Jubel in Elversberg

Elversberg schafft Klassenerhalt Hertha BSC mit Doppelpech, Schnellbacher mit Doppelpack

Stand: 06.05.2024 00:00 Uhr

Jetzt ist auch rechnerisch alles klar: Die SV Elversberg wird auch in der nächsten Saison in der 2. Fußball-Bundesliga spielen. Luca Schnellbacher machte am Sonntag (05.05.2024) beim 3:2 (1:1) gegen Hertha BSC mit zwei Toren den Klassenerhalt perfekt. Die Hauptstädter hatten dagegen zweimal Pech mit Aluminiumtreffern.

Sowohl für Elversberg (fehlte nur noch ein Punkt zum sicheren Klassenerhalt) als auch für Hertha geht es in den letzten Spielen nur noch um Kleinigkeiten: um die Frage, welche Platzierung es im Liga-Mittelfeld wird und ob es noch zu Positionsveränderungen in der Fernsehtabelle kommt, die Auswirkungen auf die Einnahmen haben.

Doch die Stimmungslagen sind vollkommen unterschiedlich. Berlin wollte nach dem Abstieg unbedingt sofort wieder in die Bundesliga, Elversberg schaffte sensationell souverän den Klassenerhalt. "Es macht mich sehr stolz, das zum jetzigen Zeitpunkt schon geschafft zu haben, auch wegen der Art und Weise, wie wir in vielen Spielen gespielt haben", sagte Trainer Horst Steffen.

Zwei Ecken, zwei Tore

Und diese Gefühlswelten eines aufstrebenden Teams gegen eine enttäuschende Mannschaft spiegelten sich auch in der Startphase der Partie wider. Die SVE begann sehr offensiv, hatte schon in der vierten Minute die erste gute Chance, Manuel Feil verfehlte das gegnerische Tor per Hacke aber knapp.

Luca Schnellbacher war bei der ersten großen Gelegenheit noch Vorbereiter, wenig später belohnte er den starken Elversberger Start mit seiner Klasse als Vollstrecker. Nach einer Ecke lief der Stürmer ein und nickte völlig frei zum 1:0 ein (18.). Die verdiente Führung für die Gastgeber.

Doch dieser Moment diente den Berlinern als Weckruf. Hertha hatte gleich eine gute Antwort parat und präsentierte sich in der Folge deutlich mutiger und formstärker. Einzig der Pfosten verhinderte nach einem Kopfball vom erfolgreichsten Zweitliga-Torjäger Haris Tabakovic den Ausgleich (26.), kurz danach führte aber auch auf ihrer Seite eine Ecke zum Erfolg. Fabian Reese verlängerte eine Hereingabe, die vom Körper von SVE-Verteidiger Florian Le Joncour zum 1:1 ins Tor trudelte (27.).

Erneut Elversbergs Schnellbacher, erneut schlägt Hertha zurück

Das Spiel war in der Folge ausgeglichen und hatte gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit ein echtes Highlight parat - das nur aufgrund des zweiten Berliner Aluminiumtreffers nicht im Tor endete. Hertha-Talent Ibrahim Maza versuchte es aus 25 Metern und traf mit einem fulminanten Schuss die Latte (47.).

Berlin im Doppelpech, Schnellbacher wenig später aber Doppeltorschütze. Auch bei ihm war es ein satter Rechtsschuss, der Elversberger Stürmer hatte aber das Glück, dass er aus spitzem Winkel punktgenau das lange Eck traf - die erneute Führung für die SVE (54.).

Doch auch die hielt nur wenige Minuten. Nach einem Angriff über den starken Resse scheiterte Tabakovic, der in dieser Situation wie schon zwei Minuten zuvor seinen Meister in Nicolas Kristof gefunden hatte (60.), im ersten Versuch, im Nachsetzen drückte Palko Dardai den Ball aber aus zwei Metern über die Linie (62.).

Sven Roland, Sportschau, 05.05.2024 15:34 Uhr

Nach Wanners Tor bleibt Elversberg stabil

Kurz darauf bekam Elversberg aber die nächste Gelegenheit, den Umgang mit einer eigenen Führung zu verbessern. Ein toller Angriff über die linke Seite leitete den dritte Treffer der Gastgeber ein, diesmal durfte Paul Wanner aus kurzer Distanz zum 3:2 einschieben (65.).

Und tatsächlich gelang es der SVE diesmal, den Vorsprung über eine längere Zeit zu halten - und sogar bis zum Schlusspfiff. Nur noch die Gastgeber hatten gute Konterchancen und eine davon nutzte Kevin Koffi zum 4:2-Endstand (88.). Und so hat Elversberg als Zehnter mit 43 Punkten als Überraschung der Saison nun sogar Tuchfühlung auf Hertha (9./45.).

Elversberg in Nürnberg, Hertha gegen Lautern

Elversberg muss am nächsten Spieltag beim 1. FC Nürnberg ran (Samstag, 11.05.24, 13 Uhr), die Hertha hat zeitgleich den 1. FC Kaiserslautern zu Gast.