Biathlon | Männer-Staffel in Östersund Deutsche Biathlon-Männer laufen am Staffel-Podest vorbei

Stand: 04.12.2021 16:25 Uhr

Die deutschen Biathleten haben bei der Staffel in Östersund die angepeilte Podestplatzierung verpasst. Der Sieg ging an den großen Favoriten.

Die deutsche Biathlon-Staffel der Männer ist beim Weltcup im schwedischen Östersund am Podest vorbeigelaufen. Das Quartett Erik Lesser, Roman Rees, Benedikt Doll und Philipp Nawrath wurde am Samstag (04.12.2021) beim Sieg von Norwegen Vierter. Mit sechs Nachladern fehlten den Deutschen 1:07,8 Minuten auf den Sieg und rund 20 Sekunden auf das Podest.

Norweger siegen überlegen

Zum Sieg im ersten Staffelrennen der Saison liefen die favorisierten Norweger mit Sivert Guttorm Bakken, Tarjei Bö, Johannes Thingnes Bö, Vetle Sjastaad Christiansen.

Nach 1:14:09,3 Stunden gewann das Norge-Quartett vor den Franzosen mit Fabien Claude, Emilien Jaquelin, Simon Desthieux, Quentin Fillon Maillet (+ 11,2 Sekunden) und dem russischen Team mit Said Karimulla Khalili, Danlil Serokwostow, Alexander Loginow, Eduard Latipow (+ 45,9 Sekunden).

Startläufer Lesser fehlerfrei - "Nervöser als sonst"

Bundestrainer Mark Kirchner setzte in dem Rennen auf seinen traditionellen Startläufer Erik Lesser - und das, obwohl sich der Oberhofer zuletzt mit einem Infekt herumplagen musste und in den Östersunder Sprints nur auf die Ränge 44 und 48 kam.

"Meine beiden Sprints hier waren nicht so berauschend. Ich dachte, ich muss es heute mal zeigen. Für mein Selbstvertrauen am Schießstand habe ich auch in den letzten Trainingstagen nichts dazu tun können. Ich war nervöser als bei den sonstigen Staffelrennen in der Saison", gestand Lesser in der Sportschau. "Aber ich mag die Staffelrennen, und nehme die Aufgabe der Trainer gern an."

Und der 33-Jährige konnte seine Nerven in Schach halten und am Schießstand überzeugen. Lesser kam mit zwei fehlerfreien Schießeinlagen durch und konnte mit der fünftbesten Laufzeit seiner Gruppe auch in der Loipe überzeugen. Mit nur 0,4 Sekunden Rückstand auf den ebenfalls fehlerfreien Norweger Sivert Guttorm Bakken übergab Lesser als Zweiter auf Roman Rees.

Rees: Drei Nachlader und Rang sieben

Auch Roman Rees machte einen guten Job: Mit einem Nachlader liegend und zwei Nachladern Stehend schwamm der 28-Jährige in der Spitzengruppe um Norwegens Tarjei Bö, dem Ukrainer Dimitri Pidruchnyi, Simon Eder aus Österreich und Emilien Jacquelin aus Frankreich mit und übergab als Siebter mit 32,2 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Bö und 12,5 Sekunden auf Rang drei. "Ich glaube, dass meine zweite und die letzte Runde ganz gut waren", sagte ein zufriedener Rees später in der Sportschau.

Doll übergibt als Vierter - "Null muss langsam kommen"

In den 3 x 2,5 Kilometern von Benedikt Doll brachte Norwegens Johannes Thingnes Bö sein Team endgültig auf die Siegerstraße. Der laufstarke Weltcupspitzenreiter des Vorjahres blieb fehlerfrei und übergab mit großem Vorsprung von 20 Sekunden auf den zweitplatzierten Russen Alexander Loginow.

Doll, der einen trainingsfreien Freitag eingelegt hatte, um sich für die Staffel zu schonen, brachte die deutsche Staffel auf Rang vier nach vorn. Durch je einen Nachlader Liegend und Stehend und die sechstbeste Laufzeit seiner Gruppe konnte Doll den Rückstand auf das Podest aber nicht verkürzen.

"Liegend war ich nicht zufrieden, da ist mir ein Schuss rausgefallen, ich musste so zweimal nachladen. Stehend war ich eigentlich sehr zufrieden, aber jetzt muss endlich mal die Null kommen", so die selbstkritische Einschätzung Dolls nach dem Rennen in der Sportschau.

Als Doll auf den deutschen Schlussläufer Nawrath übergab, lag das DSV-Quartett rund 30 Sekunden hinter den drittplatzierten Franzosen.

Nawrath: Nur ein Nachlader - einer zuviel

Philipp Nawrath, der die deutsche Staffel beim letzten Rennen der Vorsaison noch zum Sieg geführt hatte, zeigte ein gutes Rennen - konnte die Lücke aber nicht mehr schließen. Liegend blieb der 28-Jährige fehlerfei, Stehend musste er einmal nachladen. Der Russe Latipow musste einmal in die Strafrunde, doch der Abstand war für Nawrath bereits zu groß.

Mitfavorit Schweden abgeschlagen

Einen rabenschwarzen Tag erwischte Gastgeber Schweden. Startläufer Peppe Femling musste gleich im ersten Liegendanschlag in die Strafrunde, nach fünf weiteren Nachladern fiel Schweden auf Rang 21 zurück. Ein Rückstand, den auch die starken Martin Ponsiluoma und Sebastian Samuelsson nicht aufholen konnten. Letztlich wurden die Schweden mit 2:30 Minuten Rückstand auf die norwegischen Sieger Siebter.