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Halbfinale
Australian Open - Djokovic im Herren-Finale, Ende der Barty-Party
Novak Djokovic ist mit einem klaren Drei-Satz-Erfolg gegen Roger Federer ins Finale der Australian Open eingezogen. Für Australiens Hoffnung Ashleigh Barty ist das Turnier dagegen zu Ende. Im Finale der Damen stehen stattdessen Sofia Kenin und Garbiñe Muguruza.
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Der Weltranglisten-Erste aus Serbien besiegte Federer am Donnerstag (30.01.2020) mit 7:6 (7:1), 6:4, 6:3. Damit steht Djokovic zum achten Mal im Finale von Melbourne. Im 50. Duell der beiden war es für Djokovic der 27. Sieg, der nach 2:18 Stunden und dem ersten Matchball feststand.
Djokovic profitierte dabei allerdings von einer Verletzung seines Gegners. Federer ließ sich zwischenzeitlich behandeln und war läuferisch offensichtlich nicht voll auf der Höhe. "Respekt für Roger, dass er hier überhaupt angetreten ist. Denn es war offensichtlich, dass er Probleme hatte", meinte Djokovic nach dem Spiel.
Federer reicht 5:2 im ersten Satz nicht
Federer lag in einem kuriosen ersten Satz mit vier Breaks in den ersten fünf Spielen schon 5:2 in Führung, ehe Djokovic besser ins Match fand und es zu dominieren begann: Den Tiebreak gewann er souverän - gleich im Anschluss nahm Federer eine Behandlungspause. Der Schweizer, der seinen 20. und bislang letzten Grand-Slam-Titel 2018 in Melbourne gewonnen hatte, spielte im zweiten Satz weiter, aber sein Gegner bemerkte: "Er hat sich nicht so gut bewegt wie sonst."
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Beide Spieler gaben sich bei ihrem Aufschlag zunächst keine weitere Blöße, ehe Djokovic im zehnten Spiel seinen ersten Satzball mit einer großartigen Vorhand am aufgerückten Federer vorbei nutzte. Danach entfuhr ihm ein gewaltiger Freudenschrei. Auch im Anschluss war der gehandicapte Federer der aktivere Spieler, erzielte mehr direkte Punkte, beging aber auch mehr Fehler. Nach dem Aufschlagverlust zum 2:4 im dritten Satz war das Match praktisch entschieden.
Djokovics Gegner im Endspiel wird am Freitag im Match zwischen Alexander Zverev und Dominic Thiem ermittelt (ab 9.30 Uhr im Live-Ticker bei sportschau.de)
Australierin Barty scheitert im Halbfinale
Zuvor waren in der Hitze von Melbourne die Hoffnungen der Weltranglisten-Ersten Barty auf den Titel zu Ende gegangen. In einem umkämpften Halbfinale musste sich die French-Open-Gewinnerin der amerikanischen Außenseiterin Sofia Kenin 6:7 (6:8), 5:7 geschlagen geben - bei Temperaturen um die 39 Grad Celsius am bislang heißesten Tag.

"Ich so dankbar für diesen Moment. Ich bin sprachlos", sagte Kenin. "Ich werde es genießen." Für die 21-Jährige ist es der bislang größte Erfolg ihrer Karriere. Ihr zuvor bestes Resultat bei einem der vier wichtigsten Tennis-Turniere war der Achtelfinal-Einzug 2019 in Paris.
Finale gegen Muguruza
Als jüngste Finalistin seit 2008 spielt die Amerikanerin nun um den Titel. Gegnerin am Samstag ist die Spanierin Garbiñe Muguruza. Die ungesetzte Muguruza gewann am Donnerstag in Melbourne das zweite Halbfinale gegen die rumänische Wimbledonsiegerin Simona Halep 7:6 (10:8), 7:5 und zog erstmals ins Endspiel der Australian Open ein.
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Vorbei dagegen die Träume von Barty. Als erste Australierin seit 1980 wollte die 23-Jährige ins Endspiel ihres Heim-Grand-Slams einziehen und sich als erste Australierin seit 1978 zur Siegerin von Melbourne küren. Die Erwartungen waren enorm, bis zum Halbfinale gegen die zwei Jahre jüngere Kenin hatte Barty dem Druck standgehalten.
Zu viele Chancen nicht genutzt
Doch am Donnerstag, als Juniorenspiele auf den Außenplätzen wegen der enormen Hitze unterbrochen wurden, musste sich Barty auch vorwerfen lassen, ihre Chancen nicht genutzt zu haben. Im Tiebreak des ersten Satzes ließ die Topgesetzte zwei Satzbälle aus. Im zweiten Satz lag die Mitfavoritin und Doppelpartnerin der Bad Oldesloerin Julia Görges mit 5:3 vorn. Und wieder vergab Barty zwei Satzbälle, diesmal beim Stande von 5:4.
Die Grand-Slam-Halbfinaldebütantin Kenin schien unbeeindruckt von der Kulisse in der nicht ganz gefüllten und knapp 15.000 Zuschauer fassenden Rod Laver Arena, in der die meisten Zuschauer Barty die Daumen drückten. Wie bei ihrem Achtelfinal-Erfolg über die gehypte 15-jährige Amerikanerin Cori Gauff erwies sich Kenin für die australischen Tennis-Fans als Spielverderberin. Überwältigt ließ sie ihren Tennisschläger hinter der Grundlinie fallen und schlug die Hände vors Gesicht.
red/dpa/sid | Stand: 30.01.2020, 12:33