Skispringen | Weltcup in Nischni Tagil Karl Geiger gewinnt Skisprung-Auftakt in Nischni Tagil

Stand: 20.11.2021 17:40 Uhr

Skispringer Karl Geiger hat seinen ersten Saisonsieg gleich im ersten Weltcup-Springen der Saison geholt.

Karl Geiger jubelte nach Sprüngen auf 134,5 und 133 Metern am Samstag (20.11.2021) im russischen Nischni Tagil über den zehnten Weltcupsieg seiner Karriere.

Geiger vor Kobayashi und Granerud

Beim Springen unter Flutlicht im mittleren Ural lag Vierfach-Weltmeister Geiger nach dem ersten Durchgang noch auf Rang zwei, mit 0,7 Punkten Rückstand auf den Überflieger der Vorsaison, den Norweger Halvor Egner Granerud.

Doch während Geiger im zweiten Durchgang ebenfalls nervenstark blieb und 252,4 Punkte sammelte, flog Granerud nur auf 125 Meter und musste sich am Ende mit Rang drei begnügen (+ 12,7 Punkte). Zweiter wurde der Japaner Ryoyu Kobayashi (+ 8,7 Punkte).

Geiger: "Mega"

"Ich hätte nicht auf mich gewettet. Ich habe schon gewusst, das ich gut gesprungen bin die letzten Wochen. Aber man weiß ja nie, was das wert ist. Das hat jetzt aber richtig Spaß gemacht. Mega", freute sich Geiger, der beim Springen am Sonntag das Gelbe Trikot des Weltcup-Gesamtsiegers tragen wird, in der Sportschau.

"Ich wollte, dass es endlich los geht. Und jetzt mit einem Sieg zu starten, Wahnsinn. Ich komme aus dem Grinsen gar nicht raus."

Eisenbichler Sechster: "Sehr zufrieden"

Für eine weitere deutsche Top-Platzierung sorgte Markus Eisenbichler: Nach Rang zehn im ersten Durchgang (122,5 Meter) verbesserte er sich mit einem Satz auf 119,5 Meter im zweiten Durchgang auf Rang sechs.

"Ich bin sehr zufrieden. Ich hab zwei solide Sprünge gemacht", freute sich der 30-Jährige. "Ich muss jetzt daran arbeiten, die Ski zusammenzuhalten, damit das bei jedem Sprung klappt, dann habe ich gleich eine bessere Flugposition und eine bessere Verbindung zum Ski. Das ist das A und O und wird wohl den ganzen Winter so bleiben."

Leyhe bei Comeback 14.: "Bisschen spät"

Immerhin einen guten Sprung zeigte Stephan Leyhe im ersten Weltcupspringen nach seinem Kreuzbandriss im März 2020. Der 29-Jährige, der in der Qualifikation am Freitag noch Achter wurde, landete im ersten Durchgang noch auf 124,5 Metern und Rang elf. Bei seinem zweiten Sprung kam er allerdings bei schwächerem Wind nur auf 113 Meter und fiel auf Rang 14 zurück.

"Es ist nicht gefährlich zu springen, aber ein bisschen windig", reflektierte Leyhe nach dem Sprung in der Sportschau: "Im ersten Sprung hat es sich sehr gut angefühlt. Im zweiten Durchgang war ich dann ein bisschen spät, da ist das ganze System nicht aufgegangen."

Schmid und Paschke 22. und 26.

Constantin Schmid wurde mit 121,5 und 112,5 Metern 22., Pius Paschke kam mit 118 und 108,5 Metern auf Rang 26.

Wellinger weiter ohne Weltcup-Punkte - 0,3 Zähler fehlen

Das Finale der besten 30 verpasste Andreas Wellinger knapp. Der Ruhpoldinger, der die Quali am Freitag noch knapp überstand, wurde mit 114 Metern 31. Zum Weiterkommen fehlten dem 26-Jährigen nur 0,3 Punkte.

"Das war definitiv der beste Sprung hier", war Wellinger trotzdem nicht unzufrieden. Auf seinen ersten Weltcuppunkt nach seinem Kreuzbandriss 2019 muss der Team-Olympiasieger von 2014 und Olympiasieger von 2018 aber weiter warten.

Drei positive Corona-Tests - hohe Impfquote

Vor dem Springen waren am Samstagvormittag drei positive Corona-Fälle in der "Skisprung-Blase" entdeckt worden. Dabei soll nach Angaben des Deutschen Ski-Verbandes ein deutscher Betreuer einen positiven Test gehabt haben. Der polnische Skiverband teilte zudem mit, dass beim polnischen Skispringer Klemens Muranka eine Corona-Infektion vorliegen soll.

Das positiv getestete Trio wurde isoliert. Die deutschen Skispringer und Betreuer sind zu 100 Prozent geimpft, die Quote unter allen internationalen Athleten und Teammitgliedern liegt bei rund 97 Prozent.