Roland Garros French Open: Novak Djokovic feiert in Paris 19. Grand-Slam-Sieg

Stand: 13.06.2021 19:11 Uhr

Novak Djokovic hat bei den French Open in Paris seinen 19. Sieg bei einem Major-Turnier gewonnen. Im Finale schlug er den Griechen Stefanos Tsitsipas in fünf Sätzen.

Tennis-Musketier Novak Djokovic hat sich mit einer großen Aufholjagd zum zweiten French-Open-Triumph gekämpft und jagt nach dem 19. Grand-Slam-Titel mehr denn je die Rekordsieger Roger Federer und Rafael Nadal. Gegen Final-Debütant Stefanos Tsitsipas aus Griechenland drehte der Weltranglisten-Erste am Sonntag (13.06.2021) einen 0:2-Satzrückstand und siegte noch 6:7 (6:8), 2:6, 6:3, 6:2, 6:4. Nach 4:11 Stunden verwandelte er seinen zweiten Matchball.

"Es ist einmal mehr ein Traum wahr geworden", sagte Djokovic: "Es war richtig schwer heute nach dem Rückstand. Ich habe in 48 Stunden fast neun Stunden Tennis gespielt gegen zwei große Champions. Stefanos wird definitiv Grand Slams in der Zukunft gewinnen." Tsitsipas sagte den Tränen nahe: "Es war ein großer Kampf und ich habe alles versucht."

Zum zweiten Mal nach 2016 durfte der 34-jährige Serbe danach die Coupe des Mousquetaires entgegennehmen und ist nach den legendären Australiern Roy Emerson und Rod Laver erst der dritte Spieler, der bei allen vier Grand-Slam-Turnieren mindestens zweimal triumphiert hat. Schon beim Rasen-Klassiker in Wimbledon könnte Djokovic in vier Wochen zu seinen langjährigen Rivalen Roger Federer und Rafael Nadal aufschließen. Beide sind mit insgesamt 20 Erfolgen Rekordsieger bei den vier wichtigsten Turnieren der Welt.

Kein Abtasten auf dem Centre Court

Dem Sandplatz-König Nadal hatte Djokovic am Freitagabend in einem grandiosen Halbfinale den 14. Erfolg im Stade Roland Garros verwehrt. Tsitsipas verpasste nach dem Sieg über Alexander Zverev seinen bisher größten Triumph.

Tsitsipas zeigte im achten Vergleich gegen Djokovic von Beginn an keine Nervosität, während der Favorit nach seinem grandiosen Halbfinal-Erfolg über Rekordsieger Nadal trotz des epischen Vier-Stunden-Matches am Freitagabend zunächst nicht müde wirkte. Unter strahlend blauem Himmel gab es auf dem Court Philippe Chatrier kein Abtasten.

Furchtloser Grieche

Die 5.000 zugelassenen Zuschauer bekamen sofort viel Tempo und hochklassige Ballwechsel geboten. Wie im Halbfinale des vergangenen Jahres und zuletzt in Rom entpuppte sich der angriffslustige Tsitsipas als überaus unangenehmer Gegner und furchtloser Kontrahent. Nach dem gut einstündigen ersten Satz mit Chancen für beide nahm er Djokovic sofort wieder den Aufschlag ab.

Die Nummer eins der Welt suchte nun häufiger eine schnellere Entscheidung in den Ballwechseln, keineswegs immer mit Erfolg. Manch guten Stopp erlief Tsitsipas noch und legte den Ball am konsternierten Djokovic vorbei. Der gut elf Jahre jüngere Weltranglisten-Fünfte holte eher leicht auch Satz zwei.

Tsitsipas muss sich massieren lassen

Doch Djokovic nutzte eine kurze Schwächephase danach zu einem Break und verkürzte unter Aufbietung aller noch vorhandenen Kräfte den Rückstand. Tsitsipas zog das nach einem Sturz vom roten Sand gefärbte weiße Hemd aus und ließ sich vor dem vierten Satz massieren.

Trotzdem lag der 22-Jährige schnell 0:4 hinten und musste wie gegen Zverev in den fünften Satz, in dem sich der Schatten über den Platz legte. Das Break zum 2:1 war der letztlich wegweisende Moment zugunsten des konstanteren Djokovic, der nach vier Stunden doch noch jubeln durfte.