Sieg gegen Leipzig Leverkusen kämpft sich an die Champions League heran
Trotz schwindender Kräfte hat die Serie von Bayer Leverkusen in der Fußball-Bundesliga auch gegen RB Leipzig gehalten. Der Rückstand auf die Königsklasse schmilzt nach dem 2:0 (1:0) am Sonntag (23.04.2023) immer weiter.
Mit einer fulminanten Serie von zwölf Pflichtspielen ohne Niederlage ging Bayer Leverkusen in die Partie gegen RB Leipzig und hatte die Chance, sich sogar im Kampf um die Champions-League-Plätze zurückzumelden.
Leipzig will Wirtz-Ausfall nutzen
Doch die Vorzeichen standen nicht unbedingt gut, denn in Florian Wirtz fehlte der entscheidende Mann der vergangenen Wochen. Der 19-Jährige musste das Spiel aufgrund von Magen-Darm-Problemen von der Tribüne aus verfolgen. Stand er in der Startelf, gab es zuletzt fünf Siege in Serie. War Wirtz zu Beginn nicht auf dem Platz, siegte Leverkusen in einem der vergangenen fünf Fälle.
Leipzig war dies offenbar bewusst und baute von den ersten Sekunden an enormen Druck auf die Gastgeber auf. Nach nicht einmal einer Minute hatte RB schon zwei Abschlüsse und nach einem Pass von Marcel Halstenberg schloss Timo Werner aus kurzer Distanz erstmals wirklich gefährlich ab - Lukas Hradecky konnte jedoch parieren (6.).
Leverkusen schlägt eiskalt zu
Erst nach 15 Minuten fand auch Leverkusen ins Spiel, schaffte es insgesamt aber ganz gut, die gegnerischen Angriffe zu blocken. Die gefährlichen Szenen gab es dann für den Europa-League-Halbfinalisten. Piero Hincapie traf zunächst die Latte, Janis Blaswich im Leipziger Tor verschätzte sich bei dessen Fernschuss, zog die Hände weg und hatte Glück (32.).
Das fehlte ihm und seiner Mannschaft acht Minuten später. Nach einer Flanke von Moussa Diaby war Adam Hlozek im Zentrum zur Stelle und erzielte per Direktabnahme aus zehn Metern das 1:0 für Leverkusen (40.). Es war der erste Schuss auf das Leipziger Tor - diese Effektivität zeichnete die "Werkself" auch in den vergangenen Wochen aus.
Nkunku kommt - aber ändert erstmal nichts
Zur zweiten Halbzeit wollte RB-Trainer Marco Rose mit der Einwechslung von Christopher Nkunku neuen Schwung entfachen. Doch die Partie blieb zerfahren, Leipzig bemühte sich zwar, aber blieb recht früh an der vielbeinigen Leverkusen-Defensive hängen. Bayer verteidigte einer Mannschaft, die ein Dutzend Spiele nicht verloren hatte, entsprechend - souverän, unaufgeregt und sicher.
Leipzig hatte zwar mehrere Abschlüsse, aber alle von außerhalb des Strafraums und ohne die nötige Präzision. Nkunku kam nach einem Eckball dann zufällig zur ersten Chance in Tornähe, sein Schuss aus zehn Metern wurde aber auch noch entscheidend abgeblockt (62.).
Hradecky rettet müde Leverkusener
Wenig später wurde es dann wirklich gefährlich. Hradecky parierte zunächst einen Schuss von Werner, dann stocherte Nkunku kurz vor der Linie den Ball Richtung Tor, traf aber wieder einen Gegner (65.). Nach der folgenden Ecke war Hradecky auch beim Kopfball von Willi Orban zur Stelle (66.). Leverkusen waren die fehlenden Kräfte nach den vielen englischen Wochen (drei Tage zuvor hatte es den Sieg im Viertelfinale gegen Union Saint-Gilloise gegeben) immer mehr anzumerken.
Der Leipziger Druck nahm zu und dem Team von Trainer Xabi Alonso fiel es schwerer, sich gegen diesen zu stemmen. Nkunku vergab aus kurzer Distanz die nächste Chance, verfehlte nach Hereingabe von Mohamed Simakan das gegnerische Tor (73.). Dass es RB versuchte, zeigte die Statistik. In der 82. Minute gab Dominik Szoboszlai den insgesamt 25. Torschuss ab - wenige hatten jedoch das Potenzial zum Torerfolg.
Frimpong verhilft Leverkusen zur Entscheidung
Das war kurz darauf auf der anderen Seite anders. Jeremie Frimpong kam nach einem Konter aus acht Metern zum Abschluss und Blaswich verhinderte mit einer Fußabwehr die Entscheidung (83.). Zum Vergleich: Es war der erste Torschuss der "Werkself" in der zweiten Halbzeit.
Wenig später sprintete Frimpong wieder in den Leipziger Strafraum, kam diesmal zwar nicht zum Abschluss - Grund dafür war aber ein Foul von Szoboszlai. Es gab Elfmeter und einen Platzverweis für den 22-Jährigen.
Nadiem Amiri verwandelte den Strafstoß und entschied die Partie (86.). Eine Erlösung auch für Trainer Xabi Alonso, der nachher am Sportschau-Mikrofon bekannte, er habe bis zum Ende "gekämpft und gelitten".
Leverkusen hat damit nur noch sechs Punkte Rückstand auf die Champions-League-Plätze. Aus denen rutschte Leipzig durch die Niederlage, ist nun nur noch Fünfter. Leipzigs Trainer Marco Rose lobte anschließend die Effizienz der Leverkusener.
Leverkusen muss in die Hauptstadt
Am kommenden Wochenende ist Bayer 04 Leverkusen zu Gast beim 1. FC Union Berlin (Samstag, 29.04.2023 um 15.30 Uhr). Leipzig empfängt zur gleichen Zeit die TSG 1899 Hoffenheim.