Paralympics | Wettkampftag 1 Paralympics-Auftakt: Forster mit Silber-Abfahrt, Sensationsmedaillen im Biathlon

Stand: 05.03.2022 08:12 Uhr

Mit ihrer Silber-Abfahrt auf dem Monoski holte Fahnenträgerin Anna-Lena Forster die erste deutsche Medaille in Peking. Mit drei Medaillen überraschten außerdem die Nachwuchshoffnungen im Biathlon. Der erste Wettkampftag im Überblick.

Sie hatte Medaillen angekündigt - und gleich im ersten Wettkampf geliefert. Die sitzende Monoski-Athletin Anna-Lena Forster holte Silber in der Abfahrt bei den Paralympics 2022 in Peking. Forsters Fahnenträgerpartner Martin Fleig und Anja Wicker verpassten hingegen im Biathlon-Sprint über sechs Kilometer jeweils das Podest – ganz anders Marco Maier sowie die Teenagerinnen Linn Kazmaier und Leonie Maria Walter.

Para Ski Alpin: Nur Muraoka schneller als Forster

Die beiden Favoritinnen haben am Xiaohaituo Mountain die ersten Ausrufezeichen gesetzt. Anna-Lena Forster, das deutsche Aushängeschild dieser Spiele in Peking, musste sich in der sitzenden Monoski-Abfahrt nur der Japanerin Momoka Muraoka aus Japan geschlagen geben – mit 0,82 Sekunden Rückstand.

Nach Doppelsilber und Bronze in Sotschi sowie Doppelgold in Pyeongchang ist es Forsters insgesamt sechste Paralympicsmedaille. Als Dritte sicherte sich Sitong Liu aus China (+2,33 Sekunden) Bronze.

Para Ski Alpin: Rothfuss fehlen vier Zehntel

Knapp schrammte Routinierin Andrea Rothfuss im ersten Wettkampf ihrer bereits fünften Paralympics an Bronze vorbei. In der stehenden Abfahrt belegte die 32-Jährige Rang vier im Ziel. Mollie Jepsen (CAN) gewann Gold vor Mengqiu Zhang (CHN/+0,1 Sekunden) und Ebba Aarsjoe (SWE/+1,45).


"Vier Zehntel zu Platz drei sind nicht viel. Dies tut auch ein klein bisschen weh. Aber eigentlich bin ich super-happy. Eine Medaille hätte das Glück wohl überstrapaziert", sagte Rothfuss.

Para Biathlon: Überraschungs-Silber durch Marco Maier

Eine überraschende Silbermedaille holte Marco Maier im Biathlon. Der 22-jährige Paralympics-Debütant, dessen größter Erfolg bis dato ein siebter Rang bei der WM 2022 in Lillehammer gewesen war, musste sich im Stehend-Sprint über sechs Kilometer lediglich Grigori Wowtschinski geschlagen geben. Im äußerst windigen Biathlonstadion von Zhangjiakou war der neue Goldmedaillengewinner aus der kriegsgebeutelten Ukraine 47,7 Sekunden schneller als Maier.

Para Biathlon: Kazmaier und Walter sensationell

Unmittelbar nach Maiers nicht zu erwartender Medaille legten die beiden Nachwuchshoffnungen Linn Kazmaier und Leonie Walter im Sprint der sehbeeinträchtigten Athletinnen sogar noch nach. Die erst 15-jährige Kazmaier gewann sensationell Silber.

Sie verfehlte im Schießen eine Scheibe, durch Kazmaiers überragende Leistung in der Loipe mit Guide Florian Baumann hatte die fehlerfreie Paralympics-Siegerin Oksana Shyshkova (UKR) im Ziel aber gerade noch 5,6 Sekunden Vorsprung auf den Teenager von "Team D". Kazmaiers gerade drei Jahre ältere Teamkollegin Walter (mit Guide Pirmin Strecker) rundete die Riesenüberraschung der Deutschen mit Bronze (1 Fehler, +30 Sekunden) ab.

Para Biathlon: Wicker enttäuscht und kämpferisch

Sowohl Anja Wicker als auch Fahnenträger Martin Fleig landeten im sitzenden Biathlon-Sprint über sechs Kilometer auf Rang fünf. Wicker, jüngst noch Sprint-Weltmeisterin in Lillehammer, war "nicht zufrieden". Nach drei Schießfehlern fehlten 1:25 Minuten zu Bronze.

Sie habe "einfach keinen Rhythmus gefunden. Die Leichtigkeit hat heute komplett gefehlt." Allerdings gab sich die 30-Jährige kämpferisch: "So schnell lasse ich mich nicht verunsichern. In den nächsten Tagen wird neu attackiert." Oksana Masters, US-Amerikanerin mit ukrainischen Wurzeln, holte Gold.

Para Biathlon: Fleig zufrieden mit Rang fünf

Fleig blickte "positiv" auf sein Rennen zurück. "Im Biathlon-Sprint bei einem Großereignis war ich selten besser." Nur etwas mehr als einen halben Tag nach der Eröffnungsfeier hatte der 32-Jährige eine halbe Minute Rückstand auf das Podium.

Der Sieg ging an den Chinesen Liu Zixu, der den Gastgebern die erste Goldmedaille der Spiele und überhaupt in der Paralympics-Historie bescherte. Hinter Zixu hatte Taras Rad der Ukraine mit Silber das erste Edelmetall von Peking gesichert.