Eisschnelllauf | Heerenveen Beckert enttäuscht - Abschied von Eisschnelllauf-Ikone Wüst

Stand: 12.03.2022 16:48 Uhr

Großes Erlebnis, ernüchterndes Ergebnis: Vor 8.000 Fans in der ausverkauften Halle in Heerenveen hat Patrick Beckert über 5.000 Meter enttäuscht. Im Mittelpunkt stand Ireen Wüst.

Zum Abschluss des ersten von zwei Wettkampftagen enttäuschte Patrick Beckert. Der Eisschnellläufer aus Erfurt kam beim Weltcup-Finale über 5.000 Meter in 6:29,39 Minuten nicht über den elften und damit vorletzten Platz hinaus.

Den Sieg sicherte sich der schwedische Olympiasieger Nils van der Poel, der in 6:08,81 Minuten in einer eigenen Liga lief. Der 25-Jährige hatte im Vorfeld angekündigt, nach dem letzten Weltcup der Saison seine Laufbahn zu beenden. In Abwesenheit des coronabedingt fehlenden Olympia-Zweiten Patrick Roest (Niederlande) wurde der Belgier Bart Swings in 6:15,12 Minuten Zweiter vor dem Italiener Davide Ghiotto (6:19,38).

8.000 Fans feiern Wüst

Die ganze Aufmerksamkeit der 8.000 Zuschauer gehörte der sechsmaligen Olympiasiegerin Ireen Wüst, die ihr letztes Rennen lief. Die 35-jährige Niederländerin, die als einzige Sportlerin bei fünf Olympischen Winterspielen nacheinander Gold gewonnen hat, verpasste über 1500 Meter den dritten Rang um 0,02 Sekunden.

Der Sieg ging an die Japanerin Miho Takagi in 1:53,32 Minuten, die sich damit zugleich den Disziplin-Weltcup sicherte. Auf Platz zwei lief Antoinette de Jong (Niederlande) in 1:54,33 Minuten vor der Norwegerin Ragne Wiklund in 1:54,75 Minuten.

Wüst wurde im Mekka des Eisschnelllaufsportes, das Thialf in Heerenveen, bei ihrem Abschied frenetisch gefeiert. Nach ihrer Ehrenrunde verbeugte sich die 1500-Meter-Olympiasiegerin von Peking vor dem Publikum.

Sonntag: Drei Deutsche am Start

Claudia Pechstein, Michelle Uhrig und Felix Rijhnen haben im Massenstart am Sonntag die Chance, die Saison versöhnlich zu beenden. Noch ist unklar, ob die 50-jährige Pechstein Schluss macht oder noch eine Weltcup-Saison in den Angriff nimmt.

DESG-Sportdirektorin: "Trend ist positiv"

Saison-Abschluss, das heißt auch Bilanz ziehen - und aus deutscher Sicht fällt die nicht sonderlich positiv aus. Im Gegenteil: Sie ist einigermaßen ernüchternd. Die einstige Top-Nation ist mittlerweile im Mittelfeld der Welt angesiedelt - und das nicht erst seit dieser Saison.

Im Verband fand deshalb ein Umbruch statt. Strukturen wurden verändert. Dass diese nicht sofort fruchten würden, hatte die DESG-Spitze befürchtet. Sportdirektorin Nadine Seidenglanz blickt deshalb nicht gänzlich unzufrieden zurück. "Wir haben nicht zu viel erwartet und eine Tendenz gesehen, die nach oben geht. Der Trend ist positiv", sagte sie der Sportschau.