Die Spieler von Arminia Bielefeld laufen enttäuscht über den Platz

Trennung von Samir Arabi Arminia Bielefeld - jetzt geht's um alles

Stand: 07.03.2023 14:35 Uhr

Der Geschäftsführer ist weg, der Trainer darf erst einmal weitermachen, die Fans sind auf dem Baum: Bei Arminia Bielefeld geht's drunter und drüber. Jetzt stehen entscheidende Wochen an.

Wie mies kann sich ein auswärts gewonnener Punkt eigentlich anfühlen? Frag einmal bei Arminia Bielefeld nach! Das 3:3 bei Eintracht Braunschweig am Sonntag sollte rein ergebnistechnisch eigentlich kein Beinbruch sein, immerhin punktete man bei einem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf - die Lage hat sich rein tabellarisch also zumindest nicht verschlechtert.

Dennoch waren sie bei der Arminia danach so niedergeschlagen, wie wohl noch nie im Laufe dieser Saison.

"Fußballspielen eingestellt"

Die 3:0-Führung nach gut 20 Minuten war schon zur Halbzeit fast wieder verspielt, und als die Eintracht rund 20 Minuten vor Schluss zum 3:3 ausgeglichen hatte, mussten die Bielefelder am Ende sogar froh sein, nicht auch noch den vierten Treffer kassiert zu haben. "Wir haben das Fußballspielen nach 20 Minuten leider eingestellt", jammerte der junge Angreifer Jomain Consbruch.

"Wir hatten heute nach dem 3:0 alles in der eigenen Hand und haben ab der 30. Minute nichts mehr von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. In diese Situation dürfen wir gar nicht erst kommen", so Consbruch.

"Absteiger"-Rufe aus dem Fanblock

Die Folgen dieser gefühlten Niederlage waren immens: Aus dem Auswärtsblock klangen "Absteiger"-Rufe, nach der Partie verlangten die wütenden Arminia-Fans am Zaun nach der Mannschaft. Die kam nicht, stattdessen folgte am Montagabend der Hammer: Sport-Geschäftsführer Samir Arabi, der von vielen Anhängern als Verantwortlicher für die Misere ausgemacht worden war, trat von seinem Amt zurück.

Der Aufsichtsrat der abstiegsbedrohten Ostwestfalen nahm den Vorschlag des 44-Jährigen,  von seinem Amt zurückzutreten, nach einer Krisensitzung am Montagabend an.

Arabi "Habe immer leidenschaftlich gearbeitet"

"Ich habe immer leidenschaftlich gerne für die Arminia gearbeitet und in der Zeit zahlreiche besondere Momente erlebt. In der aktuell kritischen sportlichen Situation möchte ich mit meinem Rückzug einen persönlichen Beitrag dafür leisten, damit an zentraler Stelle im Verein ein neuer Impuls gesetzt werden kann", sagte Arabi.

Doch wie soll es jetzt weitergehen? Eigentlich war ja erwartet worden, dass Trainer Daniel Scherning erst einmal in den Fokus geraten würde und um sein Amt bangen müsste. Der darf aber offenbar erst einmal weitermachen.

Trainer Scherning darf erst einmal weitermachen

Zumindest stellte sich am Montagmorgen heraus: Die Leitung der Spielersatzeinheit oblag nach wie vor dem 39-Jährigen, der seine Spieler um kurz nach 11 Uhr auf den Platz bat. Scherning ist mit vier Punkten aus den ersten sechs Pflichtspielen in 2023 - darunter vier Duelle gegen die direkte Konkurrenz - nach Ergebnissen schwer angezählt.

Er darf das Team offenbar zumindest bei zum nächsten Wochenende und dem schweren Heimspiel gegen Spitzenteam Darmstadt betreuen. Eine Woche darauf folgt mit dem nächsten Heimauftritt gegen Nürnberg dann ein Schlüsselspiel.