Olympische Winterspiele Geisenberger zu Olympiastart: "Auszusteigen hätte sich falsch angefühlt"

Stand: 18.01.2022 10:21 Uhr

Natalie Geisenberger hat sich für einen Start bei den Olympischen Spielen entschieden. Ihre scharfe Kritik an den Bedingungen Vorort konnte sie bei IOC-Präsident Thomas Bach vorbringen. Nun hofft sie, dass die versprochenen Verbesserungen auch umgesetzt werden.

Rennrodlerin Natalie Geisenberger wird zu den Olympischen Spielen (4. bis 20. Februar) nach China reisen. Im Dezember hatte es noch anders ausgesehen. Nach dem Weltcup im olympischen Eiskanal hatte sie scharfe Kritik an den Bedingungen geübt. Große Lust nocheinmal hinzufahren verspürte die 33-Jährige nicht. Sogar eine Absage zog sie in Betracht.

"Auszusteigen, hätte sich falsch angefühlt"

Die Rennrodel-Olympiasiegerin von 2014 und 2018 hat sich trotz großer Bedenken doch für einen Start entschieden. "Ich habe sehr viel darüber nachgedacht ja oder nein", erklärte die Oberbayerin bei der traditionellen Olympiaeinkleidung. Nach der Geburt ihres Sohnes habe sie den Schritt zurück in den Leistungssport gemacht, auch mit dem langfristigen Ziel Peking 2022.

"So kurz vor dem Ziel auszusteigen, hätte sich falsch angefühlt,. Auch weil sie glaubt: "Wenn ich nicht hinfahre, ändert sich nichts, dann steht einfach nur ein anderer Name auf der Ergebnisliste."

Geisenberger: "Habe versucht, meine Stimme zu nutzen"

Der Grund für ihre Entscheidung pro Olympia waren auch auch zahlreiche Gespräche mit IOC-Vertretern, unter anderem mit dem Präsidenten Thomas Bach. "Ich habe versucht, meine Stimme zu nutzen, um einige Themen anzusprechen", so Geisenberger, die hofft, dass sie auch etwas erreichen konnte.

Sie habe sehr viel Punkte angesprochen die damals einfach ganz schlecht gelaufen sind. Kritikpunkte waren unter anderem der rigide Umgang mit den Sportlern vor Ort im Sinne der Corona-Eindämmung, die Unterbringung und auch der Ablauf und die Sicherheit bei den Coronatests.

Transparenter Umgang mit Corona-Testergebnissen

Geisenberger hat "konkrete Lösungen" eingefordert. Auch bei den Abläufen wie z. B. den Coronatests. Dass nicht nur "an der Zimmertür einer klopft der gar nicht weiß wer ich bin und mir einfach ein Stäbchen in den Rachen rammt und wieder verschwindet."

Da wurden ihr, so sagt sie, Abläufe zugesichert, über die sie sagen könne, "so passt es." - mit Akkreditierung und wie bei einer Dopingkontrolle versiegeltem Test. Es soll auch vielmehr Leute geben, die Englisch können, "weil wir können kein Chinesisch." Und "konnten uns im Prinzip nicht verständigen."

Bach kündigt Verbesserungen bei der Quarantänebedingungen an

Bach hatte schon Ende Dezember ein anderes Corona-Managment zugesichert. So seien die Wartezeiten an den Flughäfen verkürzt worden, niemand müsse mehr auf das Ergebnis seines Corona-Tests warten.

Auch der Transport der Athleten zum olympischen Dorf und die Quarantäne-Bedingungen seien verbessert. "Es muss auch niemand, der keine Symptome hat, befürchten, dass er diese Quarantänezeit im Krankenhaus verbringen muss", sagte Bach.