Biathlon | Weltcupfinale Biathlon: Vier deutsche Männer sprinten unter die besten Acht

Stand: 18.03.2022 18:57 Uhr

Während Norwegen auch im zweiten Rennen des Tages jubeln konnte, haben die deutschen Biathleten zum Auftakt des Saisonfinales in Oslo das Podest knapp verpasst. Dennoch überzeugten die DSV-Skijäger im Sprint mit einer starken Teamleistung und liefen gleich zu viert unter die besten Acht.

Norwegen hat die beiden Biathlon-Sprints am Freitag (18.03.2022) am heimischen Holmenkollen gewonnen. Nach Tiril Eckhoff bei den Frauen setzte sich bei den Männern Sturla Holm Laegreid durch.

Dank zehn Treffern und der besten Laufzeit war gegen den 25-jährigen Lokalmatadoren kein Kraut gewachsen. Rang zwei ging an den Franzosen Quentin Fillon Maillet (0 Fehler/+22,4 Sekunden), der sich nach der großen Kristallkugel für den Gesamtweltcup und der kleinen Verfolgungs-Kugel auch den kleine Sprint-Weltcup sicherte. Dritter auf dem Podest war Sebastian Samuelsson aus Schweden (0/+39,5 sek).

Vier DSV-Athleten innerhalb einer Sekunde

Direkt dahinter kam dann eine schwarz-rot-goldener Dreierblock. Benedikt Doll kam auf Rang vier (0/+39,5) direkt vor Erik Lesser (1/+40,0) und Philipp Nawarath (0/+40,5). Auch Johannes Kühn (1/+59,7) schaffte es als Achter unter die besten Zehn.

"Da können wir alle zufrieden sein, auch wenn es nicht nach ganz vorne gereicht hat. Wir haben die schlechter werdende Strecke ganz gut gemeistert", befand Nawarath im ZDF. David Zobel kam auf Rang elf ins Ziel (0/+1:22,2 Minuten).

Schießstand gibt den Ausschlag

Wie schon beim Frauen-Rennen am Mittag hatten die Athleten mit durch die Sonne aufgeweichten Schnee zu kämpfen. Besonders die großen und schweren Läufer mussten so mehr Kraft aufwenden.

Auch ohne den norwegischen Sprint-Olympiasiegers Johannes Thingnes Bö, der seine Saison vorzeitig beendet hatte und das Rennen von der Tribüne aus verfolgte, entwickelte sich dank starker Leistungen am Schießstand ein packendes Rennen.

Kühn und Doll laufen zunächst vorne mit

Johannes Kühn setzte mit Startnummer sechs zunächst die Richtzeiten, an der sich die Konkurrenz messen lassen mussten. Nach einem Fehlschuss stehend musste er jedoch eine Strafrunde drehen und verlor so wertvolle Sekunden.

So schob sich unter anderem Benedikt Doll, der beide Schießeinlagen ohne Fehler absolvierte, an seinem Teamkollegen vorbei. Allerdings kamen dahinter mit den starken Skandinaviern aus Norwegen und Schweden und dem Gesamtweltcup-Sieger Quentin Fillon Maillet noch weitere Siegkandiaten.

Lesser überzeugt trotz eines Fehlers

Auf seiner Schlussrunde wurde Doll vom letztmalig bei einem Sprint startenden Erik Lesser angeschoben, der nach einem makelosen Liegendanschlag, auf dem Weg zum zweiten Schießen war. Der Thüringer, der nach den Rennen in Oslo seine Karriere beenden wird, ballerte aber den letzten Schuss daneben und verlor so die entscheidenden Sekunden auf das Podest. Dennoch sollte er, auch dank einer starken Schlussrunde, im Ziel der bestplatzierte Skijäger mit einer Strafrunde sein.

"Ich bin nicht so wirklich zufrieden. Auf der Runde ging nicht so viel. Vielen Dank an Erik, der mich auf der Schlussrunde ein paar Mal angeschoben hat und dadurch wahrscheinlich selbst ein paar Sekunden verloren hat", sagte Doll nach dem Zieleinlauf. Der immer weicher werdende Schnee habe den Ski zugesetzt.

Dass er im Ziel dann hinter Doll lag, nahm Lesser mit Humor: "Ich hätte mir auf der letzten Runde auch mal so einen tollen Freund, wie mich selbst gewünscht", sagte er lachend.

Alle DSV-Starter auch im Verfolger dabei

Mit Roman Rees (2/+2:10,0 min) als 32. und Lucas Fratzscher (2/+2:35,9) auf Rang 43 haben sich alle sieben deutschen Starter für den Verfolger am Samstag qualifiziert. Das vorletzte Rennen der Saison startet um 15.00 Uhr.