Tennis-Grand-Slam in London Wimbledon - Kerber verpasst drittes Finale, ist aber stolz

Stand: 08.07.2021 22:37 Uhr

Endstation Halbfinale - Angelique Kerber hat das Endspiel beim Tennisturnier in Wimbledon verpasst. Die Deutsche unterlag am Donnerstag (08.07.2021) der Weltranglisten-Ersten Ashleigh Barty in zwei Sätzen, und fühlte sich trotzdem nicht unglücklich.

"Ich habe zwar verloren, aber trotzdem nehme ich diese Reise mit", sagte Angelique Kerber nach dem 3:6, 6:7 (3:7) in einem hochklassigen Wimbledon-Halbfinale gegen Ashleigh Barty. Die 33-Jährige ergänzte: "Ich bin unendlich dankbar, dass ich das geschafft habe, weil ich denke, dass die einen oder anderen mich in den letzten Monaten auch abgeschrieben haben. Trotzdem war der Glaube an mich groß, deswegen bin ich sehr stolz auf mich und mein Team."

Barty: "Angie hat das Beste aus mir herausgeholt"

Lob gab es auch von der Gegnerin: "Das war eines der besten Matches, das ich je gespielt habe. Angie hat das Beste aus mir herausgeholt", sagte Barty nach dem Einzug ins Wimbledon-Finale und ergänzte: "Das war ein Wahnsinnsmatch vom ersten Ballwechsel an. Ich wusste, dass ich so gut sein muss, um sie zu schlagen."

Drei Breakbälle nicht genutzt

Kerber begann gegen die favorisierte Barty vielversprechend, ließ im ersten Spiel jedoch drei Breakbälle ungenutzt. Daraufhin übernahm die selbstbewusste Barty das Kommando und nahm ihrerseits Kerber den Aufschlag ab.

Barty dominierte die Partie und hatte auf jeden starken Schlag der Deutschen eine noch stärkere Antwort. Obwohl Kerber beim Stand von 5:3 nochmal einen Breakball hatte, gewann Barty den ersten Satz souverän 6:3.

Schnelles Break im zweiten Satz

Kerber startete auch gut in den zweiten Satz - und dieses Mal klappte es mit dem frühen Break. Jetzt war die Deutsche voll im Spiel, denn sie brachte auch den eigenen Aufschlag druckvoll durch, während Barty plötzlich einfache Fehler unterliefen.

Kerber führte schnell 3:0 und war schon auf einem guten Weg zum Satzgewinn - doch dann holte sich Barty den Aufschlag Kerbers zu Null, und es stand nur noch 4:5. Am Ende musste der Tiebreak entscheiden. Und den gewann Barty souverän.

Im Finale gegen Pliskova

Barty trifft am Samstag (10.07.2021) im Finale auf die Tschechin Karolina Pliskova. Die 29-jährige setzte sich mit 5:7, 6:4, 6:4 gegen Aryna Sabalenka aus Belarus durch. Die 23-Jährige war in London an Nummer zwei gesetzt.

Für die frühere Weltranglisten-Erste Pliskova ist es das zweite Finale bei einem der vier Grand-Slam-Turniere. 2016 verlor sie bei den US Open das Endspiel gegen Kerber. Die 25-jährige Barty will nach ihrem Erfolg bei den French Open 2019 ihren zweiten Grand-Slam-Titel gewinnen und als erste Australierin seit 41 Jahren Wimbledon-Siegerin werden.

Kerber verpasst ihr insgesamt fünftes Endspiel

Kerber hingegen verpasste ihr drittes Wimbledon-Finale nach 2016 und 2018 sowie ihr insgesamt fünftes Endspiel bei einem der vier wichtigsten Tennis-Events. 2016 siegte sie bei den Australian Open sowie den US Open und verlor in Wimbledon gegen Serena Williams. Zwei Jahre später gelang ihr auf dem "heiligen Rasen" gegen die Amerikanerin die Revanche.

Doppel-Spezialist Krawietz im Mixed-Halbfinale

Der deutsche Tennisprofi Kevin Krawietz hat derweil das Halbfinale im Mixed erreicht. Der 29-Jährige gewann mit seiner tschechischen Partnerin Kveta Peschke 6:3, 6:7 (3:7), 9:7 gegen Mate Pavic und Gabriela Dabrowski. Das Duo aus Kroatien und Kanada war an Nummer zwei gesetzt.

Krawietz hat mit seinem etatmäßigen Doppel-Partner Andreas Mies zweimal die French Open gewonnen und ist auch für die Olympischen Spiele nominiert. Da Mies aber schon länger verletzt ist, tritt Krawietz in Tokio mit Tim Pütz im Herren-Doppel an.