Deutschlands Skisprung-Ass Karl Geiger in Aktion

Weltcup in Kuusamo Karl Geiger springt in die Top Ten

Stand: 26.11.2022 13:00 Uhr

Die deutschen Skispringer haben sich beim ersten "Schnee-Weltcup" in diesem Winter mannschaftlich deutlich verbessert gezeigt und durch Karl Geiger einen Platz unter den besten Zehn ergattert. Der Sieg ging an Anze Lanisek, der im ersten Durchgang sogar mit einem neuen Schanzenrekord glänzen konnte.

Früh aufstehen hieß es für den Skisprung-Tross im finnischen Kuusamo. Weil das Gepäck der deutschen Mannschaft erst verspätet am Polarkreis ankam, wurde auf Antrag die Qualifikation vom Freitag (25.11.2022) verlegt und lediglich anderthalb Stunden vor dem Wettkampf durchgeführt. Dort schaffte das Sextett des Deutschen Skiverbandes problemlos den Sprung unter die besten 50.

Geiger mit konstanten Sprüngen in Kuusamo

Im Wettkampf war Karl Geiger der beste DSV-Adler, er kam nach zwei Sprüngen auf jeweils 139,5 Meter auf den siebten Rang, rutschte nach der Disqualifikation des Norwegers Halvor Egner Granerud aber noch um einen Rang nach vorne. Auf das Treppchen hatte Deutschlands Vorzeigespringer aber über sechs Meter Rückstand, dieses machten Anze Lanisek (Slowenien), Stefan Kraft (Österreich) und Piotr Zyla (Polen) unter sich aus. Lanisek hatte im ersten Durchgang den unter anderem von Karl Geiger gehaltenen Rekord auf der Rukatunturi-Schanze um 1,5 Meter auf 149 Meter verbessern können.

Nach dem Trubel um das fehlende Gepäck war Geiger nach dem Springen zunächst einmal froh, "überhaupt hier starten zu dürfen", auch wenn der Wecker "extrem früh" ging. Trotzdem habe er seine besten Sprünge seit längerem gemacht. "Der Trend geht definitiv in die richtige Richtung. Ich bin sehr, sehr happy mit dem Wettkampf", so Geiger. Auch Bundestrainer Stefan Horngacher fand das Abschneiden angesichts der "schwierigen Ausgangssituation" und der verpassten Trainingssprünge "in Ordnung", auch wenn er seinen Schützlingen, abgesehen von Geiger, noch gewisse "Reserven" attestierte.

Eisenbichler mit Problemen bei beiden Sprüngen

Etwas enttäuschend verlief das Finale für Stephan Leyhe. Nach dem ersten Durchgang (140 Meter) hatte er noch auf Rang acht gelegen, musste aber nach einem unruhigen zweiten Sprung und lediglich 128 Metern noch zahlreiche Konkurrenten vorbeilassen. So wurde er 22. Andreas Wellinger konnte sich über zwei konstante Versuche freuen und beendete den Wettkampf nach 137,5 und 137 Metern als 15.

Markus Eisenbichler, der nach 142 Metern im ersten Durchgang Probleme bei der Landung hatte und sein rechtes Knie strapazierte, musste auch im zweiten Durchgang in der Luft viel arbeiten und landete so bei 136 Metern. Das reichte in der Endabrechnung für Rang 17. Damit lag er zwei Plätze vor Teamkollege Pius Paschke (136,5/132), der beim Auftakt-Wochenende in Polen noch bester Springer des deutschen Teams gewesen war.

Markus Eisenbichler nach seinem ersten Sprung

Markus Eisenbichler unzufreiden nach seinem ersten Sprung

"Ganz zufrieden bin ich natürlich nicht. Der erste Sprung war ganz gut, dann habe ich bei der Landung aufgekantet und mir hat es das Knie nach außen gedreht. Es tut schon ein bisschen weh, aber ich bin es gewohnt, dass es ein bisschen zwickt. Beim zweiten Sprung fehlt mir einfach die Höhe, das war nicht das Feinste was ich kann", so Eisenbichler.

Kobayashi verpasst das Finale

Constantin Schmid hatte sich nach 130 Meter im ersten Durchgang nur knapp für das Finale qualifiziert, dort kam er aber lediglich auf 124,5 Meter und rutschte so noch um einen Platz nach hinten auf Position 29. Zumindest über zwei Weltcup-Punkte konnte er sich so noch freuen.

Erst gar nicht unter die besten 30 hatte es der zweifache Gesamtweltcup-Sieger und amtierende Vierschanzentournee-Gewinner Ryoyu Kobayashi geschafft. Der Japaner musste nach lediglich 126,5 Metern mit seinem ersten Sprung bereits die Segel streichen.