Biathlon | Single-Mixed Lesser/Preuß erfüllen sich Podesttraum im letzten Staffelrennen

Stand: 13.03.2022 16:00 Uhr

Das war's - zumindest für die Staffeln: Biathlet Erik Lesser ist bei seinem letzten Auftritt im Team gemeinsam mit Franziska Preuß in der Single-Mixed-Staffel auf das Podest gelaufen. Norwegen war wie schon in der Teamstaffel nicht zu bezwingen.

Keine Spur von Aufregung, keine Spur von Emotionen während des Rennens: Erik Lesser hat bei seinem letzten Staffelrennen am Sonntag (13.03.2022) in Otepää bravourös geliefert und ist an der Seite von Franziska Preuß auf das Siegertreppchen gelaufen. Norwegen war einsame Spitze.

Der Sieg ging an die Top-Favoriten Sturla Holm Laegreid und Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen. Das Duo feierte einen Start-Ziel-Sieg und thronte während des gesamten Rennens an der Spitze. Dahinter lieferten sich Deutschland und Schweden einen packenden Kampf um den zweiten Platz. Preuß kehrte acht Sekunden nach Hanna Öberg auf die letzten 1,5 Kilometer zurück. Diesen Vorsprung ließ sich die Schwedin nicht mehr nehmen. Sie sicherte Silber vor dem glücklichen deutschen Duo.

Traumpaar im Single-Mixed

Lesser wollte unbedingt mit Preuß laufen - die Trainer erfüllten seinen Wunsch und der Routinier erklärte in der Sportschau: "Ich wollte in Bestbesetzung laufen - wenn ich mich zur Bestbesetzung zählen darf. Wenn man die Aufstellung der Norweger und Schweden sieht, das sind keine Pappnasen, da brauchst du fürs Podium die Bestbesetzung."

Dichtes Gedränge auf der ersten Runde

Lesser, Mister "Staffel" im deutschen Team, begann das Rennen und löste seine erste Schießprüfung souverän und fehlerfrei. Der Thüringer reihte sich als Dritter an die Spitze des 23-köpfigen Feldes. Weil gut geschossen wurde, blieb alles dicht beisammen. Das änderte sich auch nach dem zweiten Schießen nicht, bei dem Lesser einmal nachladen musste.

Preuß mit wackligem ersten Schießen

Mit 4,5 Sekunden Rückstand auf Italien übergab er nach drei Kilometern zum ersten Mal an Franziska Preuß. Das Feld klebte aneinander: Die ersten neun Mannschaften trennten nur zehn Sekunden. Bewegung gab es erst nach dem dritten Schießen.

Auch Preuß brauchte zwei Nachlader und fiel auf Platz sieben zurück. Die fehlerfreien Schweden und Norweger setzen sich ganz vorn ab - Preuß jagte mit rund 22 Sekunden Rückstand hinterher. Während Norwegens Superstar Röiseland mit einer Superserie alles abgeräumte, patzte Öberg und wurde auch von Preuß - diesmal fehlerfrei - überholt.

Lesser führt Team auf das Podium

Als Vierter hinter Norwegen, Slowenien und den USA ging Lesser auf seine zweite und letzte Staffelrunde seiner großartigen Karriere. Der 33-Jährige, der aktuell auf Wolke sieben schwebt, ließ keine Emotionen zu, blieb fokussiert und konzentriert am Schießstand und machte sich nach einem weiteren fehlerfreien Schießen gemeinsam mit dem Schweden Sebastian Samuelsson auf die Verfolgung des Norwegers Sturla Holm Laegreid, der rund 20 Sekunden Vorsprung hatte.

Und dieser hatte auch nach dem Stehendschießen bestand, weil Laegreid unwiderstehlich abräumte. Auch Samuelsson traf, bei Lesser blieb die letzte Scheibe stehen. Gut neun Sekunden hinter dem Schweden kam Lesser als Dritter zum Wechsel.

Preuß bringt dritten Platz ins Ziel

Jetzt lag es an Preuß, die gut 20 Sekunden Vorsprung auf Frankreich hatte, das Podium zu sichern. Und das klappte. Preuß traf liegend alles, auch Röiseland und Öberg kamen ohne Fehler durch, dafür schwächelten die weiteren Verfolgerinnen. Auf Platz drei liegend hatte Preuß 30 Sekunden Vorsprung vor dem letzten Schießen. Und Platz zwei war nur neun Sekunden entfernt.

So hieß der Plan beim letzten Schießen: Angriff und volles Risiko. Mit einer Schnellfeuereinlage blieb Preuß im Geschäft, die Konkurrenz lieferte aber ebenfalls ab. Damit konnte Preuß den zweiten Platz nicht mehr attackieren - als Dritte fielen sich Lesser/Preuß aber glücklich in die Arme. "Wir haben schon im Januar gesagt, das wird unser Highlight der Saison. Es war cool, dass wir heute so eine gute Rolle spielen konnten", lachte Preuß.