Ski Alpin | Super-G in Beaver Creek Kilde bezwingt den Beaver-Creek-Dominator

Stand: 03.12.2021 22:38 Uhr

Zwei Super-Gs in Serie hatte Marco Odermatt in Beaver Creek gewonnen. Am Freitag (03.12.2021) schlägt ihn dann der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, der in der Heimat seiner Freundin Mikaela Shiffrin triumphiert. Das deutsche Team schafft den nächsten Top-Ten-Platz.

Klappe, die zweite in Beaver Creek: Nach dem Super-G am Donnerstag folgte für die Speed-Elite am Freitag (3.12.2021) gleich der nächste Super-G im Ski-Weltcup. Aus deutscher Sicht hieß das: Nach dem vierten Platz am Vortag, als er nur um drei Hundertstelsekunden am Podest vorbeifuhr, wollte der deutsche Top-Skifahrer Andreas Sander endlich einmal die Chance aufs erste Weltcup-Podium ergreifen. Er freue sich aufs zweite Rennen, sagte er nach der Entscheidung am Donnerstag.

In der Tat legte Sander oben auch ganz ordentlich los - die "Birds of Prey" scheint ihm wirklich zu liegen. Doch dann kantete der 32-jährige Ennepetaler nach der ersten Zwischenzeit den Ski ein paar Mal zu hart in den Schnee.

Nicht nur das Tempo, auch die Geschwindigkeit fehlten ihm für den flacheren Teil - und er sammelte letztlich 1,56 Sekunden Rückstand auf den Norweger Aleksander Aamodt Kilde auf und wurde damit Zehnter. "Ich hätte mir mehr zutrauen müssen. Es ist nicht ganz das Ergebnis, das ich mir erhofft hatte", sagte Sander. Wieder nichts also mit Podium Nummer eins im Weltcup. Bei der WM im Februar holte Sander Silber in der Abfahrt.

Aamodt Kilde knapp besser als Dominator Odermatt

Kilde war dieses Mal nicht zu schlagen. Der Gesamtweltcupsieger von 2019/20 legte im oberen Teil furios los - und büßte im Verlauf des Rennens nur noch minimal auf die anderen starken Fahrer ein. Am Donnerstag war er noch ausgeschieden - "das war ein schwerer Tag für mich", sagte er im ORF.

Insofern gelang dem 29-Jährigen schon ein Kunststück, denn Kilde schlug so am Heimatort seiner Freundin, der US-Topfahrerin Mikaela Shiffrin, auch den eigentlichen Dominator auf der "Raubvogelpiste": Marco Odermatt (Schweiz) im roten Trikot des Super-G-Weltcup-Führenden, der am Donnerstag fast acht Zehntel vor dem Zweiten Matthias Mayer ankam.

Olympiasieger Kjetil Jansrud stürzt schwer

Zwei Super-Gs in Serie hatte der Schweizer zuletzt auf dieser Strecke gewonnen - wie einst der Österreicher Hannes Reichelt. Drei Super-G-Siege in Serie kann in Beaver Creek noch kein Fahrer vorweisen. Odermatt fehlte dazu am Ende auch genau die die Zeitspanne (0,03 Sekunden), die Sander am Vortag hinter dem Podest lag.

Das Stockerl komplettierte der US-Amerikaner Travis Ganong (+ 0,37 Sekunden) - unter dem Jubel des heimischen Publikums in den Rocky Mountains. Der 22. des Vortags war am Freitag schon mit der Nummer zwei gestartet, was den dritten Platz durchaus aufwertet.

Auch eine Schrecksekunde musste Kilde auf dem Siegerplatz verdauen: Sein norwegischer Kollege und Olympiasieger Kjetil Jansrud stürzte schwer. Der 36-Jährige ist aber offenbar mit dem Schrecken davongekommen. Nachdem er mit dem Kopf voraus im Fangzaun einschlug, konnte er wieder aufstehen und mit seinen Skiern ins Ziel fahren.

Dort wurde er mit Standing Ovations empfangen. Nach dem Rennen begab er sich aber zum Check in die Klinik von Vail. Es sei zwar "schwer zu sagen", was ihm genau fehle, sagte Jansrud dem Sender TV3, er habe sich aber neben dem Knie auch am Schlüsselbein weh getan.

Baumann schafft es schon wieder nicht ins Ziel

Mit der im Super-G meist ungeliebten Nummer eins, die immer ein wenig den Testfahrer für den Rest mimt, musste Romed Baumann ran. Der Kiefersfeldener legte ganz ordentlich los - aber am im Mittelteil verpasste er dann ein Tor.

Für Baumann steht somit das gleiche Ergebnis wie am Donnerstag zu Buche - auch da erreichte er die Ziellinie nicht. Ähnlich erging es da Daniel Jocher (ausgeschieden) und Josef Ferstl, der sich lediglich auf Rang 26 einreihte (+2,09 Sekunden).

Alle drei haben allerdings noch zwei Gelegenheiten, ihren Frieden mit der "Birds of Prey" zu finden: Am Samstag und Sonntag folgen noch zwei Abfahrten für die Speed-Elite der Männer.