Rennrodeln | Frauen-Einsitzer in Sotschi Geisenberger meldet sich bei Doppelerfolg der Rodlerinnen zurück

Stand: 05.12.2021 11:02 Uhr

Die deutschen Rennrodlerinnen haben auch den zweiten Weltcup in Sotschi gewonnen. Nach einem enttäuschenden Saisonstart ist Natalie Geisenberger zurück auf dem Treppchen. Eine Teamkollegin aber war noch deutlich schneller als die vierfache Olympiasiegerin.

Julia Taubitz auf Rang eins, Natalie Geisenberger auf zwei: Die deutschen Rennrodlerinnen haben am Sonntag (05.12.2021) in Sotschi einmal mehr ihre Ausnahmestellung unter Beweis gestellt. Die Lettin Kendija Aparjode verhinderte ein rein schwarz-rot-goldenes Podest. Anna Berreiter als Vierte und die vor allem im zweiten Lauf stark auftrumpfende Dajana Eitberger als Neunte rundeten ein erneut starkes deutsches Resultat ab.

Geisenberger ist wieder da

Natalie Geisenberger hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet: Die Grand Dame des Rennrodelsports hat mit einem zweiten Platz in Sotschi ihre Weltklasse unter Beweis gestellt und ihre Ambitionen auf eine vierte Olympia-Teilnahme untermauert. Der Sturz beim Saisonauftakt auf der Olympiabahn in Yanqing und auch der mäßige Auftritt beim ersten Sotschi-Weltcup am vergangenen Wochenende mit Rang acht sind abgehakt.

Auf der Bahn im Sliding Center Sanki, wo sie 2014 Gold im Einzel und im Team gewinnen konnte holte, kam sie dank zweier guter Läufe erstmals in dieser Saison auf das Podest. Damit ist sie in der Weltcup-Gesamtwertung zwar immer noch nur die viertbeste Deutsche – und nur drei dürfen zu den Winterspielen – ihre Formkurve aber zeigt steil nach oben.

Geschlagen geben musste sie sich nur Julia Taubitz. Die amtierenden Weltmeisterin zeigte gleich zwei blitzsaubere Läufe und distanzierte die Konkurrenz deutlich. Ihr Vorsprung auf Geisenberger betrug 0,368 Sekunden - eine Machtdemonstration. Durch den Sieg übernahm sie auch die Führung im Gesamtweltcup und liegt vier Zähler vor Teamkollegin Anna Berreiter.

Berreiter und Eitberger kämpfen sich nach vorne

Berreiter konnte nicht ganz an ihre Leistung aus der Vorwoche, als sie ihren dritten Weltcupsieg einfuhr, anknüpfen, machte aber im Finale noch ordentlich Boden gut. Die bis dato Weltcupführende ging im ersten Lauf als letzte Starterin in die Bahn, zeigte eigentlich kaum Fehler und hatte als Elfte dennoch vier Zehntel Rückstand.

Im zweiten Lauf steigerte sie sich deutlich und schob sich so noch bis auf Rang vier nach vorne. Knapp sieben Zehntel fehlten schließlich auf den Platz auf dem Treppchen.

Eitberger mit Aufholjagd im zweiten Lauf

Dajana Eitberger hatte bereits nach einem Lauf keine Chance mehr auf einen Spitzenplatz. Am Start zu langsam, kam sie nie richtig in Fahrt und hatte so als 24. bereits 0,769 Sekunden Rückstand auf ihre führende Teamkollegin.

Was sie leisten kann, zeigte die 30-Jährige Thüringerin dann im zweiten Durchgang. Von Beginn an nahm sie Tempo auf, traf die Kurven nahezu perfekt und brannte mit 49,754 Sekunden die Laufbestzeit in die Eisrinne.

Mit dieser Zeit wäre sie im ersten Durchgang Zweite gewesen. So machte sie im Finale dennoch Platz um Platz gut und wurde schließlich erst von Berreiter von der Spitze verdrängt. Am Ende sprang immerhin noch Rang neun raus.