
Eishockey-Playoffs Enttäuschte Düsseldorfer arbeiten die DEL-Saison schnell auf
Bei der Düsseldorfer EG herrscht nach dem spektakulären Aus beim ERC Ingolstadt großer Frust. Die Aufarbeitung hat begonnen. Kapitän Alex Barta steht wohl vor dem Karriereende.
Die Saison für die Düsseldorfer EG (DEG) in der Deutschen Eishockey-Liga ist am Freitagabend (24.03.2023) nach dem 6:7 nach Verlängerung beim ERC Ingolstadt vorzeitig beendet. "Wir müssen als Mannschaft und Verein einen Weg finden, mal eine Viertelfinalserie zu gewinnen", sagte Kapitän Alex Barta nach der vierten Niederlage gegen Ingolstadt in der Best-of-seven-Serie.
Damit ist wohl auch das Karriereende für den inzwischen 40 Jahre alten Ex-Nationalspieler Barta gekommen. "So kurz nach dem Spiel möchte ich darüber nicht reden", sagte Barta nach seinem 1010. DEL-Spiel. "Das ist einfach bitter und traurig. Am liebsten würde ich anfangen zu weinen."
Große Enttäuschung
Seit inzwischen acht Jahren wartet der achtmalige deutsche Meister nun auf eine Halbfinal-Teilnahme. Gegen Ingolstadt fehlte nicht viel, die Serie war enger als das 1:4 nach Siegen aussagt. "Wir haben jetzt drei Mal im letzten Drittel eine Führung verspielt: Klar, man muss das aufarbeiten. Da muss man sich hinterfragen: wieso, weshalb, warum?", sagte Stürmer Philipp Gogulla, der wie Barta auch zwei Torvorlagen und einen Treffer zum Spektakel beigetragen hatte. Zu wenig.
Und das, obwohl die 40 Minuten lang furios aufspielende DEG mit einer 6:3-Führung ins Schlussdrittel gegangen war. "Wir haben im letzten Drittel mal wieder aufgehört Schlittschuh zu laufen. Da waren wir uns mal wieder zu sicher", monierte Gogulla.
Schon am Dienstag zuvor und auch im ersten Spiel in Ingolstadt reichte die Führung der Düsseldorfer vor dem letzten Drittel nicht. So blieb insbesondere bei einigen Führungsspielern ein fader Beigeschmack.
Ingolstadt wollte es mehr

Alex Barta von der Düsseldorfer EG in Aktion.
Die DEG waren zwischen Dezember und Ende Februar wochenlang das erfolgreichste Team der Liga. Dass es trotzdem am Ende der Hauptrunde nicht zu einem Platz unter den Top sechs und damit zur direkten Viertelfinal-Qualifikation genügte, war die erste herbe Enttäuschung für den Klub.
Gogulla verwies darauf, dass das viel beachtete Zwischenhoch seines Teams vor allem am besten DEL-Keeper Henrik Haukeland lag, der viele enge Spiele zugunsten der DEG entschieden hatte. "Wenn man die Saison betrachtet, kann man schon sagen, dass es ein kleiner Schritt in die richtige Richtung war. Wir haben natürlich mit einem überragenden Torwart die ganze Saison gespielt", sagte Gogulla.
Im Viertelfinale gegen die personell besser besetzten Ingolstädter wurde der norwegische Keeper in entscheidenden Momenten alleine gelassen. Nationalstürmer Toni Eder urteilte über Ingolstadt: "Am Ende wollten sie es einfach mehr."
Arbeit an Verbesserung
Der Hinweis zur Qualität der Spieler dann fiel trotz Unterschiedsspieler Haukeland oft. Aber: Nach wie vor gehört die DEG zu den Teams in der Liga mit einem relativ geringen Etat. Auch deshalb war Geschäftsführer Harald Wirtz bei aller Enttäuschung "mit dieser Saison sehr, sehr zufrieden". In Kyle Cumiskey und Brendan O'Donell waren zwei Hochkaräter lange Zeit verletzungsbedingt nicht dabei.
Wirtz kündigte an, das Team in der nächsten Saison weiter verbessern zu wollen. Ob das gelingt, hängt auch vom Händchen von Sportchef Niki Mondt ab. In Eder, Barta und Daniel Fischbuch stehen namhafte deutsche Spieler vor dem Absprung oder dem Karriereende. "Gewisse Qualität kostet auch Geld. Ich hoffe natürlich, dass wir den nächsten Step gehen und in Düsseldorf eine Lösung finden", sagte Gogulla.