Biathlon | Weltcup in Oberhof Lesser vergibt Verfolgungs-Podest beim letzten Schießen

Stand: 09.01.2022 13:10 Uhr

Der Oberhofer Erik Lesser hatte beim Heim-Weltcup in Oberhof den Sieg schon im Blick. Doch dann kam das letzte Schießen ...

Erik Lesser ist beim Biathlon-Weltcup in Oberhof in der 12,5-Kilometer-Verfolgung an einem möglichen Podestplatz vorbeigelaufen. Der Thüringer war bis zum letzten Schießen aussichtsreich vorn dabei. Vor dem finalen Anschlag auf Rang drei liegend schoss der Thüringer zweimal daneben und wurde am Ende Achter.

Sieg nach Frankreich

Den Sieg holte sich der Franzose Quentin Fillon Maillet, der mit zwei Strafrunden in 36:48,3 Minuten von Rang neun zum neunten Weltcup-Einzelsieg seiner Karriere lief. Fillon Maillet setzte sich gegen den Schweden Sebastian Samuelsson (1 Srafrunde nach Schießfehlern/+ 9,9 Sekunden) und Tarjei Bö aus Norwegen (3/+ 15,6 Sekunden) durch. Bester Deutscher wurde Roman Rees als Sechster (3/+ 44,9 Sekunden)

Russe Loginow gibt Sieg aus der Hand

Sprintsieger Alexander Loginow aus Russland vergab einen Start-Ziel-Sieg beim letzten Schießen. Der Sprint-Weltmeister von 2020 lag nach drei von vier Anschlägen und bis dahin mit nur einem Fehler in Führung. Dch dann musste er dreimal in die Srafrunde und wurde nach seinem Sieg von Freitag im Jagdrennen am Sonntag nur Fünfter.

Lesser und das letzte Schießen ...

Erik Lesser zeigte bei seinem Heim-Weltcup trotz des achten Platzes ein starkes Rennen. Der in Oberhof lebende Verfolgungs-Weltmeister von 2015 blieb in den beiden Liegendschießen fehlerfrei und verbesserte sich von Startplatz 15 auf den sechsten Rang.

Als Fünfter kam er zum ersten Stehendschießen und musste einmal in die Strafrunde. Weil auch die Konkurrenz nicht fehlerfrei blieb, verbesserte sich Lesser auf Rang drei. Die zwei Strafrunden im letzten Anschlag waren dann aber zu viel für Lesser, der 33-Jährige hatte im Ziel als Achter 55,1 Sekunden Rückstand auf den Tagessieger.

"Ich habe schon mitbekommen, dass Loginov die drei Fehler geschossen hat. Ich wollte forsch und aggressiv rangehen. Der erste Fehler ist mir so durchgerutscht, beim zweiten hatte ich einen Knick in der Optik. Aber allgemein war ich zufrieden. Das klingt blöd bei zwei Fehlern, aber ich habe es probiert und irgendwann kommt das Rennen, bei dem ich mal alles zusammen bekomme", sagte Lesser am Sportschau-Mikro.

Eine Strafrunde zu viel: Rees auf Rang sechs

Knapp vor Lesser kam Roman Rees als Sechster (drei Strafrunden/ + 44,9 Sekunden) ins Ziel. Der Freiburger, im Sprint noch starker Fünfter, vergab eine Top-3-Platzierung mit drei Schießfehlern bereits in den beiden Liegendschießen. Als 16. nach dem zweiten Schießen hatte er schon fast zwei Minuten Rückstand. Stehend blieb Rees zwar fehlerfrei, doch die Lücke nach ganz vorn war bereits zu groß. Am Ende kam der 28-Jährige mit knapp 30 Sekunden Rückstand auf Rang drei ins Ziel - mit einem Schießfehler weniger hätte er um das Podest kämpfen können.

Rees: "Das motiviert mich"

Trotzdem blickte Rees ganz positiv zurück: "Ich reise mit einem richtig guten Wochenende im Gepäck ab. Ich war Fünfter und Sechster", sagte er nach dem Rennen. "Für mich hat es jedes Mal richtig gut geklappt, konnte in den Schlussrunden läuferisch etwas draufsetzen, hatte jetzt keinen Fehler stehend, auch bei schwierigen Bedingungen. Das motiviert mich."

Kühn nicht in Sprint-Form

Johannes Kühn verpasste den zweiten Podestplatz des Winters bereits im ersten Schießen. Der laufstarke Ruhpoldinger ließ Liegend gleich zwei Scheiben stehen und fiel mit den beiden Strafrunden auf Rang 13 zurück. Nach zwei weiteren Fehlern Stehend war Kühn nur noch 14, die Top 10 damit weg. Am Ende wurde Kühn mit insgesamt sechs Strafrunden nur 22. (+ 2:01,5 Minuten).

Doll und Nawrath holen viele Plätze auf

Starke Aufholjagden zeigten dafür Benedikt Doll und Philipp Nawrath. Mit je drei Strafrunden verbesserten sich die laufstarken Deutschen von Rang 38 auf Platz 15 (Doll) sowie von Rang 51 auf 25 (Nawrath). Doll mit der neuntbesten Laufzeit und Nawrath mit der elftbesten Laufzeit zählten dabei zu den Top-Athleten der Konkurrenz.