v.l. Jonas Hofmann, Jonathan Tah jubeln mit Mitspielern

Der frühe Meister und die Zeit danach Leverkusens Gegner hoffen auf Spannungsabfall

Stand: 15.04.2024 10:26 Uhr

Bayer Leverkusen knüpft an eine Tradition des FC Bayern an und wird schon früh Meister. Die kommenden Gegner dürften auf einen Spannungsabfall hoffen. Wie sah das bei den Münchnern in den vergangenen Jahren aus?

Frühe Meisterschaften hat es in der Bundesliga schon gegeben, bevor Pep Guardiola im Sommer 2013 den FC Bayern übernahm, etwa in der Saison vorher, als die Münchner unter Trainer Jupp Heynckes schon nach dem 28. Spieltag den Titel sicher hatten.

Es war der Beginn der Meisterserie, die erst in der aktuellen Saison riss. Bayer Leverkusen jubelte am Sonntag (14.04.2024) nach dem 29. Spieltag. Die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso verlor noch kein Spiel in der Bundesliga, und es gibt einige Mannschaften wie RB Leipzig, den SC Freiburg und den 1. FSV Mainz 05, die hoffen, dass das auch so bleibt. Sie könnten davon profitieren, dass der neue Meister ohne Niederlage bleibt und möglichst sogar die restlichen fünf Partien bei Borussia Dortmund, gegen den VfB Stuttgart, bei Eintracht Frankfurt, beim VfL Bochum und gegen den FC Augsburg gewinnt.

Die Hoffnung der fünf Mannschaften, dass die auch noch in der Europa League und dem Finale des DFB-Pokals vertretenen Leverkusener es in der Bundesliga ein bisschen ruhiger angehen lassen, ist sicher gegeben.

Auch die Bayern hatten Spannungsabfälle nach Titelgewinnen

Der Blick in die jüngere Geschichte der Liga seit Beginn der nun beendeten Münchner Meisterserie nährt diese Hoffnung. Im zweiten Jahr unter Guardiola, der Saison 2014/15, standen die Bayern schon nach dem 30. Spieltag als Meister fest, hatten bis dahin im Schnitt 2,53 Punkte geholt und nur zwei Spiele verloren. In den restlichen vier Partien gab es dann nur noch einen Sieg, dafür aber drei Niederlagen.

Auch in der Saison zuvor, als die Bayern den Rekord aufstellten und schon nach dem 27. Spieltag den Titel bejubelten, ist ein Spannungsabfall nachzuweisen. Bis die Meisterschaft feststand, sammelten die Münchner im Schnitt 2,85 Punkte pro Partie und verloren keine. In den restlichen sieben Spielen gab es zwei Niederlagen und nur noch einen Punkteschnitt von 1,86.

Bayern liefert auch das Gegenbeispiel

Es gibt aber auch Gegenbeispiele. In der Saison 2012/13, als die Bayern auch noch den DFB-Pokal und die Champions League gewannen, holten sie aus den für sie bedeutungslosen letzten sechs Spielen 16 von 18 möglichen Punkten. Unter Trainer Carlo Ancelotti gewannen sie 2016/17 sämtliche drei Partien, nachdem sie den Meistertitel schon eingefahren hatten.

In der folgenden Tabelle sind alle Meisterschaften seit der Saison 2012/13 berücksichtigt, die am 31. Spieltag oder früher feststanden. Mit einem Punkteschnitt von 2,72 bis zur vorzeitigen Jubelfeier belegen die Leverkusener den zweiten Platz hinter den Bayern in der Spielzeit 13/14 (2,85). Der schlechteste Schnitt danach liegt bei 0,67 in der Saison 2021/22. Um ihn zu unterbieten, dürften die Leverkusener nur drei Punkte aus den restlichen fünf Partien holen.  

Saison Meister nach Spieltag Punkteschnitt bis dahin Punkteschnitt danach
  12/13 28 2,68 2,67
  13/14 27 2,85 1,86
  14/15 30 2,53 0,75
  16/17 31 2,35 3
  17/18 29 2,48 2,4
  21/22 31 2,42 0,67
  23/24 29 2,72 ?