Schwimm-WM in Budapest Florian Wellbrock krault zu WM-Silber

Stand: 21.06.2022 20:42 Uhr

Florian Wellbrock hat bei der Schwimm-WM die Silber-Medaille über 800 Meter Freistil gewonnen. Über 200 Meter Schmetterling gab es einen Weltrekord.

In einem dramatischen Schlussspurt musste sich Wellbrock nur ganz knapp dem US-Amerikaner Bobby Finke (7:39,36 Minuten) geschlagen geben. Bronze sicherte sich der Ukrainer Michailo Romantschuk.

Wellbrock hatte lange auf dem dritten oder vierten Platz des Feldes gelegen, ehe er am Ende aufdrehte. Mit seiner Zeit von 7:39,:63 reichte es aber nicht ganz zu Gold. Immerhin verbesserte er damit aber den deutschen Rekord.

"Im ersten habe ich mich tatsächlich geärgert, dass ich Gold verloren habe. Aber mit dem deutschen Rekord bin ich super zufrieden, über die 800 Meter hat es noch nie so gut geklappt wie heute", sagte Wellbrock.

Dritte WM-Medaille für deutsches Team

Nach Silber für Lukas Märtens über 400 Meter Freistil und für Anna Elendt über 100 Meter Brust war es bereits die dritte Medaille für das deutsche Beckenteam bei dieser WM. So viel Edelmetall hatte es zuletzt 2015 gegeben.

Für Freiwasser-Olympiasieger Wellbrock war es die erste Medaille bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen auf der 800-Meter-Distanz. Der gebürtige Bremer, der in Magdeburg trainiert, hatte bei der vergangenen WM Gold über 1.500 Meter im Becken und zehn Kilometer im Freiwasser gewonnen.

Gose auf Platz 8, Matzerath auf 6

Unmittelbar danach wurde Isabel Gose Achte über 200 Meter Freistil. Die 20 Jahre alte Langstreckenspezialistin konnte erwartungsgemäß nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen und schlug nach 1:57,38 Minuten an. Den Titel sicherte sich Yang Junxuan aus China in 1:54,92 Minuten. Silber holte die Australierin Mollie O'Callaghan, Bronze ging an Tang Muhan aus China.

Lucas Matzerath hat derweil die nächste Überraschungsmedaille für das deutsche Team verpasst. Der 22-Jährige schwamm über 50 Meter Brust auf Rang sechs. Der Titel ging an Nic Fink aus den USA. Silber sicherte sich der Italiener Nicolo Martinenghi vor dem US-Amerikaner Michael Andrew. Zu Bronze fehlten Matzerath 38 Hundertstelsekunden.

Weltrekord über 200 Meter Schmetterling

Kristof Milak stellte am Abend einen Weltrekord über 200 Meter Schmetterling auf. Der Ungar benötigte für die vier Bahnen 1:50,73 Minuten und war damit 39 Hundertstelsekunden schneller als sei bei seinem alten Rekord, woraufhin ihn seine Landsleute in der Budapester Arena stehend feierten.

Silber sicherte sich mit großem Abstand der Franzose Leon Marchand (1:53,37 Minuten), Bronze ging an Tomoru Honda aus Japan (1:53,61 Minuten)

Zum Abschluss des Tages belegte die deutsche Lagen-Mixed-Staffel über 4x100 Meter den achten Platz. Ole Braunschweig, Anna Elend, Angelina Köhler und Rafael Miroslaw schwammen eine Zeit von 3:46,64 Minuten und lagen damit 7,85 Sekunden hinter dem siegreichen US-Quartett.

Wasserballer starten mit Niederlage

Nach einer historischen Pleite droht den deutschen Wasserballern ein frühes Aus. Das Team des neuen Bundestrainers Petar Porobic unterlag im ersten Vorrundenspiel mit 11:12 (2:5, 2:3, 2:3, 5:1) gegen Japan. Es war die erste Niederlage im zwölften Duell mit den Asiaten.

Gleich neun Debütanten hatte der Montenegriner Porobic nominiert, weil viele Leistungsträger zurückgetreten waren. Zudem fallen die Berliner Marko Stamm und Mateo Cuk verletzt aus. Vom Team, das vor drei Jahren unter Stamm das WM-Viertelfinale erreichte, sind nur noch vier Spieler übrig geblieben.

Gegen die weiteren Gegner sind Siege utopisch: Am Donnerstag (18 Uhr) trifft die DSV-Auswahl auf den zweimaligen Weltmeister Kroatien, am Samstag (19.30 Uhr) auf den Olympiazweiten Griechenland.

Keine Medaillen am Mittwoch

Am Mittwoch wird es definitiv kein Edelmetall für Deutschland geben. Für die Finale konnte sich kein Athlet des DSV qualifizieren.

Synchron-Schwimmerin Marlene Bojer steht dagegen zum dritten Mal bei diesen Titelkämpfen im Finale. Im Solo-Wettkampf der Freien Kür kämpft sie als Vorkampf-Zehnte um die Bestätigung dieses Ergebnisses.