Ski Alpin Schwarzer Tag für deutsche Abfahrer beim Klassiker in Wengen

Stand: 14.01.2022 14:11 Uhr

Aleksander Aamodt Kilde hat die erste von zwei Weltcup-Abfahrten in Wengen gewonnen. Auf der verkürzten Lauberhornstrecke erwischten die deutschen Speedfahrer einen gebrauchten Tag.

Skifans schnalzen mit der Zunge, wenn sie an den Abfahrtsklassiker in Wengen denken.

Die eigentliche "Lauberhornabfahrt" findet zwar erst an diesem Samstag (15.01.2022) statt - und dann wird es auch wieder die längste Abfahrtsstrecke der Welt mit einer Fahrzeit von circa 2:30 Minuten sein. Beim ersten Rennen am Freitag wurde die Strecke um knapp 40 Sekunden verkürzt, der Start nach unten verlegt.

Ein Vorteil für die Athleten, die eher vom Super-G oder vom Riesenslalom kommen? Bedingt. Mit dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde triumphierte zwar der Führende im Super-G-Weltcup, Kilde konnte aber in diesem Winter auch schon eine Abfahrt, die in Beaver Creek/USA, gewinnen.

Kildes "Kampflinie"

Der Norweger legte mutig los und war im ersten Streckenabschnitt mit dem spektakulären Sprung am Hundschopf auf absoluter Kampflinie unterwegs. Hier legte der Freund von Mikaela Shiffrin den Grundstein für seinen zweiten Saisonsieg in der Abfahrt.

Feuz hofft auf zweite Abfahrt am Samstag

An seine Zeit (1:42,42 Minuten) kamen auch die beiden Schweizer Lokalmatadoren Marco Odermatt und Beat Feuz nicht ganz heran. Odermatt, am Donnerstag noch Überraschungssieger im Super-G an gleicher Stelle, zeigte einmal mehr, dass ihm momentan fast alles gelingt. Obwohl er vom Riesenslalom kommt und das allererste Mal in Wengen am Start war, präsentierte er sich locker und gelöst und hatte im Ziel nur 0,19 Sekunden Rückstand auf Kilde.

Abfahrts-Weltcupsieger Beat Feuz, der die vergangenen drei Abfahrten am Lauberhorn gewonnen hatte, wurde mit drei Zehtelsekundenrückstand Dritter. In dieser Form muss er am Samstag über die lange Distanz wieder als einer der Topfavoriten gelten.

DSV-Quintett weit abgeschlagen zurück

Enttäuschend das Abschneiden der deutschen Speedfahrer: Dominik Schwaiger war mit einem Rückstand von 1,89 Sekunden noch bester DSV-Athlet. Kein Einziger aus dem DSV-Quintett schaffte es in die Top 20.

"Momentan ist der Wurm drin. Heute habe ich's leider gemerkt, das ist sehr enttäuschend", sagte Andreas Sander (Ennepetal/+ 2,76). "Es wäre jetzt ein Fehler, alles umzuschmeißen. Ich denke, ich muss Ruhe bewahren, auch wenn das gerade nicht ganz so leicht ist." Das gilt auch für Romed Baumann (Kiefersfelden) und Josef Ferstl (Hammer), die nach Platz vier bzw. sechs im Super-G am Donnerstag diesmal ebenfalls weit abgeschlagen landeten.

Simon Jocher (Garmisch) konnte mit der hohen Startnummer 40 die Kohlen auch nicht mehr aus dem Feuer holen. Es blieb ein gebrauchter Tag für die DSV-Abfahrer.