Wintersport | Riesenslalom Platz zwei wie ein Sieg: Odermatt sichert sich kleine Kristallkugel
Olympiasieger Marco Odermatt hat sich vorzeitig die kleine Kristallkugel im Riesenslalom gesichert. Dafür reichte dem Schweizer ein zweiter Platz in Kranjska Gora.
Marco Odermatt war, ist und bleibt der überragende Riesenslalomfahrer dieses Winters. In Kranjska Gora wurde er zwar erneut vom Norweger Henrik Kristoffersen geschlagen, der sich den Tagessieg holte. Zeitgleich mit Kristoffersens Landsmann Lucas Braathen landete der Schweizer Allrounder aber auf Rang zwei und ist damit in der Disziplinenwertung nicht mehr einzuholen.
Kristoffersen zeigte auf der anspruchsvollen Piste im slowenischen Kranjska Gora einen konzentrierten zweiten Lauf ohne großen Fehler. Damit fing er sowohl Braathen als auch den nach dem ersten Lauf führenden Franzosen Alexis Pinturault noch ab. Braathen kam mit 0,33 Sekunden Rückstand ins Ziel und war damit zeitgleich mit Odermatt, der sich von Rang sieben noch nach vorne kämpfte.
Gesamtweltcup: Odermatt wohl nicht mehr zu schlagen
"Kein guter Lauf für ihn", hatte Sportschau-Experte Felix Neureuther noch nach dem ersten Durchgang analysiert. Im zweiten Durchgang machte es der Schweizer dann besser, war an den Toren früher dran und konnte so mehr Tempo mitnehmen.
Die Weltklassebilanz von Odermatt: In bisher sechs Riesentorläufen gewann er viermal und wurde zweimal Zweiter. Verdienter kann man die kleine Kristallkugel nicht gewinnen. Und auch im Gesamtweltcup baute der 24-Jährige seine Führung weiter aus. Verfolger Aleksander Aamodt Kilde müsste beim Weltcupfinale in Courchevel nun schon in drei Disziplinen fett punkten, um Odermatt noch abzufangen.
Alexander Schmid verpasst Top Ten
"Ganz okay" lief es für Alexander Schmid, den besten deutschen Riesenslalomfahrer in dieser Saison, nur im ersten Durchgang. Der 27-jährige Allgäuer fuhr die neuntschnellste Zeit und lag in Lauerstellung, um noch weiter nach vorne zu fahren. Doch den zweiten Lauf ging er einfach einen Tick zu vorsichtig an. Ohne das letzte Risiko verlor er von Zwischenzeit zu Zwischenzeit wertvolle Zehntelsekunden und musste sich in der Endabrechnung mit Rang 14 begnügen (+ 1,92 Sekunden).
Weltcuppunkte für Fabian Gratz
Insgesamt sehr erfreulich aus deutscher Sicht auch die Vorstellung von Fabian Gratz und Anton Grammel, auch wenn noch etwas mehr drin war: Mit den hohen Startnummern 53 und 51 qualifizierten sich die beiden DSV-Fahrer noch für den zweiten Lauf. Dort leistete sich Gratz jedoch einen schweren Fehler und fiel von Rang 19 noch auf 28 zurück (+ 3,88).
Grammel durfte in seinem ersten Weltcuprennen im zweiten Lauf als Zweiter auf die Piste, lag bei allen Zwischenzeiten vorne, riskierte dann aber im steilen Schlussstück etwas zu viel und verpasste ein Tor und damit seine ersten Weltcuppunkte. Julian Rauchfuss schied im ersten Durchgang aus.