Ski Alpin | Kitzbühel Ski-Profi Schwaiger vor Streif optimistisch: "Wissen, was wir drauf haben"

Stand: 19.01.2022 14:11 Uhr

Für die Speedspezialisten ist die Abfahrt auf der Streif Saison-Highlight und Olympia-Generalprobe zugleich. Am Freitag steht die erste von zwei Abfahrten an. Das DSV-Quintett hofft auf eine Überraschung.

Für die Speedfahrer steht im österreichischen Kitzbühel am Freitag (21.02.2022) ein alpiner Leckerbissen an: "Es ist einfach das Mekka des Skifahrens", sagt Romed Baumann. Und, "Kitzbühel ist im Speedbereich das wichtigste Wochenende im Weltcup", erklärt Bundestrainer Christian Schwaiger: Auch wenn die Sorge vor positiven Corona-Tests kurz vor den Olympischen Winterspielen wachse, "es geht um wichtige Punkte für den Weltcup und Startplätze für die neue Saison."

DSV-Starter wollen wieder glänzen

Eine Kulisse von 25.000 Fans wird es auch 2022 nicht geben. Spektakuläre Bilder sind in Kitzbühel jedoch garantiert, wenn die Speedfahrer die nicht nur berühmteste, sondern auch berüchtigste Abfahrtsstrecke im alpinen Skizirkus hinunterstürzen.

Hinter dem Glanz sollen bei den DSV-Startern auch die zuletzt enttäuschenden Ergebnisse bei den Lauberhornrennen in Wengen verblassen. "Der Schlüssel ist, dass man einfach locker weitermacht und nicht zu verkopfen anfängt", erklärte Baumann im BR-Interview.

Schwaiger: "Wissen was wir drauf haben"

Optimistisch sieht es auch Dominik Schwaiger, der in Bormio überraschend mit Platz fünf das beste Speedergebnnis seiner Karriere eingefahren hatte: "Wir wissen, was wir drauf haben", sagt der 30-Jährige selbstbewusst: "Wengen ist eine Gleiter-Abfahrt gewesen. Das ist jetzt wieder technischer, wo man ein bisschen mehr hineindrücken muss. Das kommt uns wieder mehr entgegen."

Schwaiger freut sich auf die Herausforderungen auf dem mit extrem steilen Passagen und herausfordernden Schlüsselstellen auch gefürchteten Kurs. Die "Akkus sind voll, wir sind top motiviert, sollte passen."

DSV-Quintett mit guten Ergebnissen zum Saisonstart

Dass sie es drauf haben, konnte aber nicht nur Schwaiger, sondern auch seine Teamkollegen schon zeigen. Baumann hatte sich in Lake Louise als Sechster in die Ergebnisliste eingeschrieben. In Gröden waren Simon Jocher und Josef Ferstl in die Top-Ten gefahren, Andreas Sander noch guter Elfter geworden.

Ferstl macht im Abschlusstraining Traumabewältigung

Auch Josef Ferstl zeigte am Donnerstag (20.01.2022) beim Abschlusstraining bereits wieder Biss. Nach seinem Trainingssturz war er trotz Blessuren angetreten und hatte nur 1,57 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Christof Innerhofer (Österreich). "Ich habe wirklich noch sehr viel Glück im Unglück gehabt," sagte der 33-Jährige. Für ihn sei der Start Traumabewältigung gewesen: "Die Streif hat mich abgeworfen, aber ich kann sie trotzdem noch bezwingen." Jetzt heißt es "zwei Tage durchbeißen, zwei Abfahrten, hoffentlich springt was raus."

Bester DSV-Starter war Dominik Schwaiger (+1,33), Andreas Sander (+1,45) meldete sich nach seinem Tief in den Top 20 zurück. Baumann (+1,72) und Jocher (+1,90) reihten sich in den Top 30 ein.

Die Topfavoriten:

Der Italiener Dominik Paris (Sieger Bormio) führt nach fünf Rennen die Disziplinenwertung vor dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde (Beaver Creek/Wengen) an und zählt daher zu dem engen Favoritenkreis für einen Erfolg auf der Streif. Aus dem Schweizer Team sollte man Beat Feuz, Marco Odermatt und Niels Hintermann auf dem Zettel haben. Die Lokalmatadoren Matthias Mayer (Lake Louise) und Vincent Kriechmayr (Wengen) aus Österreich wollen nicht nur die zugelassen 1.000 Fans beim Heimrennen jubeln lassen.

Letzte deutsche Erfolge

Rekordhalter auf der Streif ist seit 1997 der Österreicher Fritz Strobl mit einer Zeit von 1:51,57 Minuten. Thomas Dreßen, der wohl die gesamte Saison ausfällt, gelang der Sieg in der Abfahrt 2018, Josef Ferstl hatte sich 2019 in der Siegerliste beim Super-G eingereiht.

Wintersport-Fahrplan in Kitzbühel
Start Wettbewerb Sportschau
Fr. 11.30 Uhr Ski alpin: Abfahrtder Männer ab 11.15 Uhr im TV
Sa. 10.30 Uhr Ski alpin: Slalom der Männer 1. Lauf ab 11.15 Uhr im TV
Sa. 13.45 Uhr Ski alpin: Slalom der Männer 2. Lauf 13.30 Uhr TV
So. 13.30 Uhr Ski alpin: Abfahrt der Männer 13.25 Uhr TV