Serhou Guirassy (VfB Stuttgart) fällt weiter aus

Fußball | Bundesliga VfB Stuttgart ohne Guirassy: Die Suche nach der Power im Sturm

Stand: 08.03.2023 11:16 Uhr

Der Ausfall von Torjäger Serhou Guirassy trifft den VfB Stuttgart im Abstiegskampf hart, war er bis Anfang Februar doch bester Angreifer der Schwaben. Mit dem Ersatz im Sturm tut sich der Klub schwer.

Silas, Tiago Tomás oder doch Luca Pfeiffer? Dem VfB Stuttgart fällt es im Abstiegskampf der Bundesliga nicht leicht, seinen verletzten Torjäger Serhou Guirassy zu ersetzen. Dreimal setzte Trainer Bruno Labbadia im Sturmzentrum auf Silas - es funktionierte nicht so richtig. Nun rechnet Labbadia damit, dass Guirassy auch in den kommenden beiden Spielen des Tabellen-15. am Samstag (15:30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt und am 18. März gegen den VfL Wolfsburg fehlen wird. Neben Silas könnten den 26-Jährigen theoretisch auch andere vor dem Tor vertreten, doch auch diese Alternativen überzeugen derzeit eher selten. Warum?

Silas Katompa Mvumpa: Von Topform entfernt

Als sich Guirassy seine Adduktorenverletzung zuzog, hatte Silas gerade einen Bluterguss am Schienbein auskuriert - eine von mehreren zum Teil schweren Verletzungen in den vergangenen beiden Jahren. In den zurückliegenden drei Spielen stand Silas zuletzt jeweils als Mittelstürmer in der Startelf, ein Tor oder eine Torvorlage gelang ihm dabei nicht. Statt auf dem Flügel den Gegenspieler vor sich zu haben und sein Tempo ausspielen zu können, tut er sich in der Mitte eher schwer. Auch grundsätzlich ist der 24-Jährige ein gutes Stück von seiner Topform entfernt. Unglückliche Dribblings, unnötige Fehlpässe und wenig Torgefahr prägen derzeit sein Spiel. Seine jeweils drei Tore und Vorlagen gelangen ihm in der Vorrunde in Bremen (2:2) und gegen Bochum (4:1) - als er auf dem Flügel spielte.

Tiago Tomás: Tore aus der Vorrunde

Schnell, spielstark und torgefährlich. Nachdem der VfB den jungen Portugiesen im Januar 2022 von Sporting Lissabon ausgeliehen hatte, bereicherten seine Stärken zunächst das Team. An diese Form kommt der 20-Jährige jedoch seit Monaten nicht heran, woran auch eine Bauchmuskelzerrung im Januar und Februar ihren Anteil hat. Die bisher zwei Tore und drei Vorlagen in seiner Statistik stammen aus der Vorrunde - bis auf die Flanke vor dem 1:2-Anschluss am Samstag gegen den FC Bayern. Da blitzte das Potenzial von Tiago Tomás auf - wie in der vergangenen Saison, als er in 14 Spielen immerhin viermal traf.

Luca Pfeiffer: 17 Tore für Darmstadt

Die mit 1,95 Meter stattliche Größe und die entsprechende Kopfballstärke sowie sein Torinstinkt sind die Hauptstärken des 26-Jährigen. Doch während der klassische Mittelstürmer in der Saison 2021/2022 für Darmstadt 98 in der zweiten Liga 17 Tore erzielte, ging er seit seinem Wechsel zum VfB in der Bundesliga bisher leer aus. Unter Labbadia stand Pfeiffer seit dem Jahreswechsel in der Liga nur zweimal in der Startelf. Seine beiden Pflichtspieltore erzielte er im Oktober beim 6:0 im DFB-Pokal gegen Zweitligist Arminia Bielefeld. Seine Karriere erinnert ein klein wenig an die des Schalkers Simon Terodde: In der 2. Liga ein Topmann scheint er eine Klasse weiter oben an seine Grenzen zu kommen.

Juan José Perea: Noch keine Verstärkung

Der pfeilschnelle Kolumbianer kam im Sommer vom griechischen Club PAS Ioannina, als wirkliche Verstärkung hat er sich zumindest noch nicht erwiesen. Bei bisher 13 Einsätzen wurde er 12 eingewechselt. Zuletzt gegen die Bayern zahlte sich das aus: Nach der Flanke von Tiago Tomás traf Perea im Stil eines Mittelstürmers per Kopf ins rechte Eck - seine Torpremiere für Stuttgart.

Perea im Trainingslager beim VfB Stuttgart - DEIN VfB #33

Chris Führich: Flügelspieler statt Torjäger

Enge Ballführung, hohe Wendigkeit, gute Technik: Der 25-Jährige bringt vieles mit, was ein Offensivspieler braucht. Doch zum einen ist Führich vor allem ein Flügelspieler und kein Torjäger, zum anderen fehlt es seinen Auftritten häufig an Effizienz. Bei bisher 47 Bundesliga-Einsätzen für den VfB erzielte Führich sieben Tore und bereitete gerade mal zwei direkt vor.

Gil Dias: Kein Mittelstürmer

Sein Einstand Ende Januar nach dem Wechsel von Benfica Lissabon hatte es in sich: Als der VfB im DFB-Pokal bei Zweitligist SC Paderborn kurz vor dem Aus stand, brachte ihn der Portugiese mit einem satten Schuss kurz vor dem Ende zurück ins Spiel - vier Minuten nach seiner Einwechslung. Doch auch der technisch gute Winterneuzugang mit einem starken linken Fuß ist kein Mittelstürmer, sondern auf dem rechten Flügel zu Hause.