Tennis | Wimbledon Keine Impfpflicht in Wimbledon - Djokovic kann teilnehmen

Stand: 26.04.2022 17:02 Uhr

Der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic darf auch ohne Impfung gegen das Coronavirus beim Rasen-Turnier in Wimbledon an den Start gehen. Die Veranstalter verteidigen unterdessen den Ausschluss der russischen und belarusischen Spieler.

Eine Impfung sei keine Voraussetzung für eine Teilnahme an dem dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres vom 27. Juni bis 10. Juli, sagte Sally Bolton, Geschäftsführerin des All England Lawn Tennis Clubs (AELTC).

Djokovic ist Titelverteidiger

Djokovic hat in Wimbledon sechs Mal den Titel gewonnen, zuletzt war er im Vorjahr erfolgreich. Bolton betonte, dass sie die Profis zu einer Impfung ermutigen würden. Auch die britische Regierung würde diese aber nicht mehr für eine Einreise vorschreiben.

"Wir planen, dieses Jahr zu einem normalen Turnier zurückzukehren", sagte Bolton. "Deshalb werden wir keine der Covid-19-Maßnahmen des vergangenen Jahres in substanzieller Form implementieren."

In Australien des Landes verwiesen

Seinen Titel bei den Australian Open zu Saisonbeginn hatte der 34 Jahre alte Djokovic nicht verteidigen können, weil er wegen der fehlenden Impfung des Landes verwiesen wurde. Auch bei den amerikanischen Turnieren in Indian Wells und Miami war er aus diesem Grund nicht zugelassen.

Bei seinem Heim-Turnier in Belgrad hatte Djokovic zuletzt im Finale verloren. Auch einem Start in Rom und bei den French Open stehen keine Corona-Regeln im Wege.

Keine Alternative zu Russland-Ausschluss

Die Veranstalter sehen trotz der großen Kritik weiter "keine Alternative" zum Ausschluss russischer und belarusischer Spieler in diesem Jahr. Dies betonte der AELTC-Vorsitzende Ian Hewitt und verteidigte die Entscheidung.

"Wir haben die verschiedenen Möglichkeiten eingehend geprüft", sagte Hewitt. Dazu gehörte auch, russische und belarusische Spieler zuzulassen, die sich mit einer Erklärung von der russischen Invasion in der Ukraine distanzieren.

Dabei sahen die Organisatoren aber die Gefahr, dass Erfolge der Spieler aus den betroffenen Ländern "von der russischen Propagandamaschine genutzt" werden könnten. Oder dass sich die Profis selbst oder ihre Familien durch die Distanzierung einer Gefahr aussetzen könnten. "Wir glauben, dass wir im Rahmen der Möglichkeiten die verantwortungsvollste Entscheidung getroffen haben", sagte Hewitt und sprach von einer "wirklich außergewöhnlichen und tragischen Situation".

Nicht nur Profis wie Djokovic und Deutschlands Nummer eins Alexander Zverev hatten die Entscheidung klar kritisiert - auch die Spielerorganisationen ATP und WTA stuften die Maßnahme als "diskriminierend" (ATP) und "zutiefst enttäuschend" (WTA) ein.