Nordische Kombi | Weltcup in Lahti Kombi - Geiger mit Superkräften auf der Ziellinie

Stand: 27.02.2022 15:54 Uhr

Jarl Magnus Riiber ist zurück. Beim ersten Einzel nach Olympia legte der Norweger auf der Schanze den Grundstein und ließ sich in der Loipe nicht aufhalten. Dahinter tobte zwischen Vinzenz Geiger und dem Österreicher Johannes Lamparter ein Duell um den zweiten Platz.

Der frischgebackene Olympiasieger aus Oberstdorf beeindruckte wie bei den Winterspielen in Peking auch beim Einzel in Lahti mit einem furiosen Schlussspurt und hing Lamparter, den Führenden in der Gesamtwertung, auf der Ziellinie entscheidend ab.

"Es war ein richtig gutes Rennen", freute sich Geiger in der Sportschau und ergänzte: "Es war schon hart, aber ich habe mich richtig gut gefühlt. Kopf aus und nur noch schieben, dachte ich auf der Zielgerade."

Riiber souverän zum 45. Weltcupsieg

Der Sieg war an diesem Tag dem überragenden Riiber vergönnt. Nach seinem Sprung auf 131 Meter war der Norweger als Gejagter in die Loipe gegangen. Nach seiner Corona-Erkrankung noch nicht bei 100 Prozent und vor dem Rennen etwas unsicher: "Die Beine sind noch nicht die Riiber-Beine" - legte er dann ein erstaunlich souveränes Rennen hin.

Sein Vorsprung auf die Verfolger, zu denen auch Geiger gehörte, schmolz, allerdings nicht so schnell, wie es die Jäger gehofft hatten.

Geiger, als Fünfter mit 1:12 Minuten Rückstand gestartet, musste zu Beginn des Rennens ordentlich auf die Tube drücken, um auf die erste Verfolgergruppe mit dem Weltcup-Führenden Lamparter (Österreich) aufzuschließen. Nach knapp drei Kilometern war das erste Ziel geschafft – Geiger hetzte fortan gemeinsam mit Lamparter und dessen Teamkollegen Franz-Josef Rehrl hinter Riiber her. Nach der Hälfte des Rennens hatte das Trio noch 45 Sekunden Rückstand – schon da war klar, dass Riiber nicht zu schnappen sein würde.

Geiger mit Superkräften auf der Ziellinie

Auch wenn der Dominator läuferisch noch nicht in Topform ist, reichte der Vorsprung für einen Start-Ziel-Sieg. Dahinter tobte der Kampf um das Podium. Rehrl musste zwei Kilometer vor dem Ziel abreißen lassen, Geiger und Lamparter "stritten" um den zweiten Platz - der Deutsche hatte das bessere Ende für sich.

Rydzek starker Fünfter

Über einen gelungenen Wettkampftag durfte sich auch Johannes Rydzek freuen. Als Siebter nach dem Springen ins Rennen gegangen, leistete der beste Läufer im gesamten Feld in der zweiten Verfolgergruppe die Führungsarbeit und belohnte sich mit dem fünften Platz.

Für die anderen fünf Deutschen waren die Abstände nach vorn nach dem Springen groß – zu groß. Manuel Faißt (SV Baiersbronn), als Zwölfter gestartet, lief als Achter noch in die Top Ten.

Julian Schmid (18.), Eric Frenzel (21.) und Fabian Rießle (24) waren deutlich zurück, verbesserten sich aber zumindest in der Loipe. Dagegen ging es für Terence Weber extrem schwer. Der Shootingstar, zu Saisonbeginn kurz Weltcup-Spitzenreiter, fiel vom 18. auf den 29. Platz zurück. Weber ist seit Wochen vom Pech verfolgt, verpasste die Wettkämpfe bei Olympia nach einem positiven Corona-Test und hatte am Samstag mit Teamsprint Pech mit einem Stockbruch.

Kampf um die große Kristallkugel

Nur gut, dass die Saison bald vorüber ist, dürfte sich Weber denken. Noch zwei Weltcup-Stationen stehen aus. Nach Lahti geht es für die Kombinierer am kommenden Wochenende in Oslo weiter. Zum Abschluss freuen sich die Deutschen auf ein Heimspiel am 12./13. März in Schonach. Spannend ist der Kampf um den Gesamtsieg. Lamparter führt Riiber und Geiger - alle drei können sich die Krone noch aufsetzen.