Olympia | Skeleton Historischer Doppelerfolg: Grotheer und Jungk holen Gold und Silber im Skeleton

Stand: 11.02.2022 16:42 Uhr

Die deutschen Skeletonis Christopher Grotheer und Axel Jungk können gemeinsam jubeln: Im Yanqing National Sliding Centre raste Grotheer zu Gold, Teamkollege Jungk sicherte sich Silber. Es sind die ersten Skeleton-Olympiamedaillen im Männer-Wettbewerb für Deutschland jemals.

Das deutsche Skeleton-Team feiert einen historischen Erfolg: Mit Christopher Grotheer und Axel Jungk dürfen sich gleich zwei Athleten über olympische Medaillen freuen. Grotheer sicherte sich am Freitag (11.02.2022) in Peking die Goldmedaille, Jungk feierte den zweiten Platz und die Silbermedaille. Es waren die ersten Medaillen für deutsche Skeletonsportler bei Olympischen Spielen.

Grotheer legt stark vor

Schon im dritten Lauf legte Christopher Grotheer am Finaltag mit einem Top-Lauf vor. Der 29-Jährige kam in 1:00:16 Minuten ins Ziel. Schneller war er nur in seinem ersten Lauf, als Grotheer mit 1:00:00 Minuten den Bahnrekord in Peking aufstellte.

Auch Axel Jungk zeigte im dritten Lauf wieder einen guten Auftritt und konnte seinen zweiten Platz vor dem letzten Durchgang absichern. Jungk kam nach 1:00:31 Minuten ins Ziel und lag jetzt 0:23 Sekunden vor dem Drittplatzierten Alexander Tretiakov (ROC).

Jungk sichert sich Silber

Im letzten und entscheidenden Lauf zeigten beide Athleten keine Nerven. Zuerst sicherte sich Jungk mit einer Zeit von 1:00:33 Minuten im finalen Durchgang die Medaille. "Mein Hauptgedanke war: Ich will nach Hause kommen und allen die Medaille zeigen. Das ist jetzt wahr geworden", sagte Jungk nach dem Lauf. Für den 30-Jährigen war es wegen positiver Corona-Tests lange Zeit unklar, ob er überhaupt nach Peking reisen und bei den Spielen antreten kann. "Es gab Tage, da habe ich nicht mehr dran geglaubt. Meine Familie und Freunde waren für mich da und haben mich aufgebaut", so Jungk.

Grotheer: "Es ist noch sehr unwirklich"

Als letzter Läufer brachte im Anschluss dann auch Grotheer mit einem weiteren guten Lauf (1:00.52 Minuten) seinen Vorsprung aus den ersten drei Läufen ins Ziel und feierte ausgelassen die Goldmedaille. "Es ist noch sehr unwirklich. Ich habe jahrelang davon geträumt. Ich habe hart gearbeitet und bin unendlich stolz", sagte Grotheer nach seinem Gold-Rennen.

Auch Bundestrainer Christian Baude sah sich in der Arbeit der vergangenen Jahre bestätigt: "Ich bin sprachlos. Es ist einfach nur verrückt. Die Jungs haben sich gegenseitig gepusht", sagte der Cheftrainer nach dem Rennen. "Es ist einfach nur schön. Christopher war die ganze Woche so sicher und selbstbewusst. Es war einfach gut, ihm zuzuschauen", so Baude weiter.

Ausgangslage schon zur Halbzeit bestens

Bereits nach den ersten beiden Läufen hatten Grotheer und Jungk voll auf Medaillenkurs gelegen. Während Grotheer zur Halbzeit mit deutlichem Abstand auf Rang eins lag, konnte sich Jungk im zweiten Lauf auf Position zwei nach vorne schieben.

"Im Training hatte sich alles sehr eng zusammengeschoben, daher wollte ich den ersten Lauf nutzen, um die Konkurrenz zu schocken. Das ist mir sehr gut gelungen. Am Start kann ich noch ein bisschen was rauskitzeln, aber ich bin mit dem heutigen Tag zufrieden", lautete das selbstbewusste Fazit von Grotheer nach den ersten beiden Durchgängen.