Ski Alpin | Abfahrt der Frauen in Lake Louise Sofia Goggia und Kira Weidle feiern in Lake Louise

Stand: 04.12.2021 21:56 Uhr

Die derzeit überragende Sofia Goggia hat auch die zweite Abfahrt von Lake Louise mit einer Gala-Fahrt gewonnen. Feiern durfte auch Kira Weidle, die sich das Olympia-Ticket sicherte.

Goggia, die schon im Vorjahr den Abfahrts-Weltcup gewann, siegte mit 0,84 Sekunden Vorsprung wie am Vortag vor der Amerikanerin Breezy Johnson. Das Podium komplettierte die Schweizerin Corinne Suter.

Weidle mit Startnummer 1

Kira Weidle hatte keine Chance, irgendwelche Ideallinien der anderen Fahrerrinnen zu studieren - sie musste gleich als Erste auf die Strecke. Nach dem für sie enttäuschenden zehnten Platz vom Vortag versuchte sie diesmal, vom Start weg konzentriert die Ideallinie zu halten, blieb auch ohne große Fehler - doch beim Topspeed hatte sie auf der noch frischbeschneiten Piste Nachteile. Dennoch gelang ihr insgesamt eine sehr ordentliche Fahrt, die nur noch sechs Konkurrentinnen unterbieten sollten.

"Ich bin auf jeden Fall zufriedener als gestern, es waren weniger Fehler. Hier und da wurde ich überrascht von der ein oder anderen Welle", sagte sie später. Vor allem die Schlüsselstelle "Fishnet" sei "immer noch sehr verbesserungsfähig."

Vier Starterinnen nach Weidle kam das Maß aller Dinge im Moment - und die Deutsche wusste, was ihre Zeit von 1:49,86 Minuten wert war. Sofia Goggia demonstrierte wie schon bei ihrem Sieg vom Freitag diese geniale Mischung aus tiefer Abfahrtshocke und trotzdem enorm viel Freiraum, um die Skier sensationell laufen zu lassen: 1,44 Sekunden brachte sie mit ihrem erneuten Hammer-Ritt zwischen sich und Weidle.

An Goggia bissen sich nach und nach aber auch alle anderen die Zähne aus. Breezy Johnson, auch am Freitag die erste Verfolgerin der Italienerin, zeigte ebenfalls sehr ästethische Gleitpassagen, die Amerikanerin handelte sich aber ohne erkennbare Fehler 88 Hundertstel Rückstand ein.

Auch Suter noch unter einer Sekunde Rückstand

Corinne Suter zeigte mit Startnummer drei ein tolles erstes Renndrittel, kam aber im mittleren Sektor mehrmals etwas von der Toplinie ab. Die Schweizerin war letztlich aber neben Johnson die einzige Fahrerin, die den Rückstand noch unter der Sekundengrenze halten konnte.

Dass die Piste gut hielt und auch von den hinteren Startnummern nochmal richtig Druck kam - sogar kurzzeitig auf Goggia - bewies Cornelia Hütter mit der 27. Im ersten Renndrittel leuchtete ihre Zwischenzeit sogar grün, lange Zeit lag sie auf Podiumskurs, verlor erst ganz unten Zeit.

Nach Hütter glänzt auch Scheyer

Am Ende landete Hütter, begleitet von einem zufriedenen Lächeln beim Blick auf die Ergebnistafel, mit 1:16 Minuten auf dem hervorragenden vierten Platz. Noch zwei Startnummern später folgte gleich das nächste Ausrufezeichen. Christine Scheyer raste auch noch an Kira Weidle vorbei und landete 17 Hundertstel hinter Hütter auf Platz fünf.

Mikaela Shiffrin sorgte am Ende nochmal für einen kleinen Schreckmoment. Kurz vor dem Ziel liefen ihr die Ski überkreuz, die Amerikanerin konnte sich akrobatisch so gerade noch um den Sturz herumretten - landete aber mit 3,44 Sekunden Rückstand komplett abgeschlagen auf Rang 37.