Rot-Weiss Essens Ron Berlinski  freut sich über das 1:0 gegen den 1.Fc boch7olt im Niederrheinpokal-Halbfinale

WDR-Sport Niederrheinpokal: RWE nach Elfmeter-Krimi im Finale

Stand: 28.03.2023 21:57 Uhr

Rot-Weiss Essen hat das Finale im Niederrheinpokal erreicht. Beim 1. FC Bocholt stand der Drittligist am Dienstag (28.03.2023) schon vor dem Aus, der Außenseiter verschoss aber den entscheidenden Elfmeter.

Von Sebastian Hochrainer

Es dauerte nicht lange, da untermauerte Rot-Weiss Essen im Halbfinale des Niederrheinpokals seine Favoritenrolle beim 1. FC Bocholt. Ron Berlinski brachte den Drittligisten bereits in der fünften Minute in Führung, der Stürmer leitete den Angriff selbst mit einem Ballgewinn ein und verwandelte dann eiskalt vom Strafraumeck. Die Aktion täuschte aber ein wenig über das Geschehen auf dem Platz hinweg, denn dem heimischen Regionalligisten gelang es ansonsten, Essen zu neutralisieren.

Bocholt hält mit, aber vergibt die Ausgleichschance

Und so vergingen die folgenden 20 Minuten ohne große Höhepunkte. Es entwickelte sich eine kämpferische Partie auf schwer zu bespielendem Untergrund in Bocholt. Die Heimmannschaft wurde dann erstmals gefährlich, nach einer Standardsituation köpfte Marvin Lorch auf das RWE-Tor, stellte Torhüter Jakob Golz aber vor keine großen Probleme (26.). Brenzliger wurde es kurz danach auf der anderen Seite, als Oguzhan Kefkir aus kurzer Distanz knapp vorbeischoss (28.).

Bocholt hatte in der ersten Halbzeit aber auch noch eine große Möglichkeit auf den Ausgleich. Nach einer starken Vorarbeit von Kevin Grund tauchte Marko Stojanovic frei vor Golz auf, der jedoch im letzten Moment noch Hilfe von Torschütze Berlinski bekam. Der Stürmer erwies sich auch in der Defensive als hilfreich und bedrängte Stojanovic derart, dass der das Tor und damit den Ausgleich verpasste (38.).

Mut von Außenseiter Bocholt wird belohnt

Auch in die zweite Halbzeit startete Bocholt offensiv, hatte einige Abschlüsse. Doch Essen fehlten nur Zentimeter zum zweiten Treffer, Lawrence Ennali, der in der Pause erst eingewechselt worden war, traf aus 20 Metern den Pfosten (53.). Auch Berlinski hatte sein zweites Tor auf dem Fuß, der 28-Jährige verfehlte das gegnerische Gehäuse jedoch knapp (66.).

Das Spiel nahm insgesamt durchaus Fahrt auf, es war jede Menge Tempo drin, aber vor allem die Essener Defensive wusste ebenso zu überzeugen. Bocholt erhöhte jedoch den Druck zunehmend - und das wurde tatsächlich belohnt. Andre Bugla versuchte es mit voller Wucht aus 15 Metern und knalte den Ball zum 1:1 unter die Latte (85.). Zuvor hatten die Gastgeber bereits einen Elfmeter gefordert, als Lorch unsanft zu Boden gebracht worden war (84.).

Beinahe hätte es aber dennoch keine Verlängerung gegeben. Nach einem Zuspiel von Simon Engelmann hatte Ennali erneut die große Chance, das Spiel zugunsten der Essener zu entscheiden, er schloss aber erneut zu ungenau ab (90.+2).

Mit wenig Risiko ins Elfmeterschießen

In der Verlängerung beruhigte sich die Partie wieder. Kein Team ging ins Risiko und so spielte sich auch sehr wenig vor den Toren ab. Isiah Young hatte die erste Möglichkeit für Essen, Sebastian Wickl konnte jedoch parieren (98.). Doch auch Bocholt tauchte noch vor Ablauf der ersten Hälfte vor dem gegnerischen Tor auf, eine starke Parade von Golz gegen Mergim Fejzullahu verhinderte die Führung für den Außenseiter (103.).

Die zweite Halbzeit blieb dann tatsächlich ereignislos, und so musste das Elfmeterschießen entscheiden, welches Team im Finale gegen Rot-Weiß Oberhausen um einen Platz im DFB-Pokal spielen wird. Dort behielt Bocholt die Nerven, ging in Führung, während Felix Bastians für Essen verschoss. Es schien der entscheidende Fehlschuss zu sein, doch dann versagten Gino Windmüller gegen den parierenden Golz die Nerven - und so ging es auch im Elfmeterschießen in die Verlängerung. Dort verschoss auch Stephane Mvidubulu, der nur die Latte traf und RWE damit den Matchball ermöglichte. Und den nutzte Young zum Sieg des Favoriten.