Rennrodeln | Oberhof Deutsche Rodelfestspiele in Oberhof

Stand: 15.01.2022 15:30 Uhr

Olympia kann kommen! Die deutschen Rodler haben sich in Oberhof in einer Top-Verfassung präsentiert. Im Einzel gab es einen Dreifachsieg, und auch die Doppelsitzer waren erfolgreich.

Johannes Ludwig ist schon ein paar Jahre im Rodel-Geschäft, doch so gut wie in dieser Saison war er noch nie. Der 35-jährige Suhler begeisterte beim Heim-Weltcup am Samstag (15.01.2022) in Oberhof mit Rekordfahrten.

Nach seinem fünften Weltcupsieg in dieser Saison hat Ludwig auch zum ersten Mal in seiner Karriere den Gesamtweltcup gewonnen. "Der Gesamtsieg zeigt die Konstanz über die gesamte Saison, den ich sehr hoch einordne", freute sich Ludwig im ZDF.

Das grandiose deutsche Abschneiden rundeten Max Langenhan (Friedrichroda/+0,304 Sekunden) und Felix Loch (Berchtesgaden/+0,316) ab. "Es war ein super Tag. Im Moment bin ich voll happy, vorne auf dem Podest zu stehen. Vor allem nach meiner Corona-Infektion", sagte Loch: "Der Hansi hat heute zweimal einen richtig geilen Lauf hingelegt und verdient gewonnen." 

Doppelter Bahnrekord

Im Mittelpunkt stand aber Ludwig, der im ersten Lauf Bahnrekord (42,554 s) fuhr und diese Bestmarke im zweiten Durchgang prompt knackte. 42,515 Sekunden - schneller war auf der Bahn im Thüringer Wald noch keiner.

Debütant Nößler auf Platz 13

Der Zwickauer Chris Rene Eißler aus Zwickau fiel indes nach Platz sieben im ersten Lauf noch auf den zehnten Rang zurück. Sein Weltcup-Debüt im starken deutschen Team feierte der 20-jährige David Nößler, der mit zwei nahezu identischen Läufen (42,947 s/42,938 s) und Platz 13 eine gelungene Premiere im Konzert der Großen feierte.

Deutsche Doppelsitzer feiern Doppelsieg

Einen Doppelsieg feierte das deutsche Team bei den Doppelsitzern: Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) und Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) setzten das erfolgreiche Wochenende beim vorletzten Weltcup der Saison der Rennrodler in Oberhof fort. Das Thüringer Duo Eggert/Benecken gewann auf der heimischen Bahn vor den Bayern Wendl/Arlt und den Italienern Emanuel Rieder/Simon Kainzwaldner.

Das dritte deutsche Doppel Hannes Orlamünder/Paul Gubitz (Zella-Mehlis) belegte beim ersten Saisonstart den zehnten Platz. "Toni und Sascha waren wieder eine Klasse für sich. Das macht mir Hoffnung, dass wir gut vorbereitet zu den Olympischen Spielen fahren", befand Bundestrainer Norbert Loch.

In der Gesamtwertung geht es nun in St. Moritz am Wochenende um den Sieg zwischen den beiden Thüringern und dem lettischen Doppel Andris Sics/Juris Sics, das noch mit 37 Punkten Vorsprung auf Rang eins liegt.

Noch ein Weltcup vor Peking

Vor den Olympischen Spielen in Peking (4. bis 20. Februar) gibt es nur noch eine Weltcupstation. Am 22./23. Januar geht es in St. Moritz (Schweiz) nicht nur um Weltcuppunkte, sondern auch um die EM-Titel.