Rodeln | Weltcup in Sotschi Verrücktes Rodel-Rennen: Ludwig von Platz 20 noch zum Sieg

Stand: 28.11.2021 13:36 Uhr

Zur Halbzeit sah es nach einer Überraschung im Rodeln aus, doch am Ende triumphierten die Top-Favoriten um Doppelsieger Johannes Ludwig. Auch in der Team-Staffel fuhren die Deutschen aufs Podest.

Nach dem ersten Durchgang bei der zweiten Weltcup-Station im russischen Sotschi deutete am Sonntag (28.11.2021) auf den ersten Blick nichts auf ein deutsches Happy End hin. Keiner lag in den Top Ten, doch das war angesichts der hohen Luftfeuchtigkeit nicht ungewöhnlich. Die Strecke wurde hinten raus immer langsamer - und so hatten die Top-Rodler trotz guter Läufe kaum eine Chance.

Das änderte sich im Finallauf. Auftaktsieger Johannes Ludwig aus Oberhof startet früh (20. Platz) und raste noch zum Sieg, Trainersohn Felix Loch (RC Berchtesgaden) wurde Zweiter. Max Langenhan (BRC 05 Friedrichroda) verpasste als Vierter das Podium nur haarscharf. "So ein Rennen ist vor allem von der mentalen Seite schwierig. Du weißt, dass Du nach dem ersten Lauf im Mittelfeld liegen wirst. Das ist so leicht und den Jungs hoch anzurechnen", sagte Bundestrainer Norbert Loch im ZDF.

Hohe Startnummern als Nachteil

In einem verrückten Rennen hatten die Deutschen und einige andere Mitfavoriten im ersten Durchgang Pech mit der hohen Startnummer. Einzig Chris Eißler (ESV Lok Zwickau) kam als Elfter zur Halbzeit halbwegs gut durch. Johannes Ludwig lag auf Rang 20, Felix Loch war 15. Auch Max Langenhan (26.) und Moritz Bollmann (16./(RRV Sonneberg/Schalkau) schafften angesichts der langsamen Bahn kein Top-Ergebnis.

Ludwig; Zweites Rennen, zweiter Sieg

Entsprechend zeitig ging es für die Deutschen im zweiten Durchgang ins Rennen. Und jetzt profitierten Ludwig, Loch und Langenhan vom frühen Start. Ludwig rodelte mit Bestzeit durch den Hochgeschwindigkeitskurs - die Bahn ist mit 10km/h schneller als der neue Olympia-Eiskanal. Diese Zeit reichte zum Sieg, weil die Bahn wie schon im ersten Durchgang mehr und mehr nachgab. "Das sind immer diese verrückten Rennen, bei diesem warmen Außenbedingungen", sagte Ludwig: "Wir hatten im zweiten Lauf eine bessere Startnummer und die konnte ich sehr gut nutzen. Deswegen kam keiner mehr ran. Das soll nicht mein Schaden sein, ich freue mich sehr darüber."

Am nächsten kam Ludwig noch Teamkollege Loch, der nur 0,158 Sekunden langsamer war und sich über den zweiten Platz freute. Der größte Sprung nach vorn gelang Langenhan - für ihn ging es von Rang 26 auf Rang vier vor. Einzig Bollmann und Eißler fielen und beendeten das Rennen auf Platz 18 und 23.

Deutsche Team-Staffel auf Rang zwei

Auch in der anschießenden Team-Staffel fuhren die Deutschen dann ebenfalls auf das Podest. Anna Berreiter, die am Samstag (27.11.2021) zu ihrem dritten Weltcupsieg gefahren war, Johannes Ludwig und die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt wurden in 2:47,100 Minuten Zweite. Das Quartett musste sich nur den russischen Gastgebern mit Viktoria Demtschenko, Semen Pawlitschenko und dem Doppel Bogdanow/Prokhorow geschlagen geben.

Dreifachsieg beim Start

Beim Start in der Vorwoche auf der Olympia-Bahn zum Weltcup-Auftakt hatten die Deutschen einen Dreifachsieg gefeiert.