1. Runde im DFB-Pokal Die größten Stolperfallen für die Bundesligisten
Am Freitag startet auch für die Bundesligisten die neue Pflichtspielsaison. In der ersten Runde des DFB-Pokals warten auf einige Favoriten schwierige Aufgaben.
Bei den Teams aus der Fußball-Bundesliga hat sich das Gefühl des großen Respekts vor der ersten Runde des DFB-Pokals mittlerweile etabliert. Seit einigen Jahren ist es schließlich so, dass die Zweit- und Drittligisten schon vorher die Saison starten und erste Pflichtspiele in den Beinen haben, während es für die Klubs aus dem Oberhaus die Premiere der Spielzeit ist.
Viel Ungewissheit gegen einen Außenseiter, der schon deutlich weiter in der Entwicklung ist - das birgt Gefahren für die Favoriten. Sportschau.de nennt die größten Stolperfallen für die Bundesligisten.
Bremer Auftaktschwäche hat Tradition
Werder Bremen gilt grundsätzlich als gefährdet, wenn der Pokalwettbewerb startet - denn so erfolgreich der Verein mit den zweitmeisten Titeln (sechs Pokalsiege) dort ist, so holprig lief es in der jüngeren Vergangenheit. In den vergangenen zwölf Jahren ist Werder fünfmal schon an der ersten Hürde gescheitert, zuletzt im Sommer 2021, als es eine 0:2-Pleite beim damaligen Drittligisten VfL Osnabrück gab.
Nun ist mit Viktoria Köln wieder ein Team aus dieser Liga der Gegner, und wieder ist es ein gefährlicher. Am ersten Spieltag zeigte die Mannschaft von Trainer Olaf Janßen beim 3:1 gegen den SC Verl schon, dass sie in dieser Saison das Potenzial zur Ligaüberraschung hat - und vielleicht auch zur Überraschung am Samstag (12.08.2023) im Pokal? "Werder Bremen ist natürlich ein Traumlos. Wenn wir das Ding gewinnen, wäre eine Riesenparty angesagt", sagte Janßen zuletzt dem Portal "liga3-online.de".
Gefährliche Auf- und Absteiger
Mainz 05 hat sich in den vergangenen drei Jahren in der ersten Runde schadlos gehalten - doch diesmal hat das Team von Trainer Bo Svensson eines der Lose bekommen, die kein Bundesligist haben möchte. Mainz muss ebenfalls am Samstag beim Zweitligaaufsteiger SV Elversberg ran. Der hat zwar erst einen Punkt nach zwei Ligaspielen, stand jedoch sowohl bei Hannover 96 (2:2 nach 2:0-Führung) vor dem Sieg wie auch gegen Rostock, als beim 1:2 beide Gegentore weit in der Nachspielzeit fielen.
Auf einen Sieg hofft auch Arminia Bielefeld nach dem schmerzhaften Abstieg in die 3. Liga. Dort gab es zum Auftakt auch keine Punkte beim 1:3 bei Dynamo Dresden, die Mannschaft könnte dem VfL Bochum dennoch gefährlich werden. Denn nach den Relegationspleiten gegen Wehen Wiesbaden präsentierte sich Bielefeld um Stürmer Fabian Klos wieder als Einheit auf dem Platz.
Zwei Rückkehrer in den Profifußball beweisen sich
Wie Mainz bekommen es auch der FC Augsburg, die TSG 1899 Hoffenheim und der 1. FC Köln mit Aufsteigern zu tun. In Bayern kommt es am Sonntag zum Süd-Derby zwischen dem FCA und der SpVgg Unterhaching, die sich am vergangenen Wochenende mit einem 1:1 bei Zweitligaabsteiger Jahn Regensburg recht beachtlich im Profifußball zurückgemeldet hat.
Das gilt auch für den VfB Lübeck, der es zum Auftakt mit dem SV Sandhausen ebenfalls mit einem Absteiger zu tun bekam und ein 0:0 mitnahm. Lübeck trifft am Sonntag auf Hoffenheim.
Wenn sowohl Unterhaching als auch Lübeck gegen ihre Bundesliga-Gegner ähnlich intensiv auftreten, ist für sie durchaus etwas drin im DFB-Pokal.
Fliegt Köln wieder in der 1. Runde raus?
Noch gefährlicher ist jedoch das Kölner Los. Die Mannschaft von Steffen Baumgart muss zur berüchtigen Bremer Brücke, der Heimstätte des VfL Osnabrück. Die Niedersachsen packten in einem atemberaubenden Saisonfinale den Aufstieg in die 2. Liga und knöpften dort dem SC Paderborn (1:1) am vergangenen Spieltag auswärts einen Punkt ab.
Auf großer Bühne will Osnabrück nun den ersten Erfolg der neuen Saison feiern. Das Spiel wird live in der ARD und im Stream auf sportschau.de übertragen. Was den Lila-Weißen Hoffnung macht: Schon in der vergangenen Saison scheiterte Köln in der ersten Runde, damals verlor der Bundesligist in Regensburg nach Elfmeterschießen.
Anlaufzeit für den Titelverteidiger und Topfavoriten
Der Pokalsieger RB Leipzig und Meister Bayern München haben hinsichtlich der ersten Pokalrunde einen kleinen Vorteil. Während die anderen Teams ums Weiterkommen kämpfen, treten die beiden Mannschaften im Supercup gegeneinander an. Bedeutet: Bis zu ihren ersten Pokalauftritten haben Leipzig und die Bayern Zeit, sich selbst auch einzuspielen, der Vorsprung der unterklassigen Teams entfällt dementsprechend.
Trotzdem werden die Aufgaben durchaus beachtlich sein. Der FC Bayern muss bei Drittligaaufsteiger Preußen Münster ran, Leipzig beim SV Wehen Wiesbaden, der vor der Saison den Sprung in die 2. Liga geschafft hatte und zuletzt mit einem 1:0-Sieg bei Hertha BSC für Furore sorgte. Die beiden Partien finden jedoch erst am 26. bzw. 27. September statt.