Finale beim Tennis-Klassiker Wimbledon - Djokovic schreibt gegen Berrettini Tennis-Geschichte

Stand: 11.07.2021 18:37 Uhr

Novak Djokovic hat in Wimbledon seinen 20. Grand-Slam-Titel geholt. Damit zog er mit den Rekordhaltern Roger Federer und Rafael Nadal gleich.

Der 34 Jahre alte Serbe siegte am Sonntag (11.07.2021) in London im Finale 6:7 (4:7), 6:4, 6:4, 6:3 gegen den Italiener Matteo Berrettini. Es ist der sechste Wimbledon-Triumph für Djokovic. Der 25 Jahre alte Berrettini hatte erstmals das Endspiel bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht.

"Die letzten zehn Jahre waren eine unglaubliche Reise, die nicht hier endet", sagte der Weltranglisten-Erste nach seinem Triumph. "Er ist jetzt in der Geschichte seines Sports, deswegen verdient er das gesamte Lob", huldigte der unterlegene Berrettini den Serben.

"Golden Slam" in Sichtweite

Damit wahrte der Weltranglisten-Erste auch die Chance, die vier wichtigsten Turniere in diesem Jahr alle zu gewinnen - mit einem Sieg bei den US Open (30.08. bis 12.09.) kann Djokovic wie zuletzt Rod Laver 1969 den legendären Grand Slam perfekt machen. Und mit Olympia-Gold in Tokio ist sogar der "Golden Slam" drin, wie einst 1988 bei Steffi Graf.

Berrettinis glanzvoller erster Satz gegen den "Djoker"

Die Partie dominierte anfangs der Serbe, doch Berrettini steigerte nach etwa der Hälfte des ersten Satzes sein Niveau. Djokovic setzte vermehrt auf Stopp-Bälle, um den Rhythmus des nun starken Italieners zu brechen.

Doch das funktionierte zunächst nicht. Berrettini blieb wachsam, antizipierte und konterte mit platzierten Returns - ein glanzvoller erster Satz für den Außenseiter.

Djokovic schafft das Doppel-Break

In einem packenden zweiten Satz mit zunächst umkämpften Ballwechseln schaffte Djokovic dann direkt das Doppel-Break. Mit Ruhe, druckvollen Schlägen und nun wirksameren Stopps drehte er das Momentum wieder zu seinen Gunsten - Berrettinis Leistung fiel in der Folge zwischenzeitlich ab. Er ließ sich zu weiteren Unkonzentriertheiten und leichten Fehlern verleiten. Allerdings gelang es ihm, den "Bagel" abzuwenden und sich das 1:4 zu holen.

Und das war nur der Beginn einer fulminanten Aufholjagd Berrettinis, der auf 4:5 herankam. Djokovic, der in den meisten Statistiken bessere Werte aufwies als der Italiener, reichte seinem Kontrahenten mit eigenen Fehlern die Hand zur Rückkehr in die Partie. Schlussendlich schaffte der "Djoker" aber dann doch noch den 6:4-Satzsieg - auch dank seines starken Aufschlagspiels.

Umkämpfte Partie - auch Djokovic mit Fehlern

Dank seiner Stabilität und Athletik retournierte Djokovic im umkämpften dritten Satz auch schwierige Bälle gegen einen bemühten Berrettini und schaffte erneut das Break. Der Favorit auf den Titel deutete sich danach mit dem Zeigefinger an die Stirn - die Botschaft: Große Spiele gewinnt man über die Mentalität.

Gelaufen war das Finale aber noch lange nicht, Berrettini blieb dran. Djokovic, eben noch mit der Mentalitäts-Geste, ließ sich von einzelnen Situationen nerven und lud den Italiener, der seine Chancen nutzte, erneut ein. Der Serbe wehrte dann aber zwei Break-Chancen für Berrettini ab.

Berrettini kämpft - Djokovic nutzt dritten Matchball

In einem zermürbenden Schlagabtausch, bei dem vor allem Djokovic das Publikum mit zunehmend spektakulären Punktgewinnen in regelmäßigen Abständen von den Sitzen riss, entschieden letztlich die Klasse und Erfahrung des Serben in wenigen entscheidenden Situationen über Sieg und Niederlage. Djokovic nutzte seinen dritten Matchball gegen den leidenschaftlich kämpfenden Berrettini.