Biathlon | Weltcup in Östersund Norweger Christiansen gewinnt Verfolger in Östersund

Stand: 05.12.2021 15:52 Uhr

Vetle Sjastad Christiansen hat sich im Verfolger in Östersund durchgesetzt. Er behielt als einziger eines Spitzentrios beim letzten Schießen die Nerven und feierte so seinen zweiten Weltcup-Einzelsieg.

Hinter Vetle Sjastad Christiansen lieferten sich am Sonntag (05.12.2021) Sebastian Samuelsson und Émilien Jacquelin ein Kopf-an-Kopf-Rennen, welches der Schwede für sich entscheiden konnte. Die deutschen Starter, von denen Johannes Kühn als bester mit einer knappen Minute Rückstand ins Rennen ging, konnten nach Schwächen beim Stehendschießen nicht in den Kampf um die Podestplätze eingreifen.

Bester Skijäger des DSV war Roman Rees als 13. (1 Strafrunde/+ 1:34,5 Minuten), knapp vor Kühn auf Rang 14 (3/+ 1:35,1 min). Erik Lesser lief einen starken Verfolger, konnte sich um 30 Ränge verbessern und kam mit zwei Schießfehlern sowie 1:46,8 Minuten Rückstand auf Position 18. Benedikt Doll (3/+ 1:57,7 min) wurde 22., Philipp Nawrath (3/+ 1:59,2 min) und Philipp Horn (3/+ 2:04,0 min) kamen auf die Plätze 24 und 29.

Kühn adrenalingeladen in die letzte Runde

"Ich bin heute schon zufrieden, auch wenn ich auf der letzten Runde ziemlich kämpfen musste", so Kühn, der erst zur zweiten Östersund-Auflage in dieser Woche ins Weltcup-Team aufgerückt war. Zu allem Überfluss war ihm beim Verlassen des Schießstandes auch noch ein Stock gebrochen, so dass er "voller Adrenalin" auf die Schlussrunde ging. Dort profitierte er vom Sturz des Franzosen Quentin Fillon Maillet und konnte so noch einen Platz gutmachen.

Samuelsson startet mit Fehler

Sprintsieger Samuelsson ging das Rennen gewohnt schnell an, allerdings machte hinter ihm Jacquelin früh Druck. Bis zum ersten Schießen hatte er sechs Sekunden aufgeholt. Der Schwede musste einmal in die Runde, so übernahm der amtierende Verfolgungsweltmeister mit knapp vier Sekunden Vorsprung die Spitze.

Auch Kühn kam mit fünf Treffern durch und schob sich auf Rang sieben nach vorne (+40 Sekunden). Doll reihte ebenfalls mit einer fehlerfreien Performance auf Position zehn ein. Vom DSV-Sextett leistete sich einzig Rees einen Fehler.

Jacquelin bleibt ohne Fehler

Auf dem Weg zum zweiten Liegenanschlag holte Samuelsson erst auf und ging schließlich vorbei. Doch wieder traf der Lokalmatator eine Scheibe nicht, während der Franzose ruhig blieb und fünf Mal schwarz in weiß verwandelte. Damit konnte er 14 Sekunden zwischen sich und den Russen Eduard Latypov legen, der nun der erste Verfolger war.

Auch Kühn und Doll hielten sich schadlos, ebenso wie Lesser, der nach zwei von vier Schießen bereits von Rang 48 auf 22 nach vorne gelaufen war.

Spitze lässt Scheiben stehen

Doch mit dem ersten Stehendschießen wurde es wieder spannend. Jacquelin schoss gewohnt schnell, wie auch bei seinem WM-Sieg auf der Pokljuka, als er die fünf Scheiben in 17 Sekunden umlegte, doch in Östersund blieben zwei stehen. Auch die Verfolger um Latypov (2), Samuelsson (1) und den Norweger Christiansen (1) blieben nicht fehlerfrei. So ging ein Trio auf die nächste Runde.

Dahinter musste auch Kühn zweimal in die Strafrunde, Doll erwischte es einmal. Weiter ohne Fehler blieb Lesser. Auf den Plätzen zwölf, 13 und 15 ging es mit etwas über einer Minute in die vorletzte Runde. Dahinter kam auch Rees wieder ein Stück heran.

DSV-Trio verballert vordere Platzierung

An der Spitze ging Christiansen fehlerfrei aus dem Schießen, während Jacquelin und Samuelsson in die Strafrunde gingen. 16 Sekunden lag er vor seinen Verfolgern, die zwar mit großen Schritten näher kamen, dem Norweger den zweiten Weltcup-Sieg aber nicht mehr streitig machen konnten. Kühn (1), Doll (2) und Lesser (2) vergaben die Chancen auf einen möglichen Top-10-Platz im letzten Schießen.