Biathlon | Weltcup in Östersund Deutsche Staffelfrauen bei Fabelsieg von Frankreich zu langsam

Stand: 05.12.2021 13:48 Uhr

Kein Podestplatz für die deutsche Biathlon-Staffel in Östersund: Das DSV-Quartett kam ohne Strafrunde durch, war läuferisch aber nicht in der Lage, den Top-Nationen Paroli zu bieten.

Die deutschen Biathletinnen Vanessa Voigt, Denise Herrmann, Janina Hettich und Franziska Preuß haben das erste Staffelrennen des Winters in Östersund auf dem fünften Platz beendet.

Einen überlegenen Sieg feierten am Sonntag (5.12.2021) die Französinnen, die förmlich auf Wolke sieben schwebten und mit knapp einer Minute Vorsprung vor Weißrussland gewannen. Den heißen Kampf um den dritten Platz entschied Schweden im Zielsprint gegen Norwegen.

Voigt begeistert bei Staffelpremiere

Für einen deutschen Traumstart sorgte Startläuferin Vanessa Voigt. Die 24-jährige Thüringerin, quasi die Entdeckung im deutschen Team, lieferte bei ihrer Staffelpremiere im Weltcup-Team cool und tadellos ab.

Ohne Nachlader räumte Voigt die zehn Scheiben ab – das schafften in der ersten Gruppe - trotz Laborbedingungen, aber bei knackigen 13 Grad minus - nicht viele. Dazu liefen die Ski exzellent. "Ich war selber von meinem Schießen begeistert", lachte Voigt erleichtert. Sie übergab als Vierte nur knapp sieben Sekunden hinter Spitzenreiter Russland an Denise Herrmann.

Herrmann: Plätze gut gemacht - Zeit verloren

Alles lief nach Plan und der kleine Rückstand sollte kein Problem für Denise Herrmann sein. Schon nach wenigen Metern war die Ex-Langläuferin aufgelaufen, doch am Schießstand lief es nicht rund. Mit einem Nachlader beim Liegendanschlag kehrte sie als Sechste zurück auf die Strecke.

Beim Stehendanschlag musste sie sogar zwei Mal nachladen, machte aber als Dritte trotzdem Plätze gut, weil die Konkurrenz (Schweden, Italien und Norwegen mit Strafrunde) richtig patzte. Der Abstand nach vorn zu den Führenden Weißrussen und Franzosen war aber auf rund 40 Sekunden angewachsen. "Ich kann es beim Schießen besser", sagte Herrmann nach dem Rennen in der Sportschau selbstkritisch.

Hettich - Schießen top, Laufen Flop

Janina Hettich hatte als dritte deutsche Läuferin eine schwierige Aufgabe. Der Rückstand zu den beiden Führenden war groß und von hinten drohte in Form von Norwegen (Ingrid Landmark Trandrevold) und Schweden (Elvira Oeberg) Ungemach.

Hettich brauchte ein fehlerfreies Schießen, um die deutlich schnellere Konkurrenz in Schach zu halten. Das gelang. Zehn Scheiben fielen ohne Nachlader. Obwohl Oeberg und Trandrevold beim Stehendanschlag nachladen mussten, gingen sie noch an der Deutschen vorbei. "Läuferisch geht es bei mir gar nicht. Ich komme überhaupt nicht voran. Das ist kein gutes Gefühl", reflektierte sie später.

Preuß macht es mit Risiko wieder spannend

Hettich schickte Schlussläuferin Franziska Preuß als Fünfte auf die Schlussrunde. Der Sieg war an Frankreich (+ 1:33,6 Minuten) vergeben, aber Platz zwei lag in Reichweite. Gemeinsam mit Schweden (Hanna Oeberg) und Norwegen (Marte Olsbu Røiseland) jagte Preuß die Weißrussin Hanna Sola, die sich aber nicht beeindrucken ließ und den zweiten Platz locker verteidigte.

Beim Kampf um den dritten Platz schien Preuß vor dem letzten Schießen schon abgeschlagen, doch mit einer Schnellfeuereinlage war sie wieder dran. Auf der Strecke war die Konkurrenz dann einfach zu schnell. Preuß kam nicht an Oeberg und Røiseland heran und brachte die deutsche Staffel als Fünfte ins Ziel.

Mit nur vier Nachladern war das DSV-Quartett genauso gut wie Sieger Frankreich, läuferisch war noch viel Luft nach oben.