
Nordische Kombination Armbruster zwischen "magischen Momenten" und der Normalität
Bei der WM gewann Nathalie Armbruster zweimal Silber. Im Gesamtweltcup wurde sie ebenfalls Zweite. Am Ende einer "phantastischen" Saison kehrt für die Schülerin nun wieder Normalität ein.
Zusammen mit Mama Susi sitzt Nathalie Armbruster am Esstisch und schaut sich Handyvideos an. Immer wieder zaubern sie der 17-Jährigen ein breites Grinsen ins Gesicht. "Wenn ich das sehe, dann frage ich mich immer: Bin ich das wirklich?", sagt die Doppel-Vizeweltmeisterin der Nordischen Kombination, während sie ihren WM-Lauf auf dem Display noch einmal genießt.
Armbruster gewinnt bei WM-Premiere zwei Silbermedaillen
"Das freut mich einfach so sehr, dass ich es geschafft habe, an dem letzten Berg so anzuspringen", sprudelt es aus Nathalie heraus, "keine Ahnung, wo die Kraft her kam, ich konnte nicht mehr, aber ich hab einfach nur gedacht: Jetzt muss ich volle Attacke gehen und alles in die Waagschale werfen und dann hat es geklappt." Und wie: In ihrem ersten WM-Rennen überhaupt gewann Armbruster Silber - es war die erste Medaille einer deutschen Kombiniererin bei internationalen Titelkämpfen.
Zwei Tage später krönte die Schwarzwälderin ihre Premieren-WM dann mit der zweiten Medaille: Im Mixed-Team - zusammen mit Jenny Nowak, Vinzenz Geiger und Julian Schmid - bejubelte Armbruster ebenfalls Silber. Dass die Senkrechtstarterin bei der Eröffnungsfeier zusammen mit Vinzenz Geiger die deutsche Fahne tragen durfte, war dabei das i-Tüpfelchen einer "phantastischen" Woche.
Kepler-Gymnasium bereitet Armbruster einen emotionalen Empfang
Zeit, all das zu verarbeiten, bleibt Schülerin Nathalie bislang nicht. Von Planica aus ging es direkt auf Klassenfahrt nach Berlin. Dort genoss die 17-Jährige die rar gewordene Zeit mit ihren Freundinnen.
Zurück am Kepler-Gymnasium in Freudenstadt wartete dann noch eine ganz besondere Überraschung: Die rund 1.000 Schüler bereiteten der Doppel-Vizeweltmeisterin einen emotionalen Empfang - Big Band und Plakate inklusive. "Wir wollen das einfach anerkennen, was sie alles leistet", sagt Schulleiter Hermann Kaupp und ergänzt: "Das ist einfach phänomenal." Nathalie, die nichts von all dem ahnte, zeigte sich sichtlich berührt. "Es ist so unheimlich cool, wenn man zurück kommt und sich so viele mit einem freuen. Das war so unglaublich wertschätzend."
Armbruster freut sich auf Zeit mit ihrer Familie
Nach der erfolgreichen WM und dem Saisonfinale in Oslo, bei dem sich Nathalie den zweiten Platz im Gesamtweltcup sicherte, kehrt nun erstmal ein bisschen Ruhe im Hause Armbruster ein - auch wenn die Schwarzwälderin am liebsten noch fünf Wettkämpfe dran hängen würde, wie sie sagt.
Aber natürlich sei es auch wahnsinnig viel, weshalb sich Nathalie auch darauf freut "einfach mal Zeit mit meiner Familie, meinen Freunden und meinen Tieren" zu verbringen. Zeit, sich die Videos aus Planica das ein oder andere mal noch anzuschauen, bleibt dann sicherlich auch.