
WDR-Sport Nach Rauchbomben: Vorerst wohl keine Fan-Choreografien auf Schalke
Beim Spiel gegen Freiburg zündeten Schalker Fans Rauchbomben. Die Folge: Spielunterbrechung, massiver Vertrauensverlust - und vorerst wohl keine Fan-Choreografien mehr auf Schalke.
Nach dem Bundesligaspiel von Schalke gegen Freiburg am Sonntagabend droht den Fans der Gruppierung Ultras Gelsenkirchen Ärger. Sie hatten zwar eine Choreografie beim Verein angemeldet, aber darin nicht die Rauchbomben erwähnt, die dafür gezündet werden sollten.
In einer Stellungnahme des Fußball-Bundesligisten vom Montag heißt es: "Nach der Ankündigung durch die Polizei und Feuerwehr Gelsenkirchen von Sonntagabend stellt sich die Frage nach der Durchführung weiterer Choreografien zum jetzigen Zeitpunkt nicht."
Polizei und Feuerwehr beklagen einen massiven Vertrauensverlust. Sie hatten dem Sicherheitskonzept des Vereins inklusive Choreografie der Ultras nur zugestimmt, weil dort keine Pyrotechnik zum Einsatz kommen sollte.
Die Ultras entrollten allerdings eine riesige Folie vom Stadiondach bis zum Boden. Darauf war ein transparentes Fußballtrikot zu sehen. Erst durch den Nebel von blauen Rauchbomben färbte es sich in das Schalker Königsblau.
Nach dem Einrollen der Folie zog der dichte Rauch über Tribünen und Spielfeld. Der Schiedsrichter musste das Spiel für einige Minuten unterbrechen. Gesundheitsgefährdend nennen die Sicherheitsbehörden die Aktion und drohen den Verursachern mit Strafanzeigen.
Polizei und Feuerwehr wollen keine Fan-Choreos mehr genehmigen
Polizei und Feuerwehr sehen sich von den Fans getäuscht. Sie wollen vorerst keinem Sicherheitskonzept des Vereins mehr zustimmen, bei dem Choreografien von Fans Bestandteil sind. "Die Spiele müssten dann ohne gültiges Sicherheitskonzept durchgeführt werden", sagte Peter Both, der leitende Polizeidirektor der Polizei Gelsenkirchen.
Schalke setzt auf Dialog. "Die Notwendigkeit eines mit den Behörden abgestimmten Sicherheitskonzeptes zur Durchführung der Bundesligaheimspiele ist unstrittig. Ziel des Vereins ist es dabei, auch stets die Faninteressen in einem möglichst hohen Maß zu berücksichtigen", teilte der Club mit. "Dementsprechend werden wir mit allen Beteiligten sprechen, um auf einen gemeinsamen Weg zurückzukehren."