Leichtathletik CAS sperrt 400-Meter-Star Naser für zwei Jahre

Stand: 30.06.2021 18:49 Uhr

400-Meter-Weltmeisterin Salwa Eid Naser (23) aus Bahrain ist wegen Verstößen gegen die Anti-Doping-Regularien für zwei Jahre gesperrt worden und wird damit die Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) verpassen.

Das teilte der Internationale Sportgerichtshof CAS am Mittwoch (30.06.2021) nach Abschluss des Berufungsverfahrens mit. Der CAS kassierte damit eine Entscheidung der Disziplinarkommission des Leichtathletik-Weltverbandes World Athletics (WA) aus dem vergangenen Oktober, die die Anklage überraschend fallen gelassen hatte.

Einspruch der Integritätskommission erfolgreich

Daraufhin legte die unabhängige Integritätskommission AIU des Weltverbandes Einspruch ein, sodass der CAS ein Urteil fällen musste. Die Sanktion tritt am 30. Juni in Kraft, die vorläufige Sperre in der Zeit vom 4. Juni bis zum 14. Oktober 2020 wird Naser angerechnet.

Die AIU hatte Naser vorgeworfen, innerhalb eines Jahres vorschriftswidrig drei Dopingtests verpasst und einen Meldeverstoß begangen zu haben. Die Disziplinarkommission erkannte ein angebliches Fehlverhalten der gebürtigen Nigerianerin aus dem April 2019 allerdings nicht als Regelverstoß an, drei Vergehen lagen damit nicht mehr innerhalb eines Jahres.

Schnellste Zeit seit 34 Jahren gelaufen

Naser war mit einem spektakulären Auftritt im WM-Finale von Doha 2019 mit 48,14 Sekunden die schnellsten 400 Meter seit 34 Jahren und damit auf Platz drei der "ewigen" Bestenliste gelaufen.

Auf die Vorwürfe hatte sie mit einer verstörenden Verteidigungsrede in den sozialen Netzwerken reagiert.

"Das ist doch normal"

"Ich bin niemals eine Betrügerin gewesen und werde es auch niemals sein", sagte Naser, nachdem sie vorläufig suspendiert worden war. Und sie fügte hinzu: "Ich habe lediglich drei Dopingtests verpasst, das ist doch normal und kann jedem passieren."