Paralympics | 3. Wettkampftag Paralympics: Euphorie durch Forster und die Langlauf-Youngster

Stand: 07.03.2022 09:44 Uhr

Das erste Paralympics-Gold für Deutschland durch Anna-Lena Forster, erneut Silber und Bronze durch die Langlauf-Youngster Linn Kazmaier und Anna Maria Walter, nur im Snowboardcross ging Team D leer aus - der 3. Wettkampftag im Überblick.

Anna-Lena Forster wollte in der Super-Kombination der sitzenden Klasse "einen rauszuhauen"wie die 26-Jährige ihre selbstbewusste Ankündung dann am Montag (07.03.2022) tatsächlich einlöste, war phänomenal.

Para-Super-Kombination: Forster mit phänomenaler Aufholjagd

Nach einem vollkommen verkorksten ersten Durchgang im Super-G machte die deutsche Fahnenträgerin im zweiten Lauf - ihrer Spezialdisziplin Slalom - mehr als sechs Sekunden Rückstand auf die große Rivalin Momoka Muraoka wett und gewann mit 77 Hundertstel Vorsprung doch noch die erste deutsche Goldmedaille der Paralympics in Peking.

Forster war der Japanerin zuvor in Abfahrt und Super-G jeweils knapp unterlegen, holte dabei aber Silber.

Nach zwei Siegen vor vier Jahren in Pyeongchang ist es nun die insgesamt dritte Paralympics-Goldmedaille für die Monoski-Athletin aus Radolfzell. Am Freitag (im Riesenslalom) und Sonntag (im Slalom) kann die Topfavoritin in den technischen Disziplinen ihre Sammlung weiter ausbauen.

Para Super-Kombination: Rieder undankbare Vierte

Anna-Maria Rieder verpasste in der stehenden Klasse auf undankbare Art und Weise das Podium. 1,67 Sekunden fehlten der Viertplatzierten zur Bronzemedaille, die sich Alana Ramsay (Kanada) sicherte. Es siegte Ebba Aarsjoe Schweden) vor Mengqiu Zhang (China). Andrea Rothfuss war bereits zuvor im Super-G ausgeschieden. Gleiches passierte Noemie Ristau in der Konkurrenz der Seh-Beeinträchtigten. Der 21-jährige Leander Kress dagegen landete bei den sehbeeinträchtigten Männern als 17. einen Achtungserfolg.

Para Langlauf: Erneut Medaillen für Kazmaier und Walter

15 Jahre und vier Monate ist Linn Kazmaier alt – und sowohl im Biathlon als auch nun im Langlauf schon Silbermedaillengewinnerin bei den Paralympics.

Über 15 Kilometer der sehbeeinträchtigten Läuferinnen musste sich Kazmaier mit ihrem Guide Florian Baumann wie zuvor im Biathlon-Sprint lediglich Oksana Shyshkova aus der Ukraine geschlagen geben. Den großen deutschen Erfolg rundete abermals die auch erst 18-jährige Leonie Maria Walter (mit Guide Pirmin Strecker) ab, die sich zum zweiten Mal in Peking Bronze umhängen darf.

Para Langlauf: Ehler steigt aus

Alexander Ehler, ältester deutscher Athlet in Peking, stieg derweil über die 20 Kilometer klassisch aufgrund von Muskelproblemen vorzeitig aus. Dem erst kürzlich von einer Corona-Infektion genesenen 52-Jährigen gehe es jedoch gut, gab Teamarzt Lars Meiworm Entwarnung. Gold holte sich der Japaner Taiki Kawayoke vor den chinesischen Lokalmatadoren Jiayun Cai und Mingyang Qui.

Para Snowboard: Schmiedt verpasst das Halbfinale

Für Paralympics-Debütant Christian Schmiedt war im Viertelfinale des Cross-Wettbewerbes der Klasse LL1 Endstation. Der 33-Jährige aus Backnang ließ in seinem Lauf zwar Mikaita Papara aus Rumänien hinter sich, landete aber hinter Pyeongchang-Sieger Mike Schultz (USA) und Daichi Oguri (Japan) auf Rang drei. Nur die jeweils beiden Besten der vier Viertelfinal-Durchgänge kamen ins Halbfinale.

"Einerseits ärgert es mich tierisch, weil ich mein Ziel nicht erreicht habe", sagte der Qualifikations-Elfte Schmiedt, "aber auf der anderen Seite bin ich auch happy. Auf einer so großen Bühne bin ich noch nie gefahren. So schlecht habe ich mich nicht präsentiert."

Das spätere große Finale entschied Tyler Turner aus Kanada für sich. Für Schultz blieb diesmal immerhin Silber. Bronze ging an den Chinesen Zhongwei Wu.