
WDR-Sport GWD Minden - die Aufholjagd kann beginnen
Nach der überstandenen Coronawelle im Team gibt es für GWD Minden keine Ausreden mehr: Gegen den TVB Stuttgart muss der Tabellenvorletzte einen Sieg einfahren.
Gemeinhin gelten der Februar und März in der Handball-Szene als Intensivmonate. Es geht so langsam auf die Zielgerade der Saison - die Spiele häufen sich. Für GWD Minden allerdings waren die letzten Wochen eher das Gegenteil: Weil wegen einer Coronawelle ein Großteil des Teams nicht spielfähig war, mussten gleich zwei Partien abgesagt werden.
Und weil zuletzt eine Länderspielpause angesetzt war, haben die Mindener Bundesliga-Handballer in den letzten vier Wochen genau ein Pflichtspiel bestritten: Beim Bergischen HC fing man sich am 2. März eine 32:34-Niederlage.
Drei Punkte zum rettenden Ufer
Die Lage der Ostwestfalen ist daher natürlich nach wie vor prekär: Mit gerade einmal sechs Zählern aus 20 Partien rangiert das Team von Trainer Frank Carstens auf dem vorletzten Platz der Tabelle. Das rettende Ufer - der drittletzte Rang, den die TSG Wetzlar derzeit belegt - ist allerdings nur drei Punkte entfernt - durchaus erreichbar also. Zumal GWD wegen der Krankheitswelle im Team nun ja zwei Spiele gegenüber der Konkurrenz in der Hinterhand hat.
Allerdings - und das weiß jeder im Verein - hat die bevorstehende Heimpartie gegen den TVB Stuttgart am Donnerstag (19.05 Uhr) immense Bedeutung. Die Schwaben liegen selbst auf dem viertletzten Platz der Bundesliga, haben aber schon sieben Zähler Vorsprung auf die Mindener. Mit einem Sieg wären es nur noch vier Punkte und man hielte die Stuttgarter im Abstiegskampf "im Geschäft".
Defensive soll gefestigt werden
Entsprechend zuversichtlich möchte sich Mindens Coach Carstens an die Aufgabe heranwagen: "Wir haben zwei Wochen Zeit gehabt uns auf das Spiel gegen Stuttgart vorzubereiten und dadurch auch die Folgen der zurückliegenden Erkrankungen etwas abzufedern. Für uns ist durch den neuen Innenblock mit Sveinn Jóhannsson und Besard Hakaj besonders wichtig, die Automatismen in der Defensive zu festigen."
Mit "voller Kapelle" im Training konnte das Team zuletzt an wichtigen Automatismen arbeiten: "Wir konnten an taktischen Maßnahmen wie der Feldüberquerung arbeiten, die beim Wechsel zwischen Abwehr und Angriff von zunehmender Komplexität ist und gegen den TVB Stuttgart besonders wichtig sein wird", so der Coach.
"Isi" Valdimarsson kommt
Die Verantwortlichen von GWD Minden treiben derweil die Planung für die kommende Saison voran und verpflichteten den 24-jährigen Bjarni Valdimarsson für die Position Rückraum Links.
Der Isländer spielte die ersten Herrenjahre in seiner Heimat bei FH Hafnarfjordur, wo er schon internationale Erfahrungen sammeln konnte. Zur Saison 2021/22 zog es den 1,95 m großen Rückraumspieler zum schwedischen EHF European Cup Teilnehmer IFK Skövde HK, von wo er nun an die Weser wechseln wird.
Neuer isländischer Trainer
Valdimarsson wird auf der Mindener Trainerbank dann übrigens auf einen Landsmann treffen. Schon Anfang Februar hat GWD die Trennung von Frank Carstens erklärt, der das Team in den letzten Jahren betreut und teils überraschend in der Handball Bundesliga gehalten hatte. Als Nachfolger wurde der Isländer Adalsteinn Eyjölfsson vorgestellt, der gemeinsam mit Co-Trainer Aaron Ziercke einen Vertrag bis 2025 unterschrieb.