Fußball | Bundesliga VfB Stuttgart: Marc Oliver Kempf - Tendenz Abschied im Sommer

Stand: 15.01.2022 19:54 Uhr

Marc Oliver Kempf ist sportlich betrachtet derzeit bei VfB-Coach Pellegrino Matarazzo außen vor. Als er Ende 2021 wegen Oberschenkelproblemen ausfiel, hat der zweikampfstarke Hiroki Ito seine Chance genutzt. Für den Sommer bahnt sich ein Wechsel an.

Was für ein Auf und Ab in der Karriere des Marc Oliver Kempf beim VfB Stuttgart. In den vergangenen beiden Jahren hatte sich der 26-Jährige als "Zweikampfmonster" (VfB-Sportdirektor Sven Mislintat im "Kicker") und Führungsspieler im Kader der Schwaben etabliert. Auch der Verlust der Kapitänsbinde am Ende der Saison 2019/20 und einige Verletzungen bremsten ihn nicht aus. Mitte März 2020 stand sogar seine erste Nominierung für die Nationalmannschaft im Raum. Der Vertrag des Defensiv-Spezialisten bei den Stuttgartern läuft nun im Sommer aus. Seit gut einem Jahr ist eine Verlängerung zwar großes Thema, kam aber bisher nicht zustande.

Aktuelle sportliche Situation

Von Ende Oktober bis Anfang Dezember 2021 konnte der Verteidiger wegen einer Muskelverhärtung im linken Oberschenkel kein Spiel bestreiten. Vor der Partie gegen den VfL Wolfsburg meldete er sich wieder einsatzfähig. Hiroki Ito hat sich aber in der Zwischenzeit in die Mannschaft gespielt. Der Japaner habe einen "sehr guten Job" gemacht, lobte Pellegrino Matarazzo im vergangenen Dezember. Insofern habe Kempf "eine Aufgabe vor sich", wenn er wieder auf dem Platz stehen wolle, so der Coach. Auf dem Platz stand er dann tatsächlich im Heimspiel gegen Bayern München (0:5). Hauptsächlich aber deshalb, weil Roberto Massimo verletzt ausfiel. Zuletzt gegen Köln und bei Greuther Fürth war er dann wieder ohne Spielzeit. Matarazzo erläuterte auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen RB Leipzig die aktuelle Situation seines Spielers ganz entspannt: "Marc ist bei uns im Team. Er hat einen gültigen Vertrag. Ich plane mit Marc. Marc ist volles Mitglied unseres Teams."

Prognose

Die Vertragsverlängerung entwickelte sich im vergangenen Jahr zu einer zähen Hängepartie. Momentan ist da kein Zug mehr drin. Beide Seiten sind derzeit nicht daran interessiert, Nägel mit Köpfen zu machen. Der Spieler scheint seinen Markwert sondieren zu wollen. Und der Verein wird sein Angebot von Mitte 2021 eher nicht erhöhen wollen. Die heißeste Transferspur führt in die Hauptstadt. Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic vom Bundesligisten Hertha BSC hat das Interesse am Innenverteidiger unlängst sogar bestätigt. "Spieler, deren Verträge auslaufen und die Qualität besitzen, sind immer spannend. Er ist ein Spieler, der sicherlich auch interessant ist", sagte Bobic im Interview mit dem TV-Sender "Sky Sport News". Nach allem, was man so aus den "für gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen hört", steht ein Winter-Wechsel wohl nicht an. Im Sommer dürfte das anders aussehen. Marc Oliver Kempf setzt aller Voraussicht nach darauf, dass Fredi Bobic bei der Hertha ähnlich erfolgreich arbeiten wird, wie bei Eintracht Frankfurt und die Berliner dann mittelfristig wirklich zum lange versprochenen "Big City Club" mutieren werden. Dann mit dem Hessen Kempf.