Volleyball Volleyball-Bundesliga mit neuem Modus und einem Trainer-Rückkehrer

Stand: 05.10.2021 11:00 Uhr

Auch in der neuen Saison der Volleyball-Bundesliga werden wohl wieder der VfB Friedrichshafen und die Berlin Volleys den Titel unter sich ausmachen. Mit einem bekannten Trainer-Rückkehrer rütteln die Süddeutschen aber kräftig am Thron der Hauptstädter. Für Spannung sorgt zudem ein neuer Modus.

In der vergangenen Saison waren die Powervolleys Düren ganz nah dran an der Überraschung. In der Hauptrunde der Volleyball-Bundesliga waren sie Zweiter geworden, hatten im Playoff-Halbfinale gegen die Berlin Volleys Heimrecht und gewannen sogar das erste Spiel. Doch am Ende setzten sich dann doch die Favoriten durch und holten im Finale gegen Friedrichshafen den Titel.

Berlin setzt im Supercup ein Zeichen

Seit 1998 heißt der Meister entweder Friedrichshafen oder Berlin, und daran wird sich wohl auch in der neuen Saison, die am Mittwoch (06.10.2021) startet, nichts ändern. Erst zuletzt demonstrierte der Titelverteidiger aus der Hauptstadt seine Stärke und setzte ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz.

Den Supercup in Schwerin gewannen die Berliner gegen Pokalsieger United Volleys Frankfurt klar mit 3:0. "Sie waren viel abgezockter, das war echt beeindruckend", sagte Robin Baghdady, Außenangreifer bei den Hessen. Das soll für das Team von Trainer Cedric Enard aber nur der Anfang sein. "Unser Anspruch sollte es sein, alle nationalen Titel zu holen", sagte Angreifer Ruben Schott.

Friedrichshafen hofft auf Lebedew

Verhindern will das der VfB Friedrichshafen und setzt dabei auf einen Trainer, der in Berlin wahrlich kein Unbekannter ist. Von 2010 bis 2015 leitete Mark Lebedew die Geschicke der Berliner und führte sie in dieser Zeit zu drei Meisterschaften. Danach wechselte er nach Polen, jetzt kehrt er in die Bundesliga zurück und übernimmt den Vizemeister vom Bodensee. Er löst Michael Warm ab.

2015 hat Friedrichshafen zum bisher letzten Mal den Titel errungen, damals noch unter Trainer-Legende Stelian Moculescu. Seitdem hatte stets Berlin die Nase vorn. Aber Lebedew kennt sich mit so einer Situation bestens aus. Als Berliner Trainer durchbrach er die damalige Regentschaft von Friedrichshafen. "Ich kenne also die Situation", sagte der 54-jährige Australier.

Spiele in Neu-Ulm

Gegen Friedrichshafen spricht, dass der Rekordmeister seine Heimspiele im rund 110 Kilometer entfernten Neu-Ulm austragen muss. Die bisherige Halle auf dem Messegelände steht nicht mehr zur Verfügung.

Auf dem Transfermarkt tat sich gewohnt viel. Berlin ist mit Schott, der aus Polen zurück in die Liga kommt, auf Außen jetzt noch besser besetzt. Friedrichshafen holte aus Frankreich Simon Hirsch zurück. Neben Düren wollen auch Lüneburg und Herrsching oben mitspielen. Aufsteiger gibt es keine. Das Nachwuchsteam VC Olympia Berlin spielt in dieser Saison turnusmäßig in der zweiten Liga, die Bisons Bühl treten nicht wieder in der Bundesliga an.

Zwischenrunde soll für Spannung sorgen

Auch deshalb hat die Liga ihren Modus verändert. Nach der Hauptrunde, in der die neun Teams bis zum 15. Januar 2022 in Hin- und Rückrunde gegeneinander antreten, gibt es vor den Playoffs eine Zwischenrunde.

Dabei werden zwei Gruppen gebildet. In Gruppe A spielen die vier besten Mannschaften der Hauptrunde, in Gruppe B spielen die Plätze fünf bis acht. Auch dort gibt es im "Jeder-gegen-Jeden-Modus" Hin- und Rückspiel. Die Tabellenpunkte der Hauptrunde werden vor der Zwischenrunde annulliert, die Mannschaften erhalten jedoch eine Punktegutschrift von maximal neun Punkten auf Basis ihrer Hauptrundenplatzierung

Die acht Teams der Zwischenrunde erreichen in jedem Fall die Playoffs, in denen im gewohnten Modus der Erste gegen den Achten, der Zweite gegen den Siebten, etc. antritt.

Bis auf das Finale ("Best-of-Five"-Modus) werden die Playoff-Spiele im "Best-of-Three"-Modus gespielt. Los geht es am 12. März 2022, das letzte Finalspiel ist für den 8. Mai 2022 geplant.

"Höhere Leistungsdichte"

"In der neu geschaffenen Zwischenrunde wird es für die Klubs darum gehen, sich die beste Ausgangsposition für die Playoffs zu erspielen", erklärte Spielleiterin Viola Knospe den Modus: "Gleichzeitig versprechen sich die Teams durch die höhere Leistungsdichte in den einzelnen Gruppen attraktivere Spiele für die Fans in dieser Saisonphase."

Die Punktegutschriften dienen dazu, Mannschaften für ihre Hauptrundenergebnisse zu honorieren, gleichzeitig sollen sehr hohe Punkteabstände zwischen den Teams abgemildert werden, sodass auch in der Zwischenrunde noch Wechsel in den Platzierungen möglich sind.