Neuer Abschnitt
Neuer Abschnitt
Als der Ball drei Minuten vor Spielende im BVB-Tor einschlug, war Sportdirektor Michael Zorc sofort klar, was das bedeutet. Er schloss die Augen und ließ sich auf seinen Sitzplatz fallen.
Eintracht-Torjäger André Silva hatte gerade per Kopf zum 2:1 getroffen (87.) und den Dortmundern fast alle Hoffnungen auf ein versöhnliches Saisonfinale und die Champions Leauge genommen. "Wir müssen jetzt im Prinzip jedes Spiel gewinnen, um noch eine Chance zu haben", fasste Zorc die Situation nach dem Spiel zusammen.
Zorc unzufrieden mit Leistung
Er zeigte sich enttäuscht über den BVB-Auftritt. "Ich habe eine bessere Leistung erwartet. Wir haben zu oft falsche Entscheidungen am Ball getroffen", so Zorc. Es war bereits die zehnte BVB-Niederlage in dieser Saison. Und so könnte Dortmund sich erstmals seit sechs Jahren nicht für die Champions League qualifizieren.
"Ich habe keinen Bock, irgendeine Europa-League-Qualifikation zu spielen", sagte Emre Can nach dem Spiel beim Fernsehsender Sky. "Die Champions League nicht zu erreichen, wäre sportlich und finanziell eine Katastrophe" erklärte Mats Hummels.
Erhebliche finanzielle Auswirkungen
Ohne die Champions-League-Teilnahme würde Borussia Dortmund eine millionenschwere Einnahmequelle wegbrechen. Ein Umstand, der gerade in der Corona-Krise zu einem echten Problem werden könnte. Denn der BVB hat bereits in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2020/21 einen Verlust von mehr als 25 Millionen Euro verbucht.
Ein Verpassen der Königsklasse dürfte auch Auswirkungen auf die Kaderplanung von Michael Zorc haben. Fraglich ist, ob Erling Haaland bereit ist, auf Champions-League-Einsätze zu verzichten. Zuletzt hatten die Spekulationen über einen Wechsel zugenommen, weil sich Haalands Berater Mino Raiola mit mehreren europäsichen Topklubs getroffen hatte. Beim BVB gilt Haaland dagegen weiter als unverkäuflich. "Wir planen fest mit Erling", sagte BVB-Lizenzspielerchef Sebastian Kehl am Samstag bei Sky.
Neuer Abschnitt
Auch ein Abgang von Jadon Sancho steht im Raum. Dass Sancho und Haaland in der nächsten Saison noch beim BVB spielen, ist eher unwahrscheinlich. Allerdings sind sowohl Sancho als auch Haaland noch vertraglich an den BVB gebunden - Sancho bis 2023, Haaland bis 2024.
Champions-League-Spiel am Dienstag
Immerhin: Noch spielt der BVB in der Königsklasse. Am Dienstag steht das Viertelfinal-Hinspiel gegen Manchester City an. Und komplett ausgeschlossen ist eine Aufholjagd in der Bundesliga auch nicht.
Allerdings wartet in den verbleibenden sieben Spielen noch ein hartes Restprogramm auf den BVB. Es geht unter anderem gegen Leverkusen, Leipzig und Wolfsburg. "Natürlich geben wir nicht auf, aber wir sind nun weit hinten dran", kommentierte Sportdirektor Michael Zorc.
Neuer Abschnitt
Stand: 04.04.2021, 11:55