Skispringen | Einzelspringen in Wisla Deutsche Skispringer fliegen erstmals am Podest vorbei

Stand: 05.12.2021 17:39 Uhr

Bei einem österreichischen Tagessieg haben Karl Geiger und Markus Eisenbichler knapp das Podium verpasst.

Die deutschen Skispringer haben erstmals in diesem Winter das Podest verpasst. Beim Einzelspringen am Sonntag (05.12.2021) im polnischen Wisla kamen Karl Geiger und Markus Eisenbichler auf die Ränge vier und fünf.

Österreicher Hörl feiert ersten Sieg

Der Tagessieg bei schwierigen Bedingungen und wechselnden Winden ging nach Österreich: Jan Hörl sicherte sich mit Weiten auf 121 und 128 Meter den ersten Weltcupsieg seiner Karriere. Der 23-Jährgie aus Bischofshofen flog im zweiten Durchgang die Tagesbestweite und siegte vor dem Norweger Marius Lindvik (122,0 Meter/124,0 Meter) sowie seinem Landsmann Stefan Kraft (120,0 Meter/123,0 Meter).

Geiger: Zweitbester Sprung im zweiten Durchgang

Nach dem ersten Durchgang hatten Eisenbichler (120,5 Meter) und Geiger (117 Meter) als Fünfter und Siebter noch auf das Podest hoffen können. Weltcupspitzenreiter Geiger zeigte mit einem Satz auf 123 Metern und guten Haltungsnoten im zweiten Durchgang dann auch den zweitbesten Sprung des Finals. Sein Rückstand von 5,8 Punkten war aber zu groß, Hörl, Lindvik und Kraft zogen noch vorbei.

"Ich bin sehr zufrieden", sagte Geiger nach dem Wettkampf. "Es war wieder kein einfacher Wettkampf, aber mannschaftlich waren wir gut. Wir sind gut drauf und werden in Klingenthal wieder angreifen", blickte der 28-Jährige auf den Heim-Weltcup kommende Woche im Vogtland.

Eisenbichler konnte im Finale von Wisla nicht mehr angreifen, sprang mit 119,5 Metern aber erneut in die Top 5.

Paschke und Schmid Siebter und 14.

Mit Pius Paschke (119 Meter/120,5 Meter) flog sogar noch ein dritter Springer aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher in die Top 10. Paschke verbesserte sich nach Rang zehn im ersten Durchgang im Finale noch um drei Plätze und wurde Siebter.

Constantin Schmid (119,5 Meter/117,5 Meter) konnte als 14. überzeugen.

Leyhe und Wellinger verpassen Finale

Das Finale der Top 30 verpassten Stephan Leyhe und Andreas Wellinger. Leyhe, der zuletzt in seinem Comeback-Sprüngen nach seinem Kreuzbandriss im März 2020 mit guten Leistungen überzeugen konnte und vor einer Woche in Ruka sogar Neunter wurde, kam in Wisla nur auf 113 Meter - er schied als 31. und nur 0,7 Punkte hinter Rang 30 aus. "Ein undankbarer Platz", sagte Leyhe nach seinem Ausscheiden in der Sportschau und erklärte: "Der Sprung war für die Bedingungen nicht gut genug. Der Sprung war zu aggressiv."

Wellinger: "Ganzer Körper im Wind"

Erneut ohne Weltcup-Punkte bleibt Andreas Wellinger. Nach dem Training am Sonntag mit Rang 28 hatte der Team-Olympiasieger noch auf die Top 30 hoffen dürfen. Im Wettkampf flog der Ruhpoldinger aber nur auf 111 Meter und schied als 37. aus.

"Die Geduld und die Zielstrebigkeit habe ich schon. So ein Sprung wie jetzt ist halt schlecht und dann passt es eben nicht", sagte Wellinger in der Sportschau und benannte als größte Baustelle: "Dass ich schon beim Anfahren die Position habe, dass ich an der Schanze gut wegspringen kann. So wie jetzt steht der ganze Körper im Wind und es ist keine Energie drin. Bei den Bedingungen ist es dann schwer, dass man wirklich ins Fliegen kommt."

Granerud und Domen Prevc nicht im zweiten Durchgang

Mit Halvor Egner Granerud und Domen Prevc sind auch zwei Skisprung-Promis nicht im zweiten Durchgang. Der Norweger Granerud, Gesamt-Weltcupsieger der Vorsaison, kam nur auf 102,5 Meter und schied als 48. aus.

Im Training am Nachmittag war er mit 129 Metern noch Bester. "Ich kämpfe im Moment mit meiner Anfahrtsposition, da passiert im Moment viel im Kopf. Es ist jetzt sehr hart, dass ich im zweiten Teil des Wettkampfes zuschauen muss", sagte Granerud in der Sportschau.

Prevc wurde wegen eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert.