Roland Garros French Open: Traum-Halbfinale perfekt - Djokovic trifft in Paris auf Nadal

Stand: 09.06.2021 18:30 Uhr

Rafael Nadal ist trotz der ersten Probleme bei den French Open ins Halbfinale eingezogen und hat weiter seinen 14. Titelgewinn fest im Blick.

Der 35 Jahre alte Paris-Rekordsieger schlug den Argentinier Diego Schwartzman im Viertelfinale am Mittwoch (09.06.2021) mit 6:3, 4:6, 6:4, 6:0. Nach jahresübergreifend 36 gewonnenen Sätzen bei dem Sandplatz-Klassiker gab der Spanier dabei wieder einen Durchgang ab.

Schwartzman schnuppert an der Sensation

Drei Sätze lang konnte Schwartzman, der in den Runden zuvor Philipp Kohlschreiber und Jan-Lennard Struff ausgeschaltet hatte, die Partie offen gestalten. Er bot Nadal einen packenden Fight und schnupperte bis zum 4:4 an der Sensation.

Doch als es darauf ankam, war Nadal auf seinem Lieblings-Tennisplatz wieder zur Stelle. Der Spanier nahm Schwartzman zum 5:4 den Aufschlag ab und holte sich kurz darauf den dritten Satz. Damit war der Widerstand von Schwartzman gebrochen. Schon im Vorjahr hatte Nadal im Halbfinale gegen den Argentinier gewonnen. Dieses Mal verwandelte er nach 2:45 Stunden seinen ersten Matchball.

Nadal jetzt gegen Djokovic

Im Halbfinale kommt es nun zum Gigantenduell gegen den Weltranglistenersten Novak Djokovic (Serbien), der den Italiener Matteo Berrettini ebenfall nach einigen Schwierigkeiten mit 6:3, 6:2, 6:7 (5:7), 7:5 in der Abendsession vor 5.000 Zuschauern besiegte, die jedoch im vierten Satz aufgrund der Sperrstunde das Stadion verlassen mussten.

Um kurz vor 23.00 Uhr wurden die Zuschauer aufgefordert, das Stadion zu verlassen. Die Tennis-Fans quittierten das mit lauten Pfiffen und "Wir haben bezahlt"-Sprechchören. Die Partie wurde für rund 20 Minuten unterbrochen.

Um das zweite Finalticket streiten sich am Freitag die deutsche Nummer eins Alexander Zverev (Hamburg) und Stefanos Tsitsipas (Griechenland).

Auf dem Weg zum alleinigen Grand-Slam-Rekordsieger?

Nadal baute durch den Erfolg seine beeindruckende Bilanz in Roland Garros auf 105 Siege bei nur zwei Niederlagen aus. Der Spanier will seinen fünften Titel in Serie in der französischen Hauptstadt gewinnen und würde damit auch alleiniger Grand-Slam-Rekordsieger werden. Aktuell liegt er gleichauf mit Roger Federer (Schweiz) bei 20, Djokovic hat 18 Majortitel.

Supertalent Gauff wird von Krejcikova entzaubert

Jungstar Cori Gauff hat bei den French Open ihr erstes Halbfinale verpasst. Die 17 Jahre alte US-Amerikanerin verlor in zwei Sätzen mit 6:7 (6:8), 3:6 gegen die acht Jahre ältere Tschechin Barbora Krejcikova. Gauff, die zuvor im Turnierverlauf keinen Satz abgegeben hatte, war unter Leitung des Stuttgarter Schiedsrichters Nico Helwerth als Favoritin in das Match gegangen. Sie ließ sich nach gutem Start aber von ihrer Kontrahentin entzaubern, die schon im Achtelfinale in Sloane Stephens eine Amerikanerin ausgeschaltet hatte.

Mentale Probleme bei Krejcikova

Danach war sie sehr offen mit mentalen Problemen vor ihrem Match gegen Stephens umgegangen. "Eine halbe Stunde vor der Partie wollte ich nicht auf den Platz gehen, weil ich mich wirklich schlecht fühlte. Ich musste mich im Physioraum einschließen und ich musste mit meinem Psychologen reden", sagte die Sportlerin aus Brünn: "Ich habe tatsächlich geweint. Ich weiß auch nicht. Ich fühlte mich einfach sehr, sehr schlecht, und ich weiß nicht, warum."

Gegen Gauff nutzte Krejcikova ihren sechsten Matchball und riss anschließend ungläubig die Arme hoch. "Ich bin überglücklich", sagte sie anschließend: "Ich habe es noch nicht realisiert."

2018 hatte Krejcikova in Paris im Doppel triumphiert, nun kämpft sie im Einzel gegen die stark aufspielende Griechin Maria Sakkari um den ganz großen Coup. Auch im Doppel steht sie erneut im Halbfinale.

Sakkari wirft Titelverteidigerin Swiatek raus

Titelverteidigerin Iga Swiatek kann ihren Vorjahrescoup dagegen nicht wiederholen. Die 20 Jahre alte Polin verlor das hochklassige Viertelfinalduell gegen die griechische Aufsteigerin Sakkari mit 4:6, 4:6. Damit wird es eine neue Grand-Slam-Siegerin geben - keine der vier verbliebenen Spielerinnen hatte zuvor ein Halbfinale erreicht.

Das zweite Halbfinale bestreiten Tamara Zidansek aus Slowenien und Anastasia Pawljutschenkowa aus Russland.