Viertelfinale bei den US Open Alexander Zverev - Harris vor Augen, Djokovic im Hinterkopf

Stand: 08.09.2021 10:31 Uhr

Alexander Zverev schwimmt auf einer Woge des Erfolgs. Bei den US Open spielt er ab etwa 19.15 Uhr im Viertelfinale gegen Außenseiter Lloyd Harris. Ehe es wohl zum Gipfeltreffen kommt.

Natürlich: Es läuft gerade bei den US Open alles hinaus auf ein großes Duell im Halbfinale: Alexander Zverev gegen Novak Djokovic - so dürfte eines der beiden Vorschlussrunden-Duelle lauten, wenn die Favoriten ihrer Rolle gerecht werden.

Beide - Zverev als "Mann der Stunde" und Djokovic als Dominator der letzten Jahre - haben in ihren Viertelfinalspielen "machbare" Aufgaben. Zverev spielt am Mittwoch (08.09.2021) gegen den Südafrikaner Lloyd Harris, Djokovic in der Nacht zu Donnerstag gegen Matteo Berrettini.

Besserer Aufschlag, größeres Selbstbewusstsein

"Ich weiß, dass Novak in meiner Hälfte ist", sagte der deutsche Olympiasieger nach seinem dominanten Achtelfinalerfolg gegen Jannik Sinner. "Er und ich müssen unsere Matches noch gewinnen", fügte Zverev pflichtbewusst an. Einen großen Vorteil gegenüber Djokovic hat sich Zverev bereits jetzt erspielt: die Zeit. Der Deutsche brauchte für seine vier Siege sieben Stunden und 17 Minuten, Djokovic musste mehr als drei Stunden (10:25 Stunden) mehr arbeiten, um in die Runde der letzten Acht einzuziehen.

Dass Zverev seine Spiele im Moment gern im Schnelldurchlauf gewinnt, hat mit einer wichtigen Verbesserung seines Spiels zu tun: Er hat seinen Aufschlag verbessert und stabilisiert. Gegen Sinner gelangen ihm in der letzten Runde 17 Asse. Das verhalf ihm zu vielen leichten Spielgewinnen. Und hat das Selbstbewusstsein des Deutschen enorm gesteigert.

Große Hilfe: Bruder Mischa

Hinzu scheint zu kommen, dass Zverev seit ein paar Wochen auf die gesteigerte Hilfe seines älteren Bruders Mischa setzen kann. Mischa Zverev ist in wenigen Wochen unverzichtbar geworden an Alexanders Seite. Als sportlicher Berater, Gegnerbeobachter, geschäftlicher Partner und Ansprechpartner gegenüber Medien und Fans: "Mischa um mich herum zu haben, ist eine unglaubliche Hilfe. Es gibt mir Sicherheit", sagt Alexander.

Seit diesem Frühjahr ist der Aufgabenbereich des älteren Bruders noch einmal größer und anspruchsvoller geworden. Nach der Trennung von Roger Federers Managementagentur kümmert sich Mischa um die Geschäfte. Das scheint Alexander viel Druck von außen zu nehmen.

Harris nicht unterschätzen

Zverev bleibt noch eine Runde, um sein Level weiter zu erhöhen, sich für Djokovic bereit zu machen. Ohne dabei Harris am Mittwoch auf die leichte Schulter zu nehmen. "Er ist jemand, der sich in diesem Jahr sehr stark verbessert hat", sagte der Weltranglistenvierte über die Nummer 46 der Welt: "In Cincinnati hatte ich zunächst große Probleme, seinen Aufschlag zu returnieren."

Zverev setzte sich bei dem Mastersturnier am Ende sicher durch, gewann den Titel und ließ nach seinem Olympiatriumph inklusive des Halbfinalsieges gegen Djokovic das nächste klare Zeichen folgen, dass er einer der Top-Anwärter auf den Titel in New York ist. Derzeit deutet vieles darauf hin, dass es im Halbfinale wie in Tokio zum großen Duell mit Djokovic kommen wird. Zuvor gilt es aber, das Pflichtprogramm zu erledigen.