Skeleton | St. Moritz Skeleton: EM-Silber für Gassner - Lölling verpasst Olympia

Stand: 14.01.2022 15:44 Uhr

Licht und Schatten zum Auftakt bei der Skeleton-EM in St. Moritz: Während es für die deutschen Männer Silber und Bronze gab, gingen die Frauen leer aus - Jacqueline Lölling und Tina Hermann fuhren hinterher.

Keine EM-Medaille und ein verpasstes Olympiaticket - die Bilanz der deutschen Skeleton-Frauen liest sich nach dem EM-Rennen in St. Moritz ernüchternd. Für die Schlagzeilen sorgten andere.

Bisher war Jaclyn Narracott auf internationaler Ebene eher ein unbeschriebenes Blatt - nun holte sich die 31-jährige Australierin aus Brisbane auf der Natureisbahn von St. Moritz ihren ersten Weltcupsieg. Schon nach dem ersten Lauf hatte sie überraschend geführt. Im entscheidenden zweiten Lauf wurde es dann nach einem eher mittelprächtigen Start noch richtig eng - am Ende konnte Narracott aber 0,06 Sekunden Vorsprung ins Ziel retten.

Zweitplatzierte Bos kann sich mit EM-Gold trösten

Platz zwei und damit der EM-Titel als beste Europäerin ging an Kimberley Bos aus den Niederlanden. Laufbestzeit im zweiten Durchgang hätten für die ehemalige Bobpilotin sogar beinahe noch zum Sieg gereicht - sie kann sich aber mit EM-Gold trösten.

Dritte in dem Rennen wurde die Kanadierin Mirela Rahneva (+ 0,66 Sekunden). EM-Silber und -Bronze sicherten sich die Österreicherin Janine Flock (+ 0,80) und die Italienerin Valentina Margaglio (+ 0,92).

Hannah Neise verpasst EM-Bronze knapp - Lölling maßlos enttäuscht

Junioren-Weltmeisterin Hannah Neise (Winterberg) kam auf Rang acht und war damit viertbeste Europäerin. Die 21-Jährige trennte am Ende eine halbe Sekunde vom Bronzeplatz.

Für die siebenmalige Weltmeisterin Tina Hermann (Königssee), die im Dezember die beiden Weltcups in Altenberg gewonnen hatte, lief das Rennen dagegen ebenso enttäuschend wie für die Olympia-Zweite und dreimalige Weltmeisterin Jacqueline Lölling (Winterberg). Hermann (+ 1,59) kam auf Rang zehn (EM-Wertung: Platz fünf). Lölling, die vor allem bei den Startzeiten nicht mit den Besten mithalten konnte, wurde nach Rang 15 im ersten Lauf noch Zwölfte (EM-Wertung: Platz sieben).

Für Lölling, die sich erst durch ihre erste Podestplatzierung am vergangenen Wochenende beim Heim-Weltcup in Winterberg Hoffnungen auf ihre zweite Olympia-Teilnahme machen durfte, verfehlte mit diesem Ergebnis ihr erklärtes Ziel, die Olympia-Qualifikation. "Es ist schwierig, Worte dafür zu finden", sagte Lölling enttäuscht: "Es haben zu viele Sachen gefehlt heute, um ganz vorne mitzufahren. Jetzt gerade ist es einfach sehr bitter."

EM-Silber und -Bronze für Gassner und Grotheer

Die deutschen Männer hatten dagegen Grund zum jubeln: Beim Sieg des Letten Martins Dujurs (Gesamtzeit: 2:14,39 Minuten) belegten Alexander Gassner, Christopher Grotheer und Axel Jungk die Ränge zwei bis vier.

Grotheer hatte vor dem entscheidenden zweiten Lauf die besten Aussichten auf Edelmetall. Gassner zog mit der besten Laufzeit im zweiten Durchgang (zeitgleich mit Dukurs) aber noch an seinem Teamkameraden vorbei und blieb sechs Hundertstelsekunden vor ihm. Jungk verbesserte sich vom fünften auf den vierten Rang, den er sich mit dem zeitgleichen Russen Nikita Tregubow teilt.

"Alle drei haben wir hier einen Superjob gemacht. Mir sind zwei richtig gute Läufe gelungen"!, sagte ein glücklicher Alex Gassner nach dem Rennen. "Das macht Mut für die Olympischen Spiele."