Skispringen | Zakopane Deutsche Skispringer melden sich im Team-Wettkampf zurück

Stand: 15.01.2022 17:44 Uhr

Knapp eine Woche nach dem enttäuschenden sechsten Rang von Bischofshofen haben es die deutschen Skispringer zurück aufs Podest geschafft. Beim Team-Wettkampf von Zakopane gab es einen Überraschungssieger.

Die deutschen Skispringer sind im Mannschaftsspringen von Zakopane auf Rang zwei geflogen. Mit 1.034,7 Punkten musste sich das DSV-Quartett beim Skisprung-Weltcup am Samstag (15.01.2021) nur dem etwas überraschenden Tagessieger Slowenien (1.101,7 Punkte) geschlagen geben. Rang drei ging knapp hinter den Deutschen an Japan (1.034,1 Punkte).

Letzter Team-Wettkampf vor Olympia

Bei wechselnden Windbedingungen meldeten sich Severin Freund (121,5 Meter/128,5 Meter), Stephan Leyhe (129,5 Meter/117 Meter), Markus Eisenbichler (126 Meter/141,5 Meter) und Karl Geiger (135,5 Meter/137 Meter) damit nach Rang sechs im Teamwettkampf von Bischofshofen vor sechs Tagen eindrucksvoll zurück. Im letzten Mannschafts-Wettkampf vor den Olympischen Spielen unterstrich das deutsche Quartett damit seine Olympia-Medaillenambitionen.

Eisenbichler landet Tagesbestweite

Im ersten Durchgang lag das DSV-Team nach den Sprüngen von Freund und Leyhe zwischenzeitlich nur auf Rang sieben. Eisenbichler und Geiger führten das Quartett dann aber mit starken Weiten auf Rang zwei. Im Finale mussten Freund, der nach seiner Landung verkantete und fast stürzte, sowie Leyhe die starken Japaner vorbeiziehen lassen. Eisenbichler konterte mit der Tagesbestweite von 141,5 Metern und verkürzte den Rückstand auf 6,3 Zähler. Geiger zog schließlich am besten Japaner Ryoyu Kobayashi vorbei.

Geiger: "Richtig ehrlich freuen können"

"Es war heute echt eine gute Teamleistung. Wir haben alle an einem Strang gezogen", freute sich Geiger im ZDF. "Bei mir waren beide Sprünge mal wieder ein anderes Kaliber. Da habe ich mich richtig ehrlich freuen können." Eisenbichler sagte: "Ich habe mich schon wieder aufs Skispringen gefreut, hier in Zakopane mit Fans. Das war cool."

Horngacher: "Faden wiedergefunden"

Auch Bundestrainer Stefan Horngacher zog ein positives Fazit: "Wir waren heute schon deutlich verbessert. Natürlich waren einige Fehler dabei, der Fast-Sturz von Severin im zweiten Durchgang, obwohl er einen guten Sprung gezeigt hat. Der zweite Sprung von Stephan war okay, bei ganz schwierigen Bedingungen. Karl und Markus haben zwei solide Sprünge gemacht. Wir können definitiv zufrieden sein mit dem zweiten Platz. Ich glaube, Karl hat den Faden wiedergefunden. Dann können die anderen im Windschatten hinter den Top-Leuten mitgehen", sagte der Österreicher im ZDF.

Leyhe und Freund für Wellinger und Schmid

Im Vergleich zum Mannschaftswettbewerb von Bischofshofen waren Leyhe und Freund für Constantin Schmid und Andreas Wellinger ins Team gerückt.

Slowenien gewinnt überraschend deutlich

Die slowenischen Tagessieger mit Lovro Kos (126,5 Meter/123 Meter), Peter Prevc (133,5 Meter/140,5 Meter), Timi Zajc (125,5 Meter/134 Meter), Anze Lanisek (129,0 Meter/140,5 Meter) hatten nach acht Sprüngen deutliche 67,0 Punkte Vorsprung auf das deutsche Team. Die Japaner mussten sich mit Yukiya Sato (130,5 Meter/130,5 Meter), Junshiro Kobayashi (122,5 Meter/132,5 Meter), Naoki Nakamura (115,5 Meter/129,5 Meter), Ryoyu Kobayashi (132,5 Meter/135,5 Meter) dagegen nur um 0,6 Punkte den Deutschen geschlagen geben.

Österreich (1.011,3 Punkte) und Norwegen (1.009,1 Punkte) enttäuschten dagegen als Vierte und Fünfte. Gastgeber Polen wurde sogar nur Sechster (962,1 Punkte).

Das Knie - Wellinger abgereist

Aus Zakopane abgereist ist unterdessen Olympiasieger Andreas Wellinger. Der Ruhpoldinger durfte beim Trainings-Abbruch am Freitag (14.01.2022) als Letzter von der Schanze, bei seinem Satz auf 112 Meter spürte Wellinger einen Stich im Knie. Wellinger, der sich 2019 einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, soll nun in Deutschland untersucht werden.