Tennis | Davis Cup Davis-Cup-Halbfinale: Knackt Deutschland auch die starken Russen?
Die deutschen Tennis-Herren treffen im Halbfinale des Davis Cups auf das starke Russland. Teamkapitän Michael Kohlmann gibt sich optimistisch: "Wir sind jetzt hier, um das Ding zu holen."
Nach dem Umzug nach Madrid konnten die deutschen Tennisprofis das Objekt der Begierde endlich aus der Nähe betrachten. Im Caja Mágica steht der Davis-Cup-Pokal direkt neben dem Centre Court, als zusätzliche Motivation sozusagen. "In Innsbruck haben wir den Pokal ja nur auf den Plakaten gesehen, hier haben wir ihn nun das erste Mal aus nächster Nähe anschauen können. Das macht schon noch etwas mit einem", sagte der deutsche Teamkapitän Michael Kohlmann am Freitag (03.12.2021). "Wir sind jetzt hier, um das Ding zu holen."
Struff: "Russland ist Favorit"
Zunächst einmal geht es für die deutsche Mannschaft am Samstag aber um den Einzug ins Endspiel. Doch die letzte Hürde vor dem Finale könnte aktuell größer nicht sein. Es geht gegen die topbesetzten Russen, die in US-Open-Champion Daniil Medwedew und Andrei Rubljow gleich zwei Top-Fünf-Spieler in ihren Reihen haben. "Russland ist Favorit, absolut. Es wird schwierig, sie zu schlagen", sagte Jan-Lennard Struff der Deutschen Presse-Agentur. "Wir werden uns aber nicht verstecken, wir haben sehr gute Teamleistungen gebracht. Wir glauben an unsere Chance."
Erstes Endspiel seit 28 Jahren winkt
Schließlich haben die deutschen Tennis-Cracks auch ohne den aktuell urlaubenden Olympiasieger Alexander Zverev ein großes Ziel vor Augen: Erstmals seit 28 Jahren will Deutschland wieder das Endspiel im nach wie vor prestigeträchtigen Mannschaftswettbewerb erreichen. Damals gewannen Michael Stich, Marc-Kevin Goellner und Patrik Kühnen in Düsseldorf 4:1 gegen Australien und holten damit den bislang letzten von insgesamt drei Davis-Cup-Titeln.
Deutsche müssen über sich hinauswachsen
"Wir wollen in Madrid noch einmal Vollgas geben", sagte Kevin Krawietz. Damit es auf ihn und Tim Pütz im Doppel aber wieder entscheidend ankommt, müssen die Deutschen zuvor in den Einzeln gegen Medwedew und Rubljow bereits über sich hinauswachsen. Kohlmann traut ihnen das definitiv zu. "Wir sind der Underdog, aber das waren wir auch schon gegen Serbien und Großbritannien", sagte der Bundestrainer mit Blick auf die vorherigen Siege.
Mit einem 2:1-Erfolg über die favorisierten Briten waren die DTB-Herren erstmals seit 2007 wieder in die Runde der vier besten Teams eingezogen. Nur gegen Österreich war die deutsche Mannschaft nicht als Außenseiter in die Partie gegangen. "Wenn wir das abrufen können, was die Jungs im Training spielen, dann glaube ich schon, dass wir Chancen haben", sagte Kohlmann.
Das erste Halbfinale zwischen Serbien und Kroatien findet am Freitag statt.