Wintersport | Skispringen Geiger gewinnt Springen in Titisee-Neustadt

Stand: 22.01.2022 18:00 Uhr

Die deutschen Skispringer haben kurz vor Olympia ihre Form mit zwei Podestplätzen unter Beweis gestellt. Spannung gab es im Kampf um die letzten Pekingtickets. Ein lange Abwesender holte seine ersten Weltcup-Punkte.

Karl Geiger hat das Weltcupspringen auf der Hochfirstschanze im Schwarzwald gewonnen. Mit Sprüngen auf 132 und 141 Meter verwies der Oberstdorfer den Slowenen Anze Lanisek (142/134,5 Meter) auf den zweiten Platz. Markus Eisenbichler (132,5/132 Meter) wurde Dritter. Stephan Leyhe (130,5/136 Meter) als Achter trug ebenfalls zum guten Ergebnis der deutschen Mannschaft bei. 

Geiger übernimmt Gelb von Kobayashi

Mit seinem Sieg übernimmt Geiger wieder das Gelbe Trikot in der Weltcup-Wertung. Warum es so gut gelaufen sei, wisse er selber nicht so genau, sagte der 28-Jährige. "Beide Sprünge waren sehr gut", sagte er, und dass er nun wieder Freundschaft mit der einst ungeliebten Schanze geschlossen habe.

Schmid mit den besten Karten für Olympia

Neben Sieg und Podestplätzen ging es am Sonnabend (22.01.2022) auch um die letzten Startplätze für das Olympiateam. Zwei Fahrkarten nach Peking waren noch zu vergeben. Für eine von beiden empfahl sich Constantin Schmid, der mit seinen Sprüngen auf 131,5 und 132 Meter Neunter wurde.

Severin Freund (126,5/129 Meter) zeigte einen soliden Wettkampf, wurde aber nur 17. Dem 33-jährigen Bayern hatte noch ein Platz unter den ersten 15 gefehlt, um die Olympianorm komplett zu erfüllen.

"Noch mehr als das Ergebnis ärgert mich der Wettkampf, weil mir gestern in der Qualifikation ein besserer Sprung gelungen war", sagte Freund. Unmittelbar nach dem Springen hakte er Olympia ab und setzte sich als neues Ziel die Skiflug-WM.

Raus aus dem Rennen war frühzeitig Pius Paschke. Der 31-Jährige vom WSV Kiefersfelden befindet sich seit der Tournee in einem Formtief und schaffte es als 33. nicht in den zweiten Durchgang.

Entscheidung zu Olympia-Tickets am Sonntag

Die Entscheidung, wer neben den gesetzten Geiger, Eisenbichler und Leyhe noch ins Olympiateam aufgenommen wird, will Bundestrainer Stefan Horngacher am Sonntag bekannt geben. Unter den Kandidaten ist auch noch Andreas Wellinger, der zuletzt aufstrebende Form zeigte, in dieser Woche aber durch einen positiven Corona-Test gebremst wurde.

Freitag holt Weltcuppunkte – Lisso mit halber Norm

Seine ersten Weltcuppunkte seit über einen Jahr holte Richard Freitag. Der dreifache Team-Weltmeister, der vor gut vier Jahren in Titisee-Neustadt einen seiner acht Weltcupsiege gewonnen hatte, startete in der nationalen Gruppe.

Mit Sprüngen auf 129 und 130 Meter wurde er 21. Zuletzt hatte Freitag beim Neujahrsspringen 2021 an einem Weltcup-Wettbewerb teilgenommen. In dieser Saison war er zeitweise in den drittklassigen FIS-Cup abgestiegen.

Noch besser aus der nationalen Gruppe war Justin Lisso. Der 22-Jährige Thüringer sprang 129,5 und 134 Meter und hätte als 11. sogar eine halbe Norm erfüllt. Auch der ein Jahr jüngere Philipp Raimund (122 Meter/124 Meter) als 27. holte Weltcup-Punkte. Martin Hamann schaffte es nicht ins Finale.